Elon Musk zieht sich aus Regierungsarbeit zurück – Tesla soll wieder oberste Priorität erhalten

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Elon Musk zieht Konsequenzen: Nach wachsender Kritik an seinem politischen Engagement will sich der Tesla-Chef wieder verstärkt seinem Unternehmen widmen. "Wie alle wissen, gab es einen Rückschlag aufgrund meiner Arbeit für die Regierung", sagte Musk am Dienstagabend bei der Quartalskonferenz – und kündigte an, sein "Zeitinvestment in DOGE" ab Mai "signifikant zu reduzieren".

Hintergrund ist Musks Rolle als Leiter des "Department of Government Efficiency" (DOGE), einer Sparkommission unter Präsident Trump, die massive Ausgabenkürzungen im US-Staatshaushalt anstrebt. Diese Funktion hat jedoch nicht nur politischen Sprengstoff geliefert, sondern sich auch geschäftlich ausgewirkt: Im 1. Quartal 2025 brach Teslas Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte 71 % ein.

 

Proteste, Boykottaufrufe – und sinkende Verkaufszahlen

Musk sieht sich und sein Unternehmen gezielten Attacken ausgesetzt. Die Proteste vor Tesla-Showrooms in mehreren US-Städten seien laut ihm "organisiert und bezahlt". Seiner Theorie zufolge wollen die Nutznießer von "verschwendungsorientierten und betrügerischen Staatsausgaben" die Reformen verhindern – und greifen ihn deshalb frontal an. Unabhängig von dieser Einordnung zeigt sich der Imageschaden deutlich: Teslas weltweite Auslieferungen fielen im 1. Quartal um 13 % auf rund 336.000 Fahrzeuge. Besonders heftig war der Einbruch in Deutschland (–62 %), gefolgt von China (–22 %). In den USA sanken die Verkaufszahlen zweistellig.

Branchenbeobachter sehen die Ursache nicht nur in wirtschaftlichen Unwägbarkeiten oder der Umstellung auf die neue Model-Y-Generation, sondern vor allem in Musks zunehmend aggressiver Rhetorik. Sein öffentlicher Feldzug gegen den sogenannten "Woke-Mind-Virus" sowie seine offen zur Schau gestellte Nähe zu Trump hätten viele Kunden abgeschreckt, so der Tenor unter Analysten.

 

Markenschaden durch Musk – Analysten schlagen Alarm

Dan Ives, Analyst bei Wedbush Securities, warnte in einer Einschätzung zu Wochenbeginn vor einem "potenziell dauerhaften Nachfragerückgang von 15 bis 20 % für künftige Tesla-Käufer", verursacht durch den Markenschaden, den Elon Musk mit seiner politischen Rolle bei DOGE angerichtet habe. Teslas öffentliche Wahrnehmung habe durch Musks Nähe zu Trump und seine umstrittenen Aussagen erheblich gelitten – und das schlage sich nun zunehmend in den Verkaufszahlen nieder. Gene Munster von Deepwater Asset Management bezeichnete Musks Rückzug von DOGE als "notwendige Mindestmaßnahme zur Stabilisierung der Marke".

Der Kursrückgang an den Märkten in den letzten Monaten unterstreicht diese Sichtweise. Teslas Börsenwert hat 2025 bereits mehr als 130 Mrd. USD eingebüßt. Der Aktienkurs konnte zwar nach der Rückzugsankündigung am Dienstagabend um 5,1 % zulegen, bleibt aber deutlich unter dem Niveau des Vorjahres.

 

Globale Rekorde bei Testfahrten – doch Absatz stagniert

Trotz der aktuellen Herausforderungen verzeichnete Tesla im 1. Quartal nach eigenen Angaben die höchste Zahl an Probefahrten in einem Quartal weltweit. Besonders in Nordamerika war das Interesse potenzieller Kunden an Testfahrten außergewöhnlich hoch. Im bundesstaatlichen Schlüsselmarkt Kalifornien behauptete Tesla zudem seine Position als Marktführer über alle Antriebsarten hinweg – nicht nur im Segment der Elektrofahrzeuge.

Diese Entwicklungen legen nahe, dass viele potenzielle Käufer sich ein eigenes Bild von den Fahrzeugen machen wollen, bevor sie sich von politischen Debatten abschrecken lassen. Doch dieser Erfolg konnte den wirtschaftlichen Schaden nicht ausgleichen. Der bereinigte Gewinn je Aktie betrug im Quartal lediglich 27 Cent, weit unter der durchschnittlichen Analystenerwartung von 51 Cent. Auch der Umsatz verfehlte die Prognosen deutlich.

 

Robotaxi und Optimus: Hoffnung auf die technologische Zukunft

Musk bleibt dennoch visionär. Die autonomen Teslas – insbesondere das für Juni in Austin geplante Robotaxi-Pilotprojekt– sollen das Unternehmen in eine neue Ära führen. Auch der humanoide Roboter "Optimus" werde, so Musk, "die Welt verändern". Bis 2030 sei eine Jahresproduktion von 1 Mio. Einheiten realistisch.

Das "günstige Tesla-Modell", eine vereinfachte Variante des Model Y, sei weiterhin für dieses Jahr geplant. Beobachter wie Will Rhind von Graniteshares halten es für "entscheidend", dass Musk diesen Meilenstein erreicht: "Der günstige Tesla könnte die Wende bringen."

 

Tarife, Handelskrieg und Produktionsrisiken

Parallel dazu belasten Trumps verschärfte Zölle auf China-Importe die Lieferketten. Tesla muss nun 25 % Zoll auf bestimmte Autokomponenten zahlen – auch wenn viele Fahrzeuge in Kalifornien und Texas montiert werden, stammen rund 20 % der Bauteile aus Mexiko.

Musk versichert, er habe sich mehrfach für niedrigere Zölle ausgesprochen. Die Entscheidung liege jedoch "allein beim Präsidenten". Ein zusätzliches Risiko bleibt, dass notwendige Produktionsmaschinen aus China nun ebenfalls zollpflichtig eingeführt werden müssen, was die Investitionskosten erhöht.

 

Ein Blick nach vorn 

Musk zeigte sich überzeugt: "Der Wert des Unternehmens liegt darin, nachhaltigen Überfluss mit unseren erschwinglichen, KI-gesteuerten Robotern zu schaffen." Er ergänzte: "Wenn man fragt: Was ist die glücklichste Zukunft, die man sich vorstellen kann? Dann ist es eine, in der es nachhaltigen Überfluss für alle gibt. Das ist im Grunde das, was einem Himmel auf Erden am nächsten kommt."

Auch zur langfristigen Perspektive äußerte er sich klar: "Ich glaube weiterhin, dass Tesla – bei exzellenter Umsetzung – das mit Abstand wertvollste Unternehmen der Welt sein wird."

Tesla Inc.
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