Sanofi hat heute bekannt gegeben, das US-amerikanische Biopharmaunternehmen Blueprint Medicines Corporation für einen Gesamtbetrag von bis zu 9,5 Mrd. USD zu übernehmen. Die Vereinbarung sieht eine Barzahlung in Höhe von 129 USD je Aktie vor. Zusätzlich erhalten Blueprint-Aktionäre zwei potentielle Meilensteinzahlungen, die bei Erreichen bestimmter regulatorischer und kommerzieller Zielmarken weitere Zahlungen von bis zu 6 USD pro Aktie ermöglichen.
Blueprint bringt mit Ayvakit ein einzigartiges Medikament mit
Mit der Akquisition stärkt Sanofi gezielt sein Portfolio bei seltenen Erkrankungen. Blueprint Medicines ist bekannt für Ayvakit – in Europa unter dem Namen Ayvakyt vermarktet –, das derzeit weltweit einzige zugelassene Medikament zur Behandlung der systemischen Mastozytose. Diese seltene, chronische Erkrankung ist durch unkontrolliertes Wachstum und Anreicherung von Mastzellen in Organen wie Haut, Knochenmark, Leber und Milz gekennzeichnet. Prognosen gehen bis 2030 von einem Jahresumsatz von 2 Mrd. USD mit Ayvakit aus.
Innovative Wirkstoffe wie Elenestinib von Blueprint ergänzen Sanofis Forschungsportfolio
Neben dem bereits zugelassenen Medikament bringt Blueprint eine hochinnovative klinische Pipeline ein. Elenestinib, ein oral verfügbarer KIT-Inhibitor der nächsten Generation, befindet sich aktuell in Phase-2-Studien zur Behandlung nicht-advancierter Formen der systemischen Mastozytose. Ergänzend dazu entwickelt Blueprint den Wirkstoffkandidaten BLU-808, ebenfalls ein selektiver KIT-Inhibitor mit Potenzial für weitere immunologische Anwendungen. Darüber hinaus enthält die Pipeline zielgerichtete Therapien für genetisch definierte Krebserkrankungen wie BLU-945 und BLU-451, die insbesondere bei bestimmten Formen des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms zum Einsatz kommen sollen.
Sanofi verstärkt eigene Entwicklungsschwerpunkte
Auch Sanofi selbst verfügt über eine vielversprechende Pipeline in der Immunologie. Dazu zählt unter anderem SAR441566, ein oral einzunehmender TNF-Inhibitor zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis und Morbus Crohn. Tolebrutinib, ein BTK-Inhibitor in Phase 3, wird für die Therapie von Multipler Sklerose entwickelt. Darüber hinaus wird mit Itepekimab ein IL-33-Antikörper zur Behandlung von Asthma und COPD klinisch geprüft. Die Übernahme von Blueprint ermöglicht es Sanofi, diese Entwicklungen gezielt mit komplementären Wirkstoffansätzen zu kombinieren.
Die CEOs sehen große Chancen für beide Unternehmen
Paul Hudson, CEO von Sanofi, erklärte: "Die geplante Übernahme von Blueprint Medicines ist ein strategischer Schritt nach vorn für unsere Portfolios im Bereich seltene Erkrankungen und Immunologie. Sie stärkt unsere Pipeline und beschleunigt unsere Transformation zum weltweit führenden Immunologieunternehmen." Blueprint-CEO Kate Haviland ergänzte: "Mit Sanofi an unserer Seite können wir unsere Arbeit schneller und breiter voranbringen. Gemeinsam erreichen wir mehr Menschen, die dringend auf neue Therapien warten."
Der Abschluss ist für das 3. Quartal 2025 geplant
Die Transaktion wurde von den Vorständen beider Unternehmen einstimmig genehmigt. Der Abschluss wird für das 3. Quartal 2025 erwartet und steht unter dem Vorbehalt üblicher behördlicher Genehmigungen sowie kartellrechtlicher Prüfungen. Sanofi plant, die Übernahme vollständig aus vorhandenen Barmitteln zu finanzieren.
Sanofi setzt seine Einkaufsoffensive fort
Die Akquisition von Blueprint Medicines reiht sich ein in eine Serie strategischer Zukäufe von Sanofi, darunter die Übernahmen von Inhibrx und Vigil Neuroscience. Sie unterstreicht Sanofis klare Ambition, in wissenschaftlich differenzierte und therapeutisch richtungsweisende Plattformen zu investieren – insbesondere dort, wo es bislang nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten für Patienten gibt.