US-Aktien aus dem Düngemittelmarkt zeigen Stärke. Was steckt dahinter? Welche Aktien gehören auf die Watchliste?

Bildherkunft: AdobeStock_1310991019

Einige amerikanische Düngemittelunternehmen zeigen sich seit einigen Wochen von ihrer ganz starken Seite und haben vor den US-Indizes bereits neue Allzeithochs bzw. 52 Wochenhochs markiert. Dies erinnert mich an das vierte Quartal 2021 und das erste Quartal 2022, als der gesamte Sektor eine beachtliche relative Stärke zeigte und eine bemerkenswerte Performance hinlegte (siehe https://aktienmagazin.de/blog/aktienanalysen/exportverbot-von-russland-lasst-aktien-aus-dem-dungemittelmarkt-nach-oben-schiesen-71723.html).
Damals lag diese Stärke vor allem an den inflationären Preisen von Düngemitteln, an Exportrestriktionen von Russland und China, an Sanktionen gegen Weißrussland (eines der wichtigsten Exportländer von Kali) und an den globalen Produktions- und Lieferkettenprobleme. Die Aktie des Düngemittelunternehmen Nutrien konnte in dem oben genannten Zeitraum um knapp 100 % zulegen, bei CF Industries waren es knapp 110 % und bei Mosaic sogar 120 %.
Heute steht die globale Düngemittelindustrie weiterhin vor einem dynamischen Umfeld. Wichtige Faktoren sind die globale Agrarnachfrage (insbesondere in Schwellenländern mit wachsender Bevölkerung und steigendem Nahrungsmittelbedarf), Erholung der Energiepreise (vor allem Erdgas, das direkte Auswirkungen auf Stickstoffdünger hat), Lockerungen oder eben auch Verschärfungen von Exportbeschränkungen und Sanktionen (insbesondere bezogen auf Russland, Weißrussland und China), klimabedingte Produktionsausfälle in Schlüsselländern und zunehmende regulatorische Maßnahmen in Bezug auf nachhaltige Landwirtschaft und CO₂-Emissionen, welche den Einsatz bestimmter Düngemittel beeinflussen könnten.
Während die Preise der wichtigsten Düngemittel in 2021 um teilweise über 100 % zulegten (Kalium um 65% Phosphat um 90% und Stickstoff um 175%), ist das per Juni 2025 nicht der Fall. Gleichzeitig sind Düngemittel preissensibel, insbesondere Stickstoff, das stark vom Gaspreis abhängig ist.
Hinsichtlich der Exportbeschränkungen und Sanktionen lässt sich konstatieren, dass China als bedeutender Produzent von Harnstoff und Phosphatdüngern seit 2021 wiederholt Exportquoten für Phosphat verhängt hat, um die heimische Versorgung zu sichern. Im vergangenen Jahr hat China die Exportkontrollen sogar verschärft und die Harnstoffexporte um 83 % und die Phosphatexporte um 60 % im Vergleich zu früheren Jahren reduziert. Diese Beschränkungen werden voraussichtlich anhalten und zwingen Importeure (wie Indien und Südkorea), nach alternativen Lieferanten zu suchen, was den globalen Preisdruck erhöht. Russland ist aufgrund des Ukraine-Krieges nach wie vor Sanktionen ausgesetzt, insbesondere im Bereich Stickstoff- und Kalidünger. Weißrussland ist stark durch EU- und US-Sanktionen eingeschränkt, was den globalen Kalimarkt strukturell belastet.
Diese anhaltenden geopolitischen Spannungen werden vermutlich weiterhin die Lieferketten beeinflussen. Länder wie Kanada, Marokko und Saudi-Arabien haben damit beginnen, die Produktion zu erhöhen, um Lücken durch eingeschränkte russische und weißrussische Exporte zu schließen. Neue Kapazitäten, insbesondere für Kali und Phosphate, sind jedoch durch lange Vorlaufzeiten und hohe Investitionskosten begrenzt, was kurz- bis mittelfristige Erleichterungen einschränkt.

Schauen wir uns drei amerikanische Unternehmen aus diesem Sektor genauer an.

Corteva – Innovator für die Landwirtschaft der Zukunft steht am Allzeithoch dank 10 Pluswochen hintereinander

Corteva (CTVA) ist ein globales Agrarunternehmen, das sich auf drei Hauptsegmente konzentriert: Saatgut, Pflanzenschutz und digitale Landwirtschaft.
Das Unternehmen bietet hochwertiges Saatgut, insbesondere für Mais (hiermit werden ca. 65 % des Umsatzes dieses Segments erzielt) und Sojabohnen, um Landwirten höhere Erträge zu ermöglichen. Im Segment Pflanzenschutz produziert Corteva Herbizide (gut 50 % des Umsatzes dieses Segmentes), Insektizide, Fungizide und andere chemische Produkte, die Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten schützen. Die digitale Landwirtschaft umfasst Softwarelösungen, die Landwirten helfen, ihre Betriebe effizienter zu führen, z. B. durch Datenanalysen für bessere Entscheidungen beim Anbau.
Corteva ist in über 140 Ländern vertreten und legt großen Wert auf nachhaltige Lösungen, wie z. B. die Entwicklung von niedrig wachsendem Mais, der widerstandsfähiger gegen Wetterextreme ist, oder Zwischenfrüchte wie Winterraps, die die Bodenqualität verbessern.
Das Unternehmen wurde im Jahr 2019 durch die Abspaltung der Landwirtschaftssparte von DowDuPont gegründet. Mit Hauptsitz in Indianapolis, USA, hat sich Corteva schnell als unabhängiges Unternehmen etabliert, das an der New Yorker Börse notiert ist. Seit der Gründung hat Corteva stark in Forschung und Entwicklung investiert, um innovative Produkte wie die "Reduced Stature Corn"-Maissorte zu entwickeln, und setzt auf Nachhaltigkeit, um den ökologischen Fußabdruck der Landwirtschaft zu reduzieren. Die globale Präsenz und strategische Partnerschaften haben Corteva zu einem führenden Akteur im Agrarsektor gemacht.
Corteva konkurriert mit großen Akteuren wie Nutrien, Yara, Bayer CropScience und BASF. Im Saatgutmarkt hält Corteva etwa 17 % des globalen Marktanteils (direkt hinter Bayer mit 23 %), während es im Pflanzenschutzmarkt rund 15 % des Marktes kontrolliert. Das Unternehmen hebt sich durch seine Fokussierung auf Nachhaltigkeit und digitale Innovationen ab, was es von traditionelleren Düngemittelherstellern wie Mosaic und Nutrien unterscheidet, die stärker auf mineralische Düngemittel setzen.
Charttechnisch macht die Aktie einen sehr bullischen Eindruck. Sie befindet sich in der zehnte Pluswoche hintereinander und ist bereits Anfang Mai auf ein neues Allzeithoch ausgebrochen, als sich die Indizes noch unter ihren jeweiligen 200 Tagedurchschnitten befanden. Der Ausbruch erfolgte aufgrund erfreulicher Quartalszahlen. Die Aktie schloss den Tag mit über 7 % im Plus ab. Seitdem hat es Anschlusskäufe gegeben. Das ist sehr konstruktiv.
Aktuell sehe ich kein Einstiegsszenario. Sobald sich eine Seitwärtskonsolidierung bildet, bietet sich ein Einstieg an, wenn die Aktie aus dieser Konsolidierung nach oben ausbricht. Corteva wird aktuell als der Leader in diesem Sektor gespielt und gehört daher auf die Watchlist.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

Mosaic - Ein Riese im Phosphat- und Kalidüngermarkt

Die Mosaic Company (MOS) ist einer der weltweit größten Hersteller von Phosphat- und Kalidüngern, die für das Pflanzenwachstum unerlässlich sind.
Das Unternehmen wurde im Jahr 2004 durch die Fusion von IMC Global und der Düngersparte von Cargill gegründet und hat seinen Hauptsitz in Florida. Mosaic wuchs durch strategische Übernahmen, wie die des brasilianischen Vale Fertilizantes im Jahr 2018. Das stärkte die Präsenz in Südamerika. Mosaic ist an der NYSE notiert und hat sich als führender Anbieter von Phosphat- und Kalidüngern etabliert.
Das Unternehmen ist in drei Segmenten tätig: Phosphates, Potash und Mosaic Fertilizantes. Das Phosphates-Segment produziert phosphathaltige Düngemittel und Futtermittelzutaten, die hauptsächlich in Nordamerika verkauft werden. Das Potash-Segment liefert Kalidünger, der vor allem als Düngemittel, aber auch für industrielle Anwendungen und Futtermittel genutzt wird. Mosaic Fertilizantes konzentriert sich auf Brasilien, wo das Unternehmen Phosphat- und Kalidünger sowie Futtermittel produziert und vertreibt.
Des Weiteren betreibt Mosaic Minen, Chemiewerke und Vertriebsniederlassungen in Nord- und Südamerika und Asien, darunter fünf Phosphatminen und eine Kalimine in Brasilien.
Im Wettbewerbsumfeld von Mosaic sind vor allem Nutrien, Yara, ICL und die K+S AG zu nennen. Gemeinsam mit Nutrien dominiert Mosaic den Kalimarkt durch das Oligopol Canpotex, das einen bedeutenden Anteil der globalen Kaliexporte kontrolliert. Im Phosphatmarkt ist Mosaic einer der führenden Produzenten, konkurriert jedoch mit Ländern wie Marokko und China, die große Phosphatreserven besitzen. Mosaic’s Stärke liegt in seiner vertikalen Integration, da es eigene Minen und Verarbeitungsanlagen betreibt, was Kosten senkt. Gleichzeitig ist das Unternehmen stärker auf mineralische Düngemittel fokussiert als auf nachhaltige Alternativen, was es von Corteva unterscheidet.
Die rückläufigen Anbauflächen durch Klimawandel und Bodenerosion erhöhen die Nachfrage nach Düngemitteln, insbesondere in Schwellenländern wie Brasilien. Experten prognostizieren ein Angebotsdefizit bei Phosphat in den kommenden Jahrzehnten, was Mosaic zugutekommen könnte.
Das Chartbild der Aktie sah bis letzte Woche konstruktiv aus. Von den Tiefständen Anfang April bis letzte Woche konnte die Aktie um 70 % zulegen und gleichzeitig ein neues 52 Wochenhoch markieren.
Am 06. Juni legte Mosaic eine nach unten angepasste Prognose für die Phosphat-Verkaufsvolumina im zweiten Quartal und im gesamten Geschäftsjahr 2025 vor. Das Unternehme führt die Änderung auf notwendige Stillstandzeiten und Reparaturen an wichtigen Anlagen zurück. Das Management erwartet nun Verkäufe zwischen 1,5 Millionen und 1,6 Millionen Tonnen für das zweite Quartal (gegenüber der früheren Prognose von 1,7 Millionen bis 1,9 Millionen Tonnen). Trotz der gesenkten Prognosen wurden die Phosphatpreise angehoben.
Aufgrund dieser News hat die Aktie 6 % nachgegeben und sich bis heute nicht erholt. Sobald Stärke zurückkommt und das 52 Wochenhoch bei 37,46 USD herausgenommen werden kann, bietet es sich an, eine Position zu eröffnen.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

Nutrien - Der globale Marktführer im Düngemittelsektor steht am 52 Wochenhoch

Nutrien (NTR) ist der weltweit größte Produzent von Kalidüngern und ein führender Anbieter von Stickstoff- und Phosphatdüngern.
Nutrien entstand im Jahr 2018 durch die Fusion von PotashCorp (gegründet im Jahr 1975 in Kanada) und Agrium, einem führenden Agrarhändler. Die Fusion schuf einen der größten Düngemittelhersteller weltweit mit Sitz in Kanada. Nutrien ist an der NYSE und der TSX (Toronto Stock Exchange) notiert und hat durch Übernahmen (wie die von US-amerikanischen Kaliproduzenten) seine Marktposition gestärkt.
Das Unternehmen operiert in drei Segmenten: Düngemittelproduktion (Kali, Stickstoff, Phosphat), Einzelhandel (Agrarprodukte und Dienstleistungen für Landwirte) und digitale Lösungen. Nutrien produziert Kali hauptsächlich für den Export über das Canpotex-Konsortium, während Stickstoff- und Phosphatdünger für eine Vielzahl von Kulturen weltweit verwendet werden. Der Einzelhandel umfasst über 2.000 Agrarzentren, die Landwirten Saatgut, Düngemittel und Beratung bieten. Digitale Plattformen helfen Landwirten, ihre Betriebe zu optimieren.
Nutrien konkurriert mit Corteva, Yara, Mosaic, der K+S AG und ICL. Als Teil von Canpotex kontrolliert Nutrien zusammen mit Mosaic einen erheblichen Anteil des globalen Kalimarktes. Im Stickstoff- und Phosphatmarkt steht es in Konkurrenz mit Yara und CF Industries. Nutrien’s Stärke liegt in seiner integrierten Wertschöpfungskette, die Produktion, Vertrieb und Einzelhandel umfasst. Im Gegensatz zu Corteva, das stärker auf Saatgut und Pflanzenschutz fokussiert ist, deckt Nutrien ein breiteres Spektrum an Agrarprodukten und -dienstleistungen ab, was es zu einem One-Stop-Shop für Landwirte macht.
Charttechnisch sieht die Aktie sehr bullisch aus. Am vergangenen Montag markierte sie ein neues 52 Wochenhoch. An dieser Stelle würde ich mir eine Seitwärtskonsolidierung. Dem Ausbruch aus dieser Konsolidierung kann gefolgt werden.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

Tipp: 200 The Mosaic Co. Aktien für nur 2,00 USD handeln über die CapTrader: TraderFox-Edition

Depot eröffnen
0 €

Gebührenfreier Handel mit
finanzen.net zero & Profi-Tools von TraderFox

Diese Kooperation wirbelt die TraderFox-Welt durcheinander.
Wir verknüpfen unsere Profi-Tools mit dem gebührenfreien Handel von finanzen.net Zero
Depot eröffnen (Unbedingt diesen Link verwenden, um in den Genuss der TraderFox-Vorteile zu kommen)
aktien Flatrate mit der Trader-Zeitung
3 Monate Laufzeit
147,- Euro
Alle Börsendienste von aktien
zu einem unschlagbar günstigen Preis