Uli Hoeneß hat über Jahrzehnte als Spieler, Manager, Präsident und Unternehmer Geld verdient – aber aus seiner Sicht war das alles nicht der größte Hebel. Im aktuellen OMR-Podcast und in den daraus entstandenen Berichten fällt der Satz, der gerade überall zitiert wird:
"Am meisten Geld habe ich an der Börse verdient."
Der Satz wirkt umso schärfer, wenn man sich erinnert, wie Hoeneß 2014 im Steuerprozess vor Gericht stand. Damals räumte er ein: "Unter dem Strich haben sich die Spekulationen nicht gelohnt."
Heute, elf Jahre später, klingt das deutlich anders. Hoeneß sagt im Podcast: "Ich bin ja ein großer Börsenfreund", zuhause laufe "ständig der Börsenticker von ntv", und zu seinen Aktienkäufen ergänzt er: "Davon verstehe ich eine ganze Menge."
Die Botschaft dahinter: Trotz Gefängnisstrafe und massiven Verlusten sieht Hoeneß die Börse weiterhin als den wichtigsten Baustein seines Vermögens. In den aktuellen Artikeln wird ausdrücklich hervorgehoben, dass er nach eigener Aussage mit der Börse mehr verdient hat als in all seinen Jahren als Profi, Manager und sogar mit HoWe Wurstwaren.
Gleichzeitig beschreibt er, dass er heute strukturierter vorgeht als in seiner Zockerphase: Hoeneß sagt, er ziehe "drei, vier Banken" zur Beratung hinzu, lese die Börsen-Zeitung, verfolge Analystenbewertungen und hole sich Input aus Gesprächen mit früheren Top-Managern wie Dietmar Hopp, Martin Winterkorn oder Stefan Quandt. Trotzdem betont er, am Ende entscheide er selbst – und er sei "jeden Tag bereit, Neues zu lernen".
Diese vier Aktien hat Hoeneß zuletzt gekauft – und was er dazu sagt
Besonders konkret wird Hoeneß bei seinen aktuellen Picks. Im OMR-Podcast nennt er vier Namen, die er "zuletzt"gekauft hat: BMW, Adidas, Amazon und Qualcomm.
Über seine deutschen Favoriten sagt er wörtlich: "Zuletzt habe ich BMW und Adidas gekauft."
Zu BMW ergänzt Hoeneß: "Ich kenne ja ein paar Leute von BMW und die machen einen super Eindruck und ich bin überzeugt, dass die als Erstes aus der Autoproblematik rauskommen."
Bei Adidas gibt er zu, dass er den Wert lange gar nicht angefasst hat: "Bei Adidas ist es ja so: Ich habe die noch nie gehabt, um ehrlich zu sein", sagt er – um dann zu erklären, warum er jetzt doch eingestiegen ist: "Aber jetzt, wo sie so unter Druck gekommen sind, habe ich das Gefühl, dass sie völlig unterbewertet sind."
Auch in den USA ist Hoeneß aktiv. Zum Einstieg beim Tech-Giganten Amazon wird er mit den Worten zitiert:
"Die haben ein gutes Geschäftsmodell. Ich kann mir gut vorstellen, dass die sich gut entwickeln."
Beim großen KI-Liebling Nvidia hingegen hält er sich bewusst zurück. Laut Bericht lehnte Hoeneß die Aktie ab, "die Aktie sei ihm zu teuer" – stattdessen griff er zu Qualcomm. Dort, so Focus, freute er sich "über ein Plus von 20 Prozent in nur zwei Tagen" nach seinem Einstieg.
Damit zeigt sich ein klares Muster, ohne dass man ihm etwas in den Mund legen muss: Hoeneß entscheidet sich für bekannte, aus seiner Sicht unterbewertete Schwergewichte (BMW, Adidas), kombiniert sie mit globalen Plattform- und Chip-Werten (Amazon, Qualcomm) – und verzichtet demonstrativ auf den heißesten Hype-Titel im Segment (Nvidia), weil ihm "die Aktie […] zu teuer" ist.







