Megatrend Demographie: Drei US-Aktien mit viel Qualität und Wachstum, die von einer alternden Weltbevölkerung profitieren

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Laut Prognosen verdoppelt sich die Zahl der Senioren weltweit bis 2050 auf mehr als 2 Mrd. Neben Risiken bietet dieser Megatrend auch Chancen. So macht der demografische Wandel innovative Lösungen im Gesundheitswesen erforderlich. Unternehmen, die sich mit wertsteigernden Innovationen auf die Bereiche Gesundheit und Wohlergehen konzentrieren, spielen laut Credit Suisse eine Schlüsselrolle bei der Eindämmung der zunehmenden Kosten und sollten daher von dieser demografischen Veränderung profitieren. TraderFox stellt drei davon potenziell begünstigte US-Aktien vor, die zudem mit hoher Qualität und guten Wachstumsaussichten punkten können.

Die Weltbevölkerung wächst zwar noch immer. So gehen die Vereinten Nationen davon aus, dass voraussichtlich Mitte November die Marke von acht Milliarden Menschen überschritten wird. Dies hat aber weniger mit aktuell hohen Geburtenraten zu tun, als vielmehr mit den hohen Geburtenraten der Vergangenheit verbunden mit einer höheren Lebenserwartung.

Fakt ist jedenfalls, dass die Wachstumsrate sinkt. Dem UN-Bericht zufolge wächst die Zahl der Menschen auf der Erde sogar so langsam wie seit 1950 nicht mehr (mit etwa einem halben Prozent pro Jahr). Außerdem leben zwei Drittel der Weltbevölkerung in Regionen, in denen die Fertilitätsrate weniger als 2,1 lebend geborene Kinder pro Frau beträgt – ein Niveau, auf dem nach dem allgemeinen Verständnis kein Bevölkerungswachstum stattfindet.

Die Welt vergreist

Ein völlig anderes Bild ergibt sich dagegen laut der Credit Suisse bei den Seniorinnen und Senioren, nun, da die geburtenstarken älteren Jahrgänge zunehmend das Seniorenalter erreichen und diese Entwicklung noch durch die Tatsache verstärkt wird, dass die durchschnittliche globale Lebenserwartung von 71 Jahren im Jahr 2021 (dies sind Coronavirus-bedingt fast zwei Jahre weniger als noch 2019) bis 2050 auf 77 Jahre steigen soll.

Zukünftig ist daher nach Einschätzung der zitierten Schweizer Großbank ein deutlich größerer Anteil älterer Menschen zu erwarten, dürfte doch die Bevölkerungsgruppe der Seniorinnen und Senioren – definiert als Personen, die 65 Jahre und älter sind – im Jahr 2050 den Prognosen zufolge genauso groß sein wie jene der Kinder unter zwölf Jahren.

Gesundheitssektor ein Hauptprofiteur

Entgegen den vielen Unsicherheiten, mit denen die Aktienmärkte derzeit konfrontiert sind, betrachtet die Credit Suisse diese radikale Verschiebung des demografischen Rahmens als unumstößlich und als einen der zuverlässigsten fundamentalen Trends.

Einhergehen damit einerseits volkswirtschaftliche Risiken. So dürfte etwa in Ländern wie Deutschland und Japan der demografisch bedingte schwächere Anstieg der Arbeitsproduktivität in Kombination mit einer wachsenden Zahl von Menschen im Rentenalter in Relation zur Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter eine spürbare Dämpfung des BIP-pro-Kopf-Wachstums nach sich ziehen.

Die sogenannten Silver Economy, welche die wirtschaftlichen Aktivitäten, Produkte und Dienstleistungen umfasst, die auf die Bedürfnisse von Menschen über 50 ausgerichtet sind, bietet aber natürlich auch Chancen. Zumeist positiv betroffen sein dürfte dabei die Gesundheitsbranche. Denn zum einem ergeben sich nach dem Urteil der Schweizer Privatbank Vontobel durch medizinische Fortschritte neue Behandlungsmöglichkeiten. Zum anderen führt die höhere Lebenserwartung zu einer erhöhten Nachfrage nach Pflegeleistungen und -einrichtungen.

Mit höherem Alter steigt die Häufigkeit, dass chronische Erkrankungen wie Krebs und Demenz auftreten. Außerdem werden neue Methoden und Technologien eingesetzt, um bisher unbekannte Krankheitsformen zu erforschen und möglicherweise geeignete Behandlungen anzubieten. Solche Forschungs- und Entwicklungsprozesse sind kostenintensiv und könnten die Gesundheitskosten weiter erhöhen, so Vontobel.

Nach Einschätzung der Credit Suise besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass der radikale demografische Wandel die Nachfrage nach Biopharmazeutika, deren Absatzentwicklung ungebrochen ist, zusätzlich ankurbeln wird. Und das, obwohl sich infolge der Pandemie die Absatzvolumen vorläufig teilweise von anderen therapeutischen Bereichen auf Impfstoffe verlagert haben, da sich dieser Trend laut dem Marktforschungsinstitut IQVIA wieder umkehren wird.

In diesem Zusammenhang nehmen die Analysten bei dem Schweizer Institut zur Kenntnis, dass die Diskussion um die Preisgestaltung bei Medikamenten auf dem wichtigen US-Markt gerade wieder an politischer Zugkraft gewinnt. Nach wie vor hält man hier aber eine «Preis-Evolution» für wahrscheinlicher als eine «Preis-Revolution».

Abgesehen von Pharmazeutika rechnet man auch mit einer zusätzlichen Nachfrage für seniorengerechte Wohn- und Konsumangebote sowie für private Vorsorge- und Vermögensverwaltungslösungen. Vor allem letztere haben angesichts der Folgen der Pandemie für die öffentlichen Märkte und den damit verbundenen Konsequenzen in Bezug auf die Vorsorgeplanung zuletzt an Bedeutung gewonnen.

Das Favoritentrio besteht aus UnitedHealth, Merck & Co. und Pfizer

TraderFox hat auf Basis des Megatrends Silver Economy den US-Kurszettel nach Aktien rund um den Gesundheitssektor durchforstet, die von der skizzierten Entwicklung profitieren dürften. Um sich als Kauf-Tipp qualifizieren zu können, haben wir bei der Auswahl aber auch darauf geachtet, dass die bevorzugten Titel auch in Hinblick auf Qualität, Wachstum und Bilanz-Solidität gut dastehen.

Hängen geblieben ist am Ende des Ausleseprozesses ein Trio, das bei allen diesen drei letztgenannten Punkten sehr solide dasteht. Darüber hinaus wussten diese Werte auch langfristig gesehen bisher mit einer sehr überzeugenden Wertentwicklung aufzuwarten.

Favoriten-Trio-Mitglied Nr. 1: Merck & Co. (ISIN: US58933Y1055)

Die Qualifikation geschafft hat mit Merck & Co. ein US-Pharmaunternehmen, das ein breites Sortiment an neuartigen Medikamenten, Impfstoffen und biologischen Therapeutika erforscht, entwickelt, produziert und vermarktet.

Laut unserer Datenbank ist der Gewinn je Aktie in den vergangenen fünf Jahren im Schnitt um 29,44 % p.a. gestiegen. Und für die kommenden fünf Jahre rechnet der Analystenkonsens mit einem Ergebnisplus je Anteilsschein von jährlich durchschnittlich 15,04 %. Beim TraderFox-Wachstumscheck trägt das zu elf von 15 maximal möglichen Punkten bei.

Beim Qualitäts-Check, der, wie der Name bereits nahe legt, mit Hilfe von 15 Faktoren die Qualität eines Unternehmens misst, reicht es sogar zu 13 von 15 maximal möglichen Zählern. Gut fällt auch das Abschneiden beim Piotroski F-score mit sieben Punkten aus, einer Zahl zwischen 0 und 9 zur Bestimmung der finanziellen Stärke eines Unternehmens. Das ergibt 31 von maximal möglichen 39 Punkten.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

Die Bewertung fällt mit einem geschätzten KGV von 10,6 auf Basis der Ergebnisschätzungen für 2024 vertretbar aus. Sehen lassen kann sich auch die eingefahrene Vergangenheits-Performance, angesichts eines von März 1978 bis Juli 2022 in der Spitze verbuchten Anstiegs von 1,27 USD auf 94,96 USD.

Favoriten-Trio-Mitglied Nr. 2: Pfizer (ISIN: US7170811035)

Die Empfehlung Nummer zwei heißt Pfizer Inc. Hinter diesem Namen steckt einer der weltgrößten Pharmakonzerne. Das Unternehmen konzentriert sich primär auf die Entwicklung und Produktion von verschreibungspflichtigen Medikamenten und bietet Arzneimittel in vielen Therapiegebieten an. Die Kompetenzfelder sind in erster Linie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Rheuma und Schmerzen, Infektionen und HIV-Erkrankungen, urogenitale Erkrankungen, Atemwegsbeschwerden, Augen- und Stoffwechselleiden sowie Krebserkrankungen.

Beim Anlage-Check schneidet dieser Titel wie folgt ab: Jeweils 13 von 15 maximal möglichen Punkten gibt es im Hinblick auf Qualität und Wachstum. Hinzu kommen acht von neun Punkten beim Piotroski F-score, wobei es hier nur einen Abzug beim Punkt steigende Preissetzungsmacht gibt. Das heißt, die Aktie kann insgesamt 34 von maximal möglichen 39 Zählern für sich verbuchen. Das ist ein sehr ansprechendes Gesamtergebnis.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

Mit Blick auf die Bewertung kann Pfizer basierend auf den Analystenschätzungen für 2022 mit einem KGV von 7,3 sowie mit einer Dividendenrendite von 3,4 % aufwarten. Der Blick auf den Langfristchart zeigt darüber hinaus auf Schlusskursbasis von März 1982 bis Dezember 2021 einen Anstieg von in der Spitze 1,05 USD auf 61,25 USD.

Favoriten-Trio-Mitglied Nr. 3: UnitedHealth (ISIN: US91324P1021)

Wie Pfizer kommt mit UnitedHealth Group Inc. auch der dritte Mitfavorit beim Anlage-Check auf 34 von 39 Zählern. Beim Qualitäts-Check kann diese Gesellschaft dabei sogar die volle Punktzahl von 15 einheimsen. Beim Kriterium Wachstum reicht es zu guten zwölf Punkten und beim Piotroski F-score zu ebenfalls sehr vorzeigbaren sieben Zählern.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

Analysten trauen dem Konzern von 2021 bis 2025 eine Verbesserung beim Ergebnis je Aktie von 19,02 USD auf 32,60 USD zu. Auf letztgenannter Basis würde sich das derzeit optisch hohe KGV auf gemessen an den guten Wachstumsaussichten vertretbare 16,45 verringern.

Unbedingt hervorzuheben ist die erzielte Langfrist-Performance. Die Notiz ist hier von März 1990 bis August 2022 von 0,29 USD auf 548,32 USD gestiegen. Der Anstieg erfolgte dabei meist sehr stetig und auch aktuell befindet sich der Titel weiter auf Kursrekordjagd. Das macht diesen Wert zu einem charttechnischen Dauerläufer von allererster Güte.

Geschäftlich gesehen muss man wissen, dass es sich bei der UnitedHealth Group um ein führendes Dienstleistungsunternehmen der Gesundheitsvorsorge handelt. Das Kerngeschäft setzt sich aus Versicherungen und Gesundheitsfürsorge zusammen, die jeweils über die beiden Bereiche UnitedHealthcare und Optum erbracht werden.

UnitedHealthcare bietet Vorsorgepläne für ein breites Spektrum von Kunden wie Unternehmen aller Größenordnungen und Privatkunden sowie für staatlich Versicherte und Rentner. Optum unterstützt hingegen das Gesundheitswesen an sich und will mit seinen Leistungen zur Verbesserung der Versorgung sowohl für Patienten und das Pflegepersonal als auch für diejenigen, die für die Versorgung bezahlen wie Arbeitgeber und Versicherungen sowie Forschungsorganisationen beitragen.

Pfizer Inc.
US7170811035 852009
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UnitedHealth Group Inc.
US91324P1021 869561
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Merck & Co. Inc.
US58933Y1055 A0YD8Q
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