Tesla vermeldet Rekordumsätze, aber sinkende Gewinnmarge

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Tesla: Rekordumsatz trotz sinkender Gewinnmarge

Tesla, der führende Elektrofahrzeughersteller, verzeichnet erneut einen Rekordumsatz im jüngsten Quartal. Die Auslieferungen stiegen um beeindruckende 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und erreichten mehr als 466.000 Fahrzeuge. Dieser enorme Absatz wurde jedoch nicht ohne Kompromisse erreicht, da Tesla verstärkt auf Preissenkungen setzt, um den Absatz weiter anzukurbeln.

Preiskampf drückt Gewinnmarge nach unten

Die verstärkten Preissenkungen haben jedoch ihren Tribut gefordert und Teslas Gewinnmarge ist seit einiger Zeit rückläufig. Im zweiten Quartal beträgt die Bruttomarge nur noch 18,2 %, der niedrigste Wert in den letzten 16 Quartalen. Dieser Rückgang zeigt, dass das Unternehmen möglicherweise mit sinkender Rentabilität kämpft, während es gleichzeitig Marktanteile ausbaut.

Rekordabsatz, aber Gewinnwachstum verhaltener

So führte der Rekordumsatz nicht zu einem Rekordgewinn. Der Umsatz wuchs um 47 % auf 24,9 Mrd. USD, während das Gewinnwachstum mit einem Plus von 20 % auf 2,7 Mrd. USD verhaltener ausfiel. Dennoch übertrafen sowohl Umsatz als auch Gewinn die Erwartungen der Analysten, deren Schätzungen im Schnitt bei 24,47 Mrd. USD für den Umsatz und 82 Cent für den Gewinn je Aktie (tatsächlich 91 Cent) lag.

Elon Musks Strategie: Bereit für weitere Preisnachlässe

Trotz der sinkenden Gewinnmarge zeigt sich Firmenchef Elon Musk zuversichtlich und ist bereit, weitere Preisnachlässe zu gewähren, sollte die Konjunktur sich verschlechtern. Musk betont, dass er das Wachstum des Unternehmens über kurzfristige Gewinnsteigerungen stellt. Er argumentiert, dass in Zeiten hoher Zinsen die Autos erschwinglicher sein müssen, um die Nachfrage aufrechtzuerhalten.Zudem bereitet Tesla die Serienproduktion des "Cybertruck" vor, was mit erhöhten Kosten für Forschung und Entwicklung verbunden ist. Musk glaubt jedoch, dass Tesla durch Effizienzsteigerungen in der Produktion die Kosten senken kann.

Aktie fällt nach Musks Aussagen

Für die Aktie ging es nach den Antworten von Musk in der Telefonkonferenz um 8 % nach unten, nachdem die Geschäftszahlen zuvor positiv aufgenommen wurden. "Wir streben weiterhin 1,8 Millionen Fahrzeugauslieferungen in diesem Jahr an, gehen jedoch davon aus, dass die Produktion im dritten Quartal etwas zurückgehen wird, da wir im Sommer wegen zahlreicher Werksmodernisierungen Stillstände haben." Diese Pläne wurden am Markt kritisch betrachtet, ebenso wie die Antworten von Musk auf die Frage nach einer möglichen Stabilisierung oder einem Anstieg der Bruttomarge nach den Preissenkungen und Werksarbeiten, welche Musk relativierte.

Analysteneinschätzungen fallen negativ aus

Die Marge bereitet Sorgen: Experten von Jefferies beklagen den dritten Quartalsrückgang in Folge, wobei sie nun bei nur noch 9,6 Prozent liegt. Das operative Ergebnis (Ebit) von 2,4 Mrd. USD liegt unter den Markterwartungen, so Analyst Patrick Hummel. Preissenkungen für die Elektrofahrzeuge seien längst bekannt, doch die operativen Ausgaben seien im Vergleich zum Vorquartal gestiegen. Laut Hummel könnte die Kursreaktion nach den Zahlen neutral bis leicht negativ ausfallen. Sein Kursziel für die Tesla-Aktie liegt bei 220 USD.

Die Autopilot-Offensive: Eine mögliche Kooperation mit einem Konkurrenten

Neben den Preisnachlässen hat Elon Musk einen weiteren Trumpf im Ärmel: Teslas fortschrittliches Assistenzsystem Autopilot. Musk glaubt, dass die neueste Version des Autopiloten bis zum Jahresende ein Fahrzeug besser als ein Mensch steuern könnte. Ein namhafter Konkurrent sei derzeit mit Tesla in Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit. Diese Kooperation könnte eine Win-Win-Situation darstellen, indem sie Teslas Technologie einem breiteren Kundenstamm zugänglich macht und gleichzeitig den Partnerhersteller mit modernen Autonomie-Funktionen ausstattet.

Die Herausforderungen der FSD-Software

Anders als es der Name suggeriert, macht FSD das Fahrzeug nach gängiger Branchendefinition nicht zu einem autonomen Auto, sondern es gilt weiter als ein Assistenzsystem. Einige FSD-Tester berichteten von gravierenden Fehlern der Software, die menschliches Eingreifen erforderten. Musk räumt ein, dass er in der Vergangenheit zu optimistische Prognosen über die Fähigkeiten der FSD-Software abgegeben hat. Dennoch bleibt er zuversichtlich, dass die Software bis zum Jahresende den menschlichen Fahrer übertreffen wird, wenn auch nicht unbedingt von den Regulierungsbehörden zugelassen.

Der Blick in die Zukunft: Tesla als Pionier und Preistreiber

Die Strategie von Elon Musk, auf Wachstum und Marktanteile zu setzen, mag zwar vorübergehend zu sinkenden Gewinnmargen führen, doch das Unternehmen ist zuversichtlich, dass es durch weitere Effizienzsteigerungen und Innovationen auf lange Sicht erfolgreich sein wird. Die Möglichkeit einer Kooperation mit einem großen Hersteller zeigt, dass Tesla auch offen für Partnerschaften ist, um seine Technologie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Tesla Inc.
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