Softwareaktien: Krisenfeste Gewinner in unsicheren Zeiten

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Präsident Donald Trumps Androhung neuer Zölle versetzt die Märkte erneut in Aufruhr. Doch inmitten der Unsicherheit erweisen sich Softwareaktien als überraschend robust und könnten Anlegern einen verlässlichen Schutz bieten.

Stabilität im Sturm: Warum Software-ETFs kaum schwächeln

Während der S&P 500 in den vergangenen beiden Handelstagen nachgab (aus Sorge vor möglichen neuen Zöllen ab dem 01.08.2025) zeigte der iShares Expanded Tech-Software Sector ETF eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit. Trotz eines Beta-Werts von 1,16, der eigentlich auf eine höhere Volatilität als der Gesamtmarkt hindeutet, sank der Fonds lediglich um 0,2 %. Dies unterstreicht die geringere Anfälligkeit von Softwareunternehmen für durch Zölle verursachte Preiserhöhungen, da sie weniger physische Produkte einkaufen. Zudem ist die Nachfrage in dieser Branche weniger konjunktursensitiv, was Software zu einer verlässlichen Wahl macht, selbst wenn die Wirtschaft durch höhere Abgaben beeinträchtigt wird. Rhys Williams, Chefstratege bei Wayve Capital, fasst es prägnant zusammen: "Wenn die Zölle etwas ansteigen, wird sich Software gut verkaufen."

Steuerliche Rückenwinde: Das neue Gesetz beflügelt Cashflows

Abseits der Zoll-Diskussion gibt es einen weiteren entscheidenden Faktor, der Softwareunternehmen beflügelt: Das kürzlich vom Kongress verabschiedete Steuergesetz. Es ermöglicht die sofortige Abschreibung von Forschungs- und Entwicklungsausgaben, anstatt diese über mehrere Jahre zu verteilen. Obwohl höhere kurzfristige Ausgaben den Vorsteuergewinn mindern, resultieren sie in einer niedrigeren Steuerlast und somit in einem höheren freien Cashflow. Und genau diese Cashflows sind es, die den Wert eines Unternehmens langfristig steigern.

Profiteure der Steuerreform: Okta, Autodesk und CrowdStrike im Fokus

Laut Morgan Stanley-Analyst Keith Weiss zählen Okta, Autodesk und CrowdStrike zu den Top-Profiteuren dieser Gesetzesänderung. Basierend auf ihren F&E-Ausgaben der letzten drei Jahre im Verhältnis zum freien Cashflow schätzt Weiss, dass sich deren Free-Cashflow-Margen bis 2026 um beeindruckende 9,9 bis 10,2 Prozentpunkte erhöhen werden, wenn sich der volle Effekt in den Jahresabschlüssen niederschlägt.

Währungsvorteil: Der schwache US-Dollar als Katalysator

Ein weiterer positiver Effekt für Softwareaktien ist der schwache US-Dollar, der seit Ende April um rund 7 % gefallen ist. Dies macht Auslandsumsätze, umgerechnet in Dollar, wertvoller. Da Unternehmen ihre Gewinnprognosen typischerweise auf Basis aktueller Wechselkurse abgeben, dürfte der schwächere Dollar dazu beitragen, dass die Gewinne im 2. Quartal die Erwartungen übertreffen, insbesondere, da die Analystenschätzungen für die Konzerngewinne seit Ende März kaum verändert wurden. "Der Rückenwind durch die Währungseffekte hat im Juni zugenommen, was bedeutet, dass die von uns beobachteten Unternehmen im zweiten Quartal von Währungseffekten profitieren sollten, sofern sich die Trends fortsetzen", schreibt Weiss.

Langfristiges Wachstum: KI als Motor für Softwareunternehmen

Auch langfristig profitieren Softwareaktien von kräftigem Rückenwind. FactSet prognostiziert, dass der Umsatz der im ETF enthaltenen Unternehmen in den zwei Jahren von Ende 2025 bis 2027 voraussichtlich jährlich um 11,5 % wachsen wird. Dieser Boom wird durch kontinuierliche Investitionen in neue Software, insbesondere in Künstliche-Intelligenz-Tools, angetrieben. Unternehmen wie Microsoft (i) und Oracle, die führende Anbieter von KI-gestützter Software sind, stehen somit vor einem enormen Aufschwung.

 

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