Die US-amerikanische Defense Advanced Research Projects Adency DARPA, eine Forschungseinrichtung des US-Verteidigungsministeriums, hat am Donnerstag, den 3. April 2025, in einer Pressemitteilung die ersten 15 Quantencomputerunternehmen veröffentlicht, die es in die engere Auswahl für die Arbeit an einer Quantencomputer-Initiative namens QBI geschafft haben. Die US-Regierung bewertet in einem mehrjährigen Programm die Machbarkeit von Quantencomputing. Unter anderem schaffte es auch IonQ (IONQ) in die erste Phase des Programms. Die Aktien aus diesem Sektor verloren trotz dieser Meldung sehr stark, da die globalen Märkte nach Präsident Trumps Zollankündigung einbrachen.
Quantum Benchmarking Initiative QBI der DARPA
Die Quantum Benchmarking Initiative QBI der amerikanischen DARPA untersucht, ob es möglich ist, einen industriell nutzbaren Quantencomputer deutlich schneller zu bauen, als man bisher angenommen hat. QBI legt seinen Hauptfokus auf der Verifikation und Validierung, ob ein Quantencomputing-Ansatz bis zum Jahr 2033 im Großmaßstab betrieben werden kann und es wirtschaftlich machbar ist, dass der Rechenwert die entstandenen Kosten übersteigt. Diese Initiative stellt eine Erweiterung des bestehenden DARPA Underexplored Systems for Utility-Scale Quantum Computing US2QC dar, in deren letzter Phase sich Microsoft und PsiQuantum befinden, und ist unabhängig vom bestehenden Quantum Benchmarking-Programm QB, das den Maßstab für die Wirkung bestimmen soll. QB untersucht die möglichen Auswirkungen, falls ein voll funktionsfähiger Quantencomputer existieren würde.
3 kritische Phasen müssen von jedem Unternehmen durchlaufen werden
DARPA möchte keinen Wettbewerb zwischen Leistungsträgern schaffen, sondern alle unterschiedlichen praktikablen Ansätze und Quantenarchitekturen verfolgen, darunter Ionenfallensysteme und supraleitende Qubits. QBI wird neben der finanziellen Förderung der in Frage kommenden Unternehmen auch deren laufende Forschungs- und Entwicklungsbemühungen bereichern, indem man die Verifizierungs- und Validierungsergebnisse des Unternehmens für einen Quantencomputer im Großmaßstab auch an Interessenvertretern der US-Regierung effektiv kommunizieren wird. Jedes Unternehmen, dass an der QBI-Initiative teilnehmen wird, durchläuft drei kritische Phasen.
Phase A: Technische Konzeptbeschreibung für einen Quantencomputer im Versorgungsmaßstab, dessen Realisierung in naher Zukunft plausibel ist.
Phase B: Beschreibung eines Forschungs- und Entwicklungsplans für dessen Realisierung, der damit verbundenen Risiken, der geplanten Maßnahmen zur Risikominderung und der erforderlichen Prototypen zur Beseitigung dieser Risiken.
Phase C: Zusammenarbeit mit der Regierung, um zu verifizieren und zu validieren, dass ihr Konzept für einen Quantencomputer im Versorgungsmaßstab wie geplant gebaut und wie vorgesehen betrieben werden kann. Fokus auf Computerhardware.
IonQ wurde für die erste Phase von QBI ausgewählt
IonQ, das in College Park, Maryland, ansässige Quantencomputerunternehmen wird an der ersten Phase des QBI-Programms der DARPA mitarbeiten, um zu verstehen und zu entwickeln, wann Quantencomputer für konventionelle Projekte im industriell großen Maßstab eingesetzt werden können. IonQ wird nun in der ersten Phase die Leistung eines Quantencomputers definieren, um der kritischen Prüfung durch die DARPA im Hinblick auf Anwendungsfälle und Problemstellungen standzuhalten. IonQ wird seine eigenen Quantencomputertechnologien weiterentwickeln und konnte bereits durch seine nachgewiesenen Quantenfähigkeiten und realen Anwendungen dazu beitragen, neue Industriestandards für den zukunftsträchtigen Bereich des Quantencomputing zu entwickeln.
IonQ Forte kombiniert Quantencomputing und moderne Rechenzentren
IonQ konnte durch die weltweite kommerzielle Nutzung seiner IonQ Forte, der ersten Generation seiner rechenzentrumstauglichen Quantencomputer, einen ersten Schritt bei der Integration von Quantencomputing in hybride Produktionsumgebungen erzielen. Die Installationsspezifikationen von IonQ Forte Enterprise basieren auf Standard-Racks und sind auf die Anforderungen moderner Rechenzentren zugeschnitten. So konnte man erste Branchenanwendungen in den Bereichen Logistik, Finanzen, Pharmazie und Künstliche Intelligenz demonstrieren. Zuletzt konnte man die erfolgreiche Inbetriebnahme eines Quantennetzwerksystems im Forschungslabor der US Air Force und die Lieferung und Inbetriebnahme des IonQ Forte Enterprise in seinem ersten europäischen Innovationszentrum in Partnerschaft mit QuantumBasel vermelden. Dies positioniert IonQ hervorragend, um praktische Erkenntnisse und technische Fortschritte zu dieser Initiative beizutragen.
"Wir fühlen uns geehrt, für die erste Phase dieses Programms im Rahmen der Quantum Benchmarking Initiative der DARPA ausgewählt worden zu sein. Während sich viele Unternehmen der Quantencomputing-Branche auf theoretische Meilensteine konzentrieren, konzentriert sich IonQ darauf, die aktuellen realen Probleme unserer Kunden zu lösen.", sagte Niccolo de Masi, CEO von IonQ.
Alle 15 Finalisten der Initiative
Bisher wurden 15 Kandidaten für die erste Phase der Initiative veröffentlicht. Neben IonQ konnten sich auch bekannte Branchengrößen wie Rigetti Computing, Quantinuum, IBM oder Hewlett Packard Enterprise qualifizieren. Aber auch kleinere Unternehmen wie Alice & Bob, Atlantic Quantum, Atom Computing, Diraq, Nord Quantique, Oxford Ionics, Photonic Inc., Quantum Motion, Silicon Quantum Computing und Xanadu haben es in die engere Auswahl geschafft. Immer mehr Staaten investieren Gelder in diesen Bereich. Erst letzten Monat kündigte die chinesische Regierung die Einrichtung eines 138-Mrd.-USD-Fonds zur Förderung neuer Technologien, einschließlich Quantencomputern, an.