Microsoft-Cloud enttäuscht mit "nur" 35% Umsatzwachstum
Die Microsoft-Aktie startet heute etwa 5% im Minus, obwohl die Quartalszahlen sowohl bei den Umsätzen (50,12 Mrd. USD vs erwarteten 49,53 Mrd. USD) als auch beim Gewinn (2,35 USD je Aktie vs erwarteten 2,31 USD je Aktie) die Schätzungen der Analysten leicht übertrafen.
Das Analystenhaus Jefferies senkte dennoch sein Kursziel leicht nach unten. Der starke Gegenwind von der Konjunktur lasse selbst eine der besten Anlagestories im Techsektor nicht unberührt, schrieb Analyst Brent Thill. Da helfen auch nicht die Worte von Microsoft-Chef Satya Nadella: "In einer Welt mit zunehmendem Gegenwind ist die digitale Technologie der ultimative Rückenwind", sagte er laut Pressemitteilung. "In diesem Umfeld konzentrieren wir uns darauf, unseren Kunden dabei zu helfen, mit weniger mehr zu erreichen, während wir in langfristige Wachstumsbereiche investieren und unsere Kostenstruktur diszipliniert verwalten."
Der Analyst Thill senkte zwar seine Umsatz- und Gewinnprognose, bleibt langfristig aber zuversichtlich. Für Enttäuschung sorgte das Umsatzwachstum beim Cloud-Infrastruktur-Dienst Azure. Die Verlangsamung auf "nur" noch 35 Prozent Wachstum enttäuschte die Analystenschätzungen. Im Vorquartal lag das Wachstum noch bei 40 Prozent.
Erwartungsgemäß schwach lief der PC-Markt. Im Segment "More Personal Computing" führte dies zu leichten Umsatzeinbußen. Analysten dürfte das aber nicht überrascht haben. Es wurde ein Umsatz in Höhe von 13,12 Mrd. USD erwartet. Mit 13,33 USD Mrd. fiel dieser sogar leicht höher aus.
Ebenfalls überzeugend waren die Ergebnisse im Segment "Productivity and Business Processes", in dem Microsoft anstelle der erwarteten 16,13 Mrd. USD rund 16,47 Mrd. USD erzielte. Insbesondere die Office-Produkte konnten hier sowohl bei den Endverbrauchern als auch bei den Firmenkunden mit einem Plus von sieben Prozent überzeugen.
Fazit:
Der PC-Markt wird wahrscheinlich weiter etwas schwächer laufen, aber ansonsten dürfte Microsoft eine Rezession besser als der restliche Technologiesektor überstehen. Die Aussichten für das Geschäft mit der Cloud sind noch auf Jahre herausragend. Die Microsoft-Aktie hat sich in diesem Bärenmarkt zurecht vergleichsweise besser geschlagen. Den kleinen Rücksetzer sollte man angesichts des bairischen Umfeldes nicht überinterpretieren.