Das Pharmaunternehmen AbbVie (ABBV) hat am Freitag, den 25. April 2025, vor Börsenbeginn seine Geschäftszahlen für das 1. Quartal 2025 bekannt gegeben. Das Unternehmen konnte dank seines starken Medikamentenportfolios im Bereich Immunologie, Neurowissenschaft und Onkologie die Schätzungen an der Wall Street übertreffen und die Gewinnprognose für das gesamte Geschäftsjahr 2025 anheben. Die Aktie stieg bis zum Börsenschluss um über 3 % auf 186,06 USD.
Gesamtumsätze steigen um 8,4 % im 1. Quartal 2025
Der Pharmariese meldete für das 1. Quartal einen Nettoumsatz von 13,34 Mrd. USD und schlug damit die Prognosen der Analysten um mehr als 420 Mio. USD. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Umsätze um 8,4 % auf berichteter Basis und um 9,8 % auf operativer Basis. AbbVie entwickelt innovative Medikamente, die schwerwiegende Gesundheitsprobleme verursachen und versucht in den Therapiebereichen Immunologie, Neurowissenschaften, Onkologie, Augenheilkunde und mit Produkten seines Allergan Ästhetik-Portfolios das Leben der Menschen maßgeblich zu verbessern.
Trotz Patentverlust kann die Sparte Immunologie zulegen
Der weltweite Nettoumsatz der Sparte Immunologie verbesserte sich berichtsbasiert um 16,6 % auf 6,26 Mrd. USD. Insbesondere die zwei neuen Medikamente Skyrizi und Rinvoq konnten den Rückgang bei Humira durch den Patentverlust Anfang 2023 und dem darauffolgenden Markteintritt günstiger Nachahmerprodukte und sogenannter Adalimumab-Biosimilars mehr als ausgleichen. Die globalen Umsätze mit Skyrizi erhöhten sich um 70,5 % auf 3,43 Mrd. USD und Rinvoq steigerte sich um 57,2 % auf 1,72 Mrd. USD, während die Umsätze mit Humira um 50,6 % auf 1,12 Mrd. USD zurückgingen.
Umsätze im Bereich Neurowissenschaft und Onkologie erhöhen sich ebenfalls
Der Bereich Neurowissenschaft erhöhte sich mit 16,1 % ebenfalls zweistellig auf 2,28 Mrd. USD. Vor allem die zwei Medikamente Vraylar und Botox Therapeutic konnte mit einem Umsatz von 765 und 866 Mio. USD einen Großteil zu den globalen Umsätzen beisteuern und ihren Absatz um 10,3 bzw. 15,8 % ausbauen. Der Sektor Onkologie steigerte seine Umsätze im 1. Quartal leicht um 5,8 % auf 1,63 Mrd. USD. Die Umsätze mit Imbruvica, einem Krebsmedikament das gemeinsam mit Johnson & Johnson vermarktet wird, beliefen sich auf 738 Mio. USD und gingen um 11,9 % zurück, während das Blutkrebsmedikament Venclexta die Einnahmen um 8,3 % auf 665 Mio. USD steigern konnte. Der Nettoumsatz des Ästhetikportfolios bestehend aus Botox Cosmetic und Juvederm ging insgesamt um 11,7 % auf 1,1 Mrd. USD zurück.
Bruttomarge und Gewinne können gesteigert werden
Das in North Chicago, Illinois, ansässige Unternehmen erreichte eine Bruttomarge von 70,0 % und die bereinigte Bruttomarge lag bei 84,1 %, während die operative Marge bei 42,3 % landete. Damit konnte man die Werte aus dem letzten Jahr mit 82,9 % bzw. 42,2 % leicht erhöhen und somit die Gewinne im 1. Quartal 2025 steigern. Pro Aktie verdiente der Pharmakonzern 2,46 USD, eine Steigerung um 7 % gegenüber dem Vorjahr. Die Analystenschätzungen erwarteten einen Gewinn von 2,40 USD. Anleger von AbbVie sind begeistert, da das Unternehmen das fünfte Quartal in Folge höhere Gewinne als erwartet vermelden konnte.
"Die Ergebnisse von AbbVie im 1. Quartal übertrafen unsere Erwartungen deutlich und spiegeln einen hervorragenden Jahresauftakt wider. Die Fundamentaldaten unseres Geschäfts sind stark, und wir stärken unsere Aussichten weiterhin durch Fortschritte in der Produktpipeline und strategische Investitionen. Aufgrund unserer Fortschritte ist AbbVie langfristig gut aufgestellt.", sagte CEO Robert A. Michael in der Gewinnmitteilung.
Gewinnprognosen für 2025 wurden um 10 Cent erhöht
Aufgrund des hervorragenden Starts in das Geschäftsjahr 2025 erhöhte das Unternehmen seine bereinigte Gewinnprognose um 10 Cent am unteren und oberen Ende der Spanne. AbbVie rechnet für das Jahr 2025 mit einem Gewinn von 12,09 bis 12,29 USD pro Aktie. Die aktuellen Schätzungen an der Wall Street sind von 12,18 USD ausgegangen. Darin sind 0,13 USD angefallene Kosten für den Erwerb von geistigem Eigentum und Meilensteine beinhaltet. Diese Prognose basiert auf dem bestehenden Handelsumfeld und berücksichtigt keine Änderungen der Handelspolitik, einschließlich Zölle im Pharmasektor, die sich auf das Geschäft von AbbVie negativ auswirken könnten. Der jetzige CEO Robert A. Michael wird ab dem 1. Juli zum zusätzlichen Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens ernannt und Nachfolger des ehemaligen CEO Richard Gonzalez.
Produktportfolio soll weiter ausgebaut werden
AbbVie erzielte die Marktzulassung durch die Europäische Kommission für sein Immunologiemedikament Rinvoq bei erwachsenen Patienten und sollte dadurch den Absatz im europäischen Raum weiter steigern können. AbbVie veröffentlichte seine Ergebnisse der Phase-3-Studie MIRASOL für sein Elahere Medikament, um Frauen mit Eierstockkrebs zu behandeln und erzielte dabei signifikante Verbesserungen im Vergleich zu Chemotherapie. Außerdem konnte man eine Kooperation mit dem Biotechnologieunternehmen Xilio Therapeutics abschließen, um gemeinsam neuartige Immuntherapien, wie maskierte T-Zell-Aktivatoren, durch die Kombination der onkologischen Expertise von AbbVie und Xilios proprietärer Tumoraktivierungstechnologie zu entwickeln.