Tracking Cloudtrend und warum Oracle (ORCL) ein gutes Investment sein könnte!

Liebe Leser,

Customer-Relationship-Management-Server, kurz CRM, mit externen Zugriffs- und Verwaltungsrechten, Daten-Storage-Möglichkeiten, oder auch spezielle Softwaretools, die zur Herstellung korporativer Anwendungen benutzt werden - die Vielfalt der Cloudtechnologien ist groß, sehr speziell und macht es einem Anleger nicht leicht, sich für eine Investment- oder Trading-Richtung zu entscheiden.

Gleichzeit handelt es sich hierbei um sog. Tech-Stocks, die in der angelaufenen Phase des globalen Börsenabschwungs wohl am stärksten unter die Räder kamen. Kombiniert mit der Tatsache der Nachhaltigkeit des Cloud-Trends, der zuletzt dank der COVID-Pandemie massiv beschleunigt wurde und dem angelaufenen Digitalen Zeitalter ergibt diese Situation nun ein sehr gutes CRV, besonders dann, wenn man eine langfristige Investment-These vor Augen hält. Doch der Cloud-Trend ist sehr vielfältig, weswegen wir zunächst etwas allgemeiner bleiben und werden sowohl den Cloud-Trend sowie seine Wachstumstreiber aus der Vogelperspektive betrachten, um schließlich effektive Wege zu identifizieren, mit denen diese komplizierte Anlagetrendrichtung erfolgreich gespielt werden kann.



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Cloudtechnologie ist im Groben ein Ansatz, in dem die IT-Infrastruktur, Rechenkapazität, Datenspeichermöglichkeit oder schon fertige Programme direkt über das Internet angeboten werden, ohne dass diese auf dem Firmengelände oder den lokalen Rechnern installiert sein müssen. Die Nutzung und Verwaltung erfolgten dabei ausschließlich über technische Schnittstellen und Protokolle wie etwa ganz gewöhnliche Webbrowser.

Als globaler Wachstumstreiber fungiert hier eindeutig der technologische Fortschritt, wobei die Menschheit in Sachen Informationsfluss immer mehr in das digitale Umfeld vordringt. Jeden Tag erledigen wir hunderte, gar Tausende Online-Operationen wie Suchanfragen und E-Mail-Kommunikation, bestellen Essen oder ein Taxi und hören nebenbei die Lieblingsmusik auf verschiedenen Streaming-Kanälen, während der Amazon-Warenkorb kontinuierlich mit Schnäppchen prallgefüllt wird. Ist es Ihnen bewusst, dass all diese Prozesse von verschiedenen Cloudtechnologien aufrechterhalten und gewährleistet werden? Dabei verzeichnete dieses Marktsegment in den vergangenen Jahren danke der COVID-Pandemie ein sehr dynamisches Wachstum.

Wozu braucht man aber die Clouds? Diese Antwort auf diese Frage ist wichtig, denn sie bedeutet auch das Verständnis, womit man im Cloud-Trend im Wesentlichen das große Geld verdient. Haben Sie schon mal beobachten können, dass Ihnen nach einer Informationssuche im Internet ähnliche Produkte als Werbeanzeigen im Browserfenster vorgestellt werden? Sollten Sie bspw. im Internet nach "aussichtsreichen Trading- und Investitionschancen" suchen, werden Sie in Zukunft Werbeanzeigen genau zu diesem Thema angezeigt bekommen. Das passiert nicht ohne Grund, sondern, weil Google sämtliche von Ihnen eingegebenen Wörter sammelt, speichert und nach einer analytischen Verarbeitung lukrativ an seine Werbekunden verkauft. Und, wenn Sie denken, dass dieses Geschäft nur von Google betrieben wird, dann irren Sie sich!

Laut einer den letzten McKinsey-Studien gaben rund 69 % aller befragten Unternehmen zu, Cloudtechnologien intensiv zu nutzen, wobei rund 59 % diese zur Daten- und Klientenanalyse (Profiling) verwenden, um die eigene Produktpalette entsprechend zu personalisieren. Letztendlich führt dies zu einer höheren Kundenzufriedenheit und Loyalität und mündet schließlich in steigenden Umsätzen.

Warum überlässt man aber den Cloudbetreibern sensible Daten? Die Antwort auf diese Frage ist ganz einfach: Es liegt am unglaublichen Tempo, mit dem neue Daten produziert und übers Internet geteilt werden. Und es werden immer mehr, denn die COVID-Pandemie hat die Digitalisierung überproportional stark beschleunigt. Diese enormen Datenmassive tragen den stolzen Namen BigData und müssen natürlich irgendwo gespeichert und analysiert werden. Dabei lohnt es sich für viele kleinere, mittlere, aber auch einige größere Unternehmen nicht, das Geld in eigene Datenzentren zu investieren. Viel bequemer ist es dagegen, diese gegen entsprechende Gebühren auf externen Servern (Clouds) zu lagern.

Als zentraler Wachstumstreiber wird hier schon bald der aufkommende IoT-Trend eine Rolle spielen, bei dem immer mehr BigData generiert werden. Katalysiert wird diese Entwicklung von den zahlreichen, smarten Geräten wie Sprachassistenten, Leuchtsystemen, aber auch der gewöhnlichen Haushaltselektronik wie etwa einem Kühlschrank, Fernseher, Kaffeemaschine, die im Rahmen des Smart-Home-Trends ständig mit dem Internet verbunden sein werden. Die Anzahl dieser Geräte wächst ebenfalls, da sie tatsächlich bequem sind und technisch betrachtet, immer besser werden. Logischerweise wird sich auch die Notwendigkeit der Data-Storage- und -Analyse erhöhen, was zu einem nachhaltigen Aufschwung von Cloudbetreibern führen dürfte, womit wir zu den eigentlichen drei Hauptrichtungen gelangen, wie man den Cloudtrend erfolgreich spielen kann.

Der erste Weg führt uns über die sog. SaaS(Software as a Service)-Seite. Darunter versteht man Clouds, die einen Nutzungszugang von Softwaresammlungen und Anwendungsprogrammen direkt über das Internet bieten. Dabei werden Programme wie Google Docs, E-Mail-Software-Assistenten etc. direkt aus der Wolke gestartet und benötigen keine Installation auf dem lokalen Rechner. Als Wachstumstreiber dieser Trendrichtung fungiert eindeutig der Prozess der digitalen Transformation, der immer mehr betriebliche Landschaften erfasst und zur Verlagerung von Kommunikationsdiensten und Dokumentenverarbeitung in das digitale Cloudumfeld führt. Sollte man sich also als Anleger für diese Trendrichtung entscheiden, wäre man hier an der Seite innovativer Big-Player wie Salesforce (CRM), Microsoft (MSFT), Adobe (ADBE), Autodesk (ADSK), oder auch SAP und Co. genau richtig.

Der Weg Nummer zwei verläuft logischerweise über die Hardwareseite und führt in das IaaS(Infrastructure as a service)-Segment des Cloudtrends. Dabei bieten die Clouds den Zugang zu virtualisierten Computerhardwareressourcen wie etwa Rechenkapazität und Speicher. Damit gestalten die Nutzer ihre Computerarchitektur und sind für die Auswahl, die Installation, den Betrieb von benötigten Softwareprogrammen selbst verantwortlich. Im Wesentlichen und vereinfacht ausgedrückt, geht es hier um die Storage-Möglichkeit verschiedener Daten auf externen Servern, wobei man dank der schnellen Internetverbindung jederzeit von überall auf der Welt über einen Zugriff verfügt.

Wichtige Player wären hier natürlich IBM (IBM), Amazon (AMZN), Oracle (ORCL) und Microsoft (MSFT). Angesicht des unglaublich schnell steigenden Datenvolumens erwartet man in den nächsten 3 bis 5 Jahren genau in diesem Segment das höchste quantitative Wachstum, wobei sich die Segmentgröße ebenfalls sehr stark vergrößern dürfte. Dabei ist dieses Wachstums schon angelaufenen, was man aber auch an den jüngsten Zahlen von AMZN, MSFT, IBM und Co. Beobachten konnte. Selbst die Oracle, der als einer der letzten großen IT-Konzernen, in das Cloud-Rennen eingetreten war, holt langsam, aber sicher auf, wobei die Cloud-Sparte des Unternehmens schon seit mehreren Quartalen in Folge das stärkste Sparten-Wachstum zeigt.

Und somit kommt auch die These aus, dass auf Cloud-Computing zu setzen, sich langfristig tatsächlich auszahlen könnte. Zumal die Quartalszahlen der Big-Player Amazon, Microsoft und Alphabet es zuletzt deutlich machten, dass die Nachfrage nach Cloud-basierten Computing-Diensten sowohl riesig als auch kontinuierliche wachsend ist. Grund dafür ist die Tatsache, dass die Clouds in Wirklichkeit eine sehr vorteilhafte Kombination aus einer verbesserten Flexibilität und reduzierten Kosten bieten. Und genau dieser Mix wird in den kommenden Jahrzehnten die Art und Weise der Businessführung verändern, wobei immer mehr Konzerne und kleinere Firmen ihre Businessstruktur, -verwaltung und -steuerung immer mehr in die Cloud verlagern werden. Und deswegen muss man damit rechnen, dass die Unternehmensausgaben für die Public Cloud bis 2024 die IT-Ausgaben für die lokale Infrastruktur übertreffen werden.

Ich persönlich gehe davon aus, dass das Rennen langfristig von Microsoft und Amazon gemacht wird. Doch ein großes vorborgenes kurz- bis mittelfristiges Wachstumspotenzial scheint tatsächlich in Oracle versteckt zu sein. Das Unternehmen hat es tatsächlich Geschäft, ins Cloud-Geschäft einzusteigen und hat mittlerweile mit Oracle Cloud seine eigene Cloud-Plattform auf den Markt gebracht, wo bis zuletzt MSFT AMZN und GOOGL hausierten und das ist schon eine große Leistung, die eine gewisse Zukunftsfantasie entfacht.

Explizit ist es jedoch die jüngste Cerner-Übernahme, die man im Blick haben sollte. Und diese offenbart sowohl die Chancen als auch die Risiken. Im Laufe der Zeit hat Oracle viele große Akquisitionen getätigt: darunter PeopleSoft, Siebel, Sun Microsystems, aber Cerner mit einem Kaufpreis von 28 Mrd. USD ist aktuell der größte Deal aller Zeiten. Und damit setzt Oracle stark auf die Digitalisierung des Gesundheitswesens.
In Vordergrund steht hier zunächst die Annahme (Chance), dass die Software von Cerner in die Oracle Cloud schnell und problemlos verlagert wird, was zu enormen Einsparungen führen dürfte. Doch während Oracle sagt, dass der Deal eine sofortige Steigerung der Gewinne zur Folge haben würde, erhöht der Deal zugleich die Sorge rund um das Integrationsrisiko. Explizit ist es die Befürchtung, dass die Integration mit technischen Schwierigkeiten verbunden sein wird, was enorme Integrationskosten und Zeitverzögerungen bedeuten könnte.

Dieser Umstand wurde zuletzt auch von den Analysten angesprochen, die sich bzgl. der Cerner-Übernahme insgesamt zurückhaltend, gar skeptisch zeigten. Und so verbleibt die Aktie weiterhin stark angeschlagen.

Doch in der vergangenen Woche lieferte Oracle starke Quartalszahlen, die insgesamt darauf hindeuten, dass die Cerner-Integration noch nicht angelaufen ist. Und so meldete der Konzern das beste Wachstumsquartal des Unternehmens seit 2011, was tatsächlich beeindruckt. Dabei übertrafen die Q-Zahlen sowohl die eigene Prognose des Unternehmens als auch die Schätzungen der Wall Street. Unterdessen wuchs das Cloud-Geschäft um 22 % und Oracle-CEO Safra Catz sagte den Investoren, dass sich das Cloud-Umsatzwachstum im Augustquartal auf 25 % bis 28 % und im Geschäftsjahr 2023 auf 30 % oder mehr beschleunigen sollte.

Die Bestätigung, dass diese Story bald in Schwung kommen könnte, kam auch aus den News, als bspw. TikTok bekannt gab, dass der Konzern seinen gesamten US-Benutzerdatenverkehr an die Oracle Cloud auslagern wird.

Schließlich wäre es möglich, dass das Unternehmen auch von der hohen Inflation profitieren könnte. Es gibt ja inflationsindexgebundene Preiserhöhungen, die in die Kundenverträge von Oracle integriert sind. Und inzwischen sind die Wechselkosten so hoch, dass die Kunden wenig Widerstand gegen Preiserhöhungen zeigen werden. Wenn sich also die Cloud-Wachstumsvision von Oracle bewahrheitet, so sollte sich die Aktie unabhängig davon erholen, ob es eine Rezession gibt oder nicht, so die spekulative Annahme, die wir im Oracle-Case aufstellen.



Abschließend gibt es noch eine dritte Möglichkeit, um vom aufkommenden Cloud-Trend zu profitieren und diese wird auf der PaaS(Plattform as a Service)-Seite gespielt. In diesem Fall bieten Clouds den Zugang zu Programmierungstools, mit denen die Nutzer ihre eigenen Softwareanwendungen entwickeln oder diese direkt in der Cloud ausführen können. Ein Beispiel wäre Microsoft Azure, womit sich korporative Softwareanwendungen auf Linux- oder Windowsbasis entwickeln lassen. Gleichzeitig erlaubt dies die Verwaltung, Aufbewahrung und Analyse von enormen Datenmassiven, was im digitalen Zeitalter zu einer Wettbewerbsnotwendigkeit gehört.

Große Marktanteile gehören auch hier den großkapitalisierten Big-Playern wie Microsoft (MSFT), Amazon (AMZN), Cisco (CSCO), aber auch Salesforce (CRM). Dabei eignen sich alle o.g. Big-Caps ideal für risikoaverse Anleger, da es sich bei diesen Konzernen um stark diversifizierte Tech-Giganten handelt, in deren Wachstumsstory der Cloudtrend zwar eine wichtige, aber dennoch keine zentrale Rolle einnimmt.

Wer sich jedoch etwas mehr Risiko im Depot wünscht und eine Cloud-Trend-Sonderstory spielen möchte, so sollte derjenige auf jeden Fall Richtung der stark angeschlagenen Aktie von Oracle (ORCL) schauen, denn gerade die bald anlaufende Cerner-Integration sehr gute Chancen hätte, den Beginn einer neuen nachhaltigen Umsatz- und Gewinn-Wachstumsstory einzuläuten!

Viel Erfolg und seien Sie profitabel!

Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: besitzt derzeit Aktien von Amazon (AMZN), die im Text mitangesprochen wurden.

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