Mit einer futuristischen Lieferoffensive definiert Walmart (WMT) den Handel neu. Drohnen bringen nun in fünf Bundesstaaten Bestellungen in Minuten an die Haustür. Ein echter Gamechanger – und ein klarer Angriff auf Amazons Vormachtstellung. Walmart könnte mit diesem Schritt zum Technologieführer im Einzelhandel werden.
Walmart hebt ab - Der Einzelhandelsriese als Technologieführer
Walmart zählt mit einem Jahresumsatz von 681 Mrd. USD und über 2,1 Mio. Mitarbeitenden weltweit zu den größten Einzelhandelskonzernen der Welt. Jede Woche bedienen die rund 10.750 Walmart-Filialen rund 270 Mio. Kundinnen und Kunden. Doch Größe allein reicht dem Unternehmen nicht mehr aus. Mit der Ausweitung seiner Drohnenlieferungen setzt Walmart nun neue Maßstäbe in Sachen Geschwindigkeit und Komfort. Als erster Händler überhaupt bringt das Unternehmen Drohnenlieferungen in gleich fünf US-Bundesstaaten flächendeckend an den Start – ein Meilenstein, der die Logistikbranche nachhaltig verändern könnte.
Drohnenservice für Millionen Kunden in fünf neuen Städten
Die Drohnenoffensive nimmt weiter Fahrt auf. In insgesamt 100 Filialen in Atlanta, Charlotte, Houston, Orlando und Tampa wird die neue Technologie künftig zum Einsatz kommen. Damit bietet Walmart bereits in fünf Bundesstaaten – Arkansas, Florida, Georgia, North Carolina und Texas – Lieferungen per Drohne an. In Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Partner Wing garantiert das Unternehmen Lieferungen innerhalb von 30 Minuten – direkt an die Haustür. Besonders beliebt bei Kundinnen und Kunden sind frisches Obst, Medikamente, Eis oder Tierfutter. Die bisher über 150.000 durchgeführten Lieferungen zeigen eines deutlich. Das System funktioniert – und wird rasant angenommen. Wenn Kunden über die Wing-App bestellen, ist die Lieferung kostenlos. Walmart testet derzeit die Möglichkeit einer Drohnenlieferung in seiner App im Raum Dallas für 19,99 USD. Für Mitglieder des Abonnementdienstes Walmart+ sind die Lieferungen kostenlos.
Die Zukunft schwebt - Drohnen als neues Rückgrat der Logistik
Walmart sieht in der Drohnenlieferung nicht nur ein PR-Projekt, sondern einen zentralen Bestandteil seiner Logistikstrategie der Zukunft. Mit starker Präsenz vor Ort und ausgefeilter Technologie will der Konzern ein neues Kapitel im Einzelhandel aufschlagen. Die Drohnenflotte agiert dabei effizient, schnell und gemäß den FAA-Richtlinien. Die Drohnen fliegen außerhalb der Sichtweite (BVLOS) bis zu einer Reichweite von 9,6 km vom Geschäft entfernt. Dies könnte sich als perfekte Ergänzung zu bestehenden Services wie Express- oder InHome-Lieferung erweisen. Für Mio. US-Konsumenten verspricht das eine völlig neue Art des Einkaufens. Einfach, unmittelbar und bequem aus der Luft.
"Auch in Zukunft wird die Drohnenlieferung ein wichtiger Bestandteil unseres Engagements für die Neudefinition des Einzelhandels bleiben. Wir erweitern die Grenzen des Komforts, um unsere Kunden besser zu bedienen und das Einkaufen schneller und einfacher als je zuvor zu machen. Die Erweiterung unseres Drohnenlieferservices markiert einen wichtigen Meilenstein auf diesem Weg.", sagte Greg Cathey, Senior Vice President von Walmart US Transformation and Innovation.
Konkurrenz für Amazon - Wer gewinnt das Rennen um die Lieferdrohne?
Walmart prescht mit seinem Drohnenservice nach vorn – während Amazon trotz ambitionierter Ziele weiter mit technischen Problemen kämpft. Zwar verfolgt der Online-Riese mit "Prime Air" das Ziel, bis Ende des Jahrzehnts 500 Mio. Lieferungen per Drohne abzuwickeln, doch Softwareprobleme und Rückschläge wie der vorübergehende Stopp in Arizona bremsen die Pläne. Walmart hingegen profitiert von seiner dichten Filialstruktur, starken Technologiepartnern wie Wing und Zipline sowie der klaren Ausrichtung auf schnellen Kundennutzen. Das Drohnenrennen hat begonnen – und Walmart liegt aktuell in Führung.
Kurswechsel mit Konsequenzen - Walmart streicht 1.500 Stellen für mehr Effizienz
Trotz technologischer Offensive und Wachstum bei der Drohnenlieferung setzt Walmart nun auch auf harte Einschnitte. Im Zuge einer konzernweiten Umstrukturierung werden rund 1.500 Stellen gestrichen – betroffen sind unter anderem der globale Technologiebereich, das US-E-Commerce-Geschäft und die Werbesparte Walmart Connect. Ziel ist es, die internen Prozesse zu verschlanken und Ressourcen auf wachstumsrelevante Zukunftsfelder zu konzentrieren. Während alte Rollen wegfallen, sollen neue, strategisch wichtige Positionen geschaffen werden. Der Schritt folgt auf frühere Standortschließungen und Personalumbauten. Angesichts steigender Lieferkettenkosten und geopolitischer Unsicherheiten will der Konzern auch Preisanpassungen vornehmen. Walmart sendet damit ein klares Signal. Effizienzsteigerung hat nun genauso hohe Priorität wie Innovation.