Nvidia in der Zwickmühle: Lieferengpässe bei China-Comeback der H20-Chips

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Nvidia erlebt einen abrupten Gegenwind beim Wiedereinstieg in den chinesischen Markt. Nachdem die Trump-Regierung kürzlich zugesichert hatte, Exportlizenzen für bestimmte KI-Chips zu erteilen, wollte Nvidia eigentlich zügig mit der Belieferung chinesischer Kunden wie Alibaba und ByteDance beginnen. Doch die Realität sieht anders aus: Die Lagerbestände der H20-GPUs sind knapp – und neue Produktion ist nicht in Sicht. Das berichtet "The Information" unter Berufung auf interne Quellen.

Produktionskapazitäten anderweitig vergeben

Hintergrund der Engpässe ist die Entscheidung, nach dem im April verhängten Exportverbot sämtliche Produktionskapazitäten bei Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC) anderweitig zu vergeben. Die taiwanesischen Fertigungslinien, auf die Nvidia angewiesen ist, sind inzwischen ausgelastet mit Aufträgen anderer Kunden. Eine kurzfristige Rückabwicklung dieser Umstellungen sei praktisch ausgeschlossen, berichten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Neuproduktion frühestens in neun Monaten

Nvidia-CEO Jensen Huang bestätigte diese Einschätzung unlängst in Peking. Selbst wenn man heute neu ansetzen würde, dauere es mindestens neun Monate, bis die ersten neuen H20-Chips ausgeliefert werden könnten. Die Konsequenz: Nvidia muss vorerst mit den vorhandenen Beständen auskommen – ein schwieriges Unterfangen angesichts der explosionsartig gestiegenen Nachfrage.

Gedämpfte Hoffnungen auf Upgrades

Auch ein Ausweichen auf eine technisch verbesserte Version des H20 könnte sich als Trugschluss erweisen. Zwar hatte Nvidia bereits vor dem US-Bann an einer aufgewerteten Variante gearbeitet, doch auch hier bremsen Zulieferer wie SK Hynix. Der südkoreanische Speicherchip-Hersteller, der fortschrittliche DRAM-Bausteine für das neue Modell liefern soll, hat derzeit kaum freie Kapazitäten. Zudem ist unklar, ob sich die neuen Exportlizenzen überhaupt auf das verbesserte Modell erstrecken.

Angst vor US-Politikwechsel treibt Nachfrage

Der Run auf die Nvidia-Chips ist nicht nur Ausdruck technischer Nachfrage, sondern auch politischer Unsicherheit. Marktteilnehmer in China fürchten eine erneute Kehrtwende in der US-Handelspolitik, sollten sich die exportrechtlichen Bedingungen wieder verschärfen. Diese Unsicherheit hat zu panikartigen Bestellungen geführt – und bringt Nvidia nun in eine unangenehme Lage: Die Kunden schreien nach Ware, aber die Lieferkette hinkt weit hinterher.

Fazit

Nvidias Rückkehr auf den chinesischen Markt verläuft holpriger als gedacht. Trotz politischer Öffnung bleibt der Engpass bei den H20-Chips ein gravierendes Problem – mit potenziellen Folgen für Marktanteile und Kundenbeziehungen. Während Konkurrenten auf der Lauer liegen, muss Nvidia auf Zeit spielen – in einem Umfeld, das weder politisch noch operativ viel Spielraum lässt.

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