Nachdem Lululemon Athletica in den USA mit schwachen Geschäftszahlen zu kämpfen hat, hat das Unternehmen seine Jahresprognose gesenkt. Laut CEO Calvin McDonald sind dafür ein veraltetes Produktsortiment und Selbstzufriedenheit verantwortlich, wodurch man einige Trends verpasst hat.
Gründe für die schwache Performance
CEO Calvin McDonald sagte am Donnerstag, dass sich das Unternehmen zu stark auf einige seiner Kernprodukte, wie zum Beispiel die Scuba-Sweatshirts, verlassen hat, für die die Nachfrage nun Anzeichen von Schwäche zeigt.
"Unsere Angebote im Bereich Freizeit- und Gesellschaftskleidung sind veraltet und finden bei unseren Kunden keinen Anklang mehr", so McDonald in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Er fügte hinzu, dass die Verbraucher in einem immer stärker umkämpften Markt für Sportbekleidung wählerischer geworden sind und nach neuen Stilen suchen. Der Wettbewerb habe sich in den letzten zwei bis drei Jahren deutlich verschärft. "Obwohl kein einzelner Konkurrent einen signifikanten Einfluss auf unser Geschäft hat, gibt es mittlerweile viele Akteure auf dem Markt", sagte er.
Aktienkurs unter Druck
Die gesenkte Prognose und die schwächer als erwarteten US-Ergebnisse im 2. Geschäftsquartal trafen die Aktien im nachbörslichen Handel hart, der Kurs fiel um mehr als 18 %. Die Aktie war bereits vor Handelsschluss am Donnerstag um mehr als 40 % im laufenden Jahr gesunken.
Maßnahmen zur Trendwende
McDonald nannte einige Maßnahmen, mit denen das Unternehmen die Nachfrage wiederbeleben will, darunter die schnellere Einführung neuer Artikel. Zum Beispiel will Lululemon im Frühjahr den Anteil neuer Stile am gesamten Sortiment von derzeit 23 % auf 35 % erhöhen.
Auswirkungen von Zöllen auf den Gewinn
Während Lululemon mit diesen Produktproblemen umgeht, muss sich das Unternehmen auch in einem schwierigen globalen Handelsumfeld behaupten. Es erwartet, dass höhere Zollsätze den Gewinn im Jahresverlauf nach Abzug von mildernden Maßnahmen wie Preiserhöhungen um etwa 240 Mio. USD schmälern werden. Ein Teil dieser höheren Belastung ist auf das Ende der sogenannten De-minimis-Regel zurückzuführen, die es ermöglichte, dass Pakete im Wert von 800 USD oder weniger zollfrei in die USA eingeführt werden konnten. Lululemon-Sendungen aus Vertriebszentren in Kanada in die USA fielen unter diese Ausnahme, da die meisten Sendungen unter der Schwelle lagen. Laut CFO Meghan Frank wird das kürzliche Auslaufen dieser Regel die Margen erheblich belasten.
Quartals- und Jahresergebnisse im Überblick
Für das Quartal, das am 03.08.2025 endete, meldete Lululemon einen Gewinn von 370,9 Mio. USD oder 3,10 USD pro Aktie, verglichen mit 392,9 Mio. USD oder 3,15 USD pro Aktie im Vorjahr. Analysten, die von FactSet befragt wurden, hatten 2,86 USD pro Aktie erwartet. Der Umsatz stieg um etwa 7 % auf 2,53 Mrd. USD. Analysten hatten 2,54 Mrd. USD erwartet.
Der Umsatz im Segment "Americas" stieg um 1 %, während die internationalen Verkäufe um 22 % zunahmen. Die Same-Store-Sales (Verkäufe in Filialen, die mindestens seit einem Jahr geöffnet sind) wuchsen ebenfalls um 1 %. Analysten hatten ein Wachstum von 3,7 % geschätzt. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen nun einen Gewinn pro Aktie zwischen 12,77 und 12,97 USD, verglichen mit der vorherigen Prognose von 14,58 bis 14,78 USD. Das Unternehmen rechnen hingegen mit einem niedrigeren Umsatz von 10,85 bis 11 Mrd. USD, verglichen mit den zuvor prognostizierten 11,15 bis 11,3 Mrd. USD.