Das Jahr 2025 sorgt bis jetzt für weiteren Auftrieb am IPO-Markt, insbesondere in zukunftsweisenden Branchen. Während in den letzten Jahren eher Flaute herrschte, haben in diesem Jahr erfolgreiche IPOs wie der des KI-Cloud-Anbieters CoreWeave (CRWV) und des Stablecoin-Emittenten Circle (CRCL) die Stimmung für Börsengänge deutlich verbessert. So ist CoreWeave vom IPO-Eröffnungskurs Ende März bis zum Hoch am 20. Juni um 380 % nach oben geschossen. Bei Circle lag der Anstieg vom IPO- Eröffnungskurs Anfang Juni bis zum Hoch am 23. Juni bei 335%. Das sind beides beträchtliche Performances.
Prall gefüllte IPO-Pipeline
Der Börsengang des Designsoftware-Herstellers Figma (FIG) wird für morgen (31. Juli 2025) mit Spannung erwartet. Das Raumfahrt-Startup Firefly Aerospace (FLY) hat nach einer erfolgreichen Mondlandung seine IPO-Roadshow gestartet und wird voraussichtlich das dritte Raumfahrt-Unternehmen sein, das 2025 an die Börse geht. Karman (KRMN) und Voyager Technologies (VOYG) waren die ersten beiden.
Das aktuell gut laufende IPO-Jahr könnte weitere große Privatunternehmen motivieren, ebenfalls den Schritt an die Börse zu wagen. Potenzielle Kandidaten in der IPO-Pipeline sind der "Buy now, pay later"-Pionier Klarna, der Chiphersteller Cerebras (CBRS) und der Ticketmarktplatz StubHub (STUB).
Figma vor dem Börsengang: Designsoftware im Wandel der Zeit
Figma (FIG) ist ein führendes Unternehmen für Cloud-basierte Design-Software. Nach einer gescheiterten Übernahme durch Adobe steht Figma bereit, ab morgen die New Yorker Börse (NYSE) zu erobern.
Figma wurde 2012 von Dylan Field und Evan Wallace gegründet, mit dem Ziel, Designprozesse durch Zusammenarbeit in Echtzeit zu revolutionieren. Von einer kleinen Idee in San Francisco wuchs Figma schnell zu einer Plattform mit über 13 Millionen monatlichen Nutzern. Von dem aufgrund von Wettbewerbsbedenken gescheiterten 20-Milliarden-Dollar-Übernahmeangebot von Adobe im Jahr 2023 ließ sich Figma nicht beirren. Die Firma wuchs weiter und im ersten Quartal 2025 stieg der Umsatz um 46 % auf 228,2 Millionen US-Dollar, der Nettogewinn verdreifachte sich auf 44,9 Millionen US-Dollar.
Das Geschäftsmodell besteht darin, dass Figma eine Cloud-basierte Plattform für kollaboratives Design bietet, mit der Teams Benutzeroberflächen für Apps und Websites erstellen und bearbeiten können. Hauptprodukte sind Figma Design für UI/UX-Design und FigJam, ein Whiteboard-Tool für Brainstorming. Die Plattform generiert Einnahmen durch Abonnements, mit Tarifen für Einzelnutzer, Teams und Unternehmen. Die Wichtigsten Kunden sind Google, Microsoft und Netflix. Aktuell kann das Unternehmen über 1000 Kunden mit mehr als 100.000 US-Dollar Jahresumsatz aufweisen.
Figma konkurriert mit Adobe XD, Sketch und Canva. Seine Stärke liegt in der Cloud-basierten, kollaborativen Plattform, die Echtzeit-Zusammenarbeit ermöglicht. Figma positioniert sich als flexibles, nutzerfreundliches Tool für Designer und Entwickler, besonders in der Tech-Branche.
Diese Woche hat Figma den IPO-Preisrahmen auf 30 bis 32 US-Dollar pro Aktie erhöht. Damit beläuft sich die Bewertung des Unternehmens auf fast 19 Milliarden US-Dollar. Figma hat im Jahr 2024 einen Umsatz von 749 Millionen US-Dollar generiert, was einem Wachstum von etwa 48 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Somit ergibt sich ein KUV von 25. Das ist sehr sportlich. Wenn man den Umsatz des ersten Quartals 2025 auf das gesamte Jahr extrapoliert, liegt das KUV (2025) "nur" noch bei gut 20. Das ist zwar weiterhin hoch, jedoch muss man die Wachstumsrate von gegenwärtig knapp 50 % berücksichtigen. Somit sollten de KUVs für die kommenden Jahre deutlich geringer ausfallen. Außerdem liegt die Bewertung unter den 20 Milliarden US-Dollar, die Adobe bei der Ankündigung des Kaufes von Figma im Jahr 2022 angeboten hatte. Der Nettogewinn im Jahr 2024 war negativ.
Ab morgen gilt es, sich die Aktie auf die Watchliste zu legen, und die ersten Tage und Wochen abzuwarten, um zu schauen, wie der Markt die Aktie "aufnimmt". Sobald sich eine sogenannte "IPO-Base" herausbildet, und die Aktie aus dieser nach oben ausbrechen kann, bietet es sich an, eine Position zu eröffnen.
Quelle: https://www.sec.gov/Archives/edgar/data/1579878/000162828025035381/figma-sx1a.htm
Vom Mond zur Nasdaq: Fireflys "Raketenstart" an die Börse
Firefly Aerospace (FLY) ist ein aufstrebendes Raumfahrtunternehmen aus Texas, das sich auf kostengünstige Raketenstarts und Mondmissionen spezialisiert hat.
Gegründet wurde Firefly im Jahr 2014 mit dem Ziel, den Zugang zum Weltraum zu demokratisieren. Nach einem vorübergehenden Rückschlag und einer Neustrukturierung in 2017 fand das Unternehmen neue Investoren und entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem ernstzunehmenden Akteur im Raumfahrtsektor. Besonders im März 2025 sorgte Firefly für Schlagzeilen mit der erfolgreichen Mondlandung der "Blue Ghost Mission 1".
Das Geschäftsmodell besteht darin, dass das Unternehmen Trägerraketen (z. B. "Alpha"), sogenannte Space Tugs (Weltraumschlepper) sowie Mondlander, entwickelt und betreibt. Kunden sind Raumfahrtbehörden, Verteidigungsunternehmen und Satellitenbetreiber, die ihre Fracht ins All transportieren lassen. Firefly verdient über Startverträge, Forschungsaufträge und staatliche Förderungen.
Firefly konkurriert mit bekannten Größen wie SpaceX, Rocket Lab und Blue Origin. Im Segment der mittelgroßen Trägerraketen besetzt das Unternehmen eine Nische und punktet durch flexible Lösungen und niedrigere Kosten. Kooperationen mit NASA, Lockheed Martin und Northrop Grumman stärken zusätzlich die Marktposition.
Wichtige Katalysatoren sind die zunehmende Kommerzialisierung des Weltraums und staatliche Investitionen. Auch der wachsende Bedarf an Satellitenstarts und der neue Schub im Wettlauf um den Weltraum sprechen für weiteres Wachstum. Risiken bestehen vor allem in technologischen Fehlschlägen, hoher Kapitalabhängigkeit und intensiver Konkurrenz.
Firefly Aerospace will Aktien zu einem Preis zwischen 35 und 39 US-Dollar pro Stück im bevorstehenden Börsengang anbieten. Dies würde den Raketenhersteller mit etwa 5,5 Milliarden US-Dollar bewerten. Der erste Handelstag der Aktie an der Nasdaq wird voraussichtlich am 7. August 2025 stattfinden.
Für das erste Quartal 2025 meldete das Unternehmen fast eine Versiebenfachung des Umsatzes und zwar von 8,3 Millionen US-Dollar im Vorjahr auf jetzt 55,9 Millionen US-Dollar. Der Nettoverlust belief sich auf 60,1 Millionen US-Dollar, verglichen mit einem Verlust von 52,8 Millionen US-Dollar im Vorjahr. Der Auftragsbestand lag bei rund 1,1 Milliarden US-Dollar.
Der Jahresumsatz für 2024 lag bei 60,8 Mio. US-Dollar (+10% gegenüber dem Vorjahr). Basierend auf den 2024-Zahlen liegt das KUV bei 90. Das ist extrem teuer. Gleichzeitig müssen wir das Wachstum berücksichtigen (analog zu Figma). So sahen wir einen massiven Umsatzanstieg im ersten Quartal, der fast dem gesamten Umsatz des vorherigen Jahres entspricht. Wenn man den Umsatz des ersten Quartals auf das gesamte Jahr 2025 extrapoliert, liegt das KUV (2025) bei knapp 25. Das ist zwar weiterhin noch hoch, jedoch sollte es in den folgenden Jahren aufgrund der Wachstumsrate weiter herunterkommen.
Die Aktie von Firefly Aerospace gehört auf die Watchliste, wenn sie anfängt gehandelt zu werden. Analog zu Figma bietet es sich an, auf eine "IPO-Base" zu warten. Sobald die Aktie aus dieser nach oben ausbricht, kann eine Position eröffnet werden.
Quelle: https://www.sec.gov/Archives/edgar/data/1860160/000119312525165856/d849748ds1a.htm