Allianz SE: Global Player erfreut mit Kurswachstum und steigender Rendite

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Die Allianz ist die größte Versicherungsgesellschaft Deutschlands und spielt auch weltweit in der Riege der Global Player mit. In den letzten zwei Jahren stieg die Allianz-Aktie, getrieben von guten Ergebnissen und ambitionierten Ausblicken, um gut 100 %.

Doch diese positive Entwicklung ist für die Investoren nicht der einzige Grund zur Freude: In den letzten zehn Jahren wurde die Dividende jährlich um durchschnittlich 10 % angehoben. So zahlte die Allianz ihren Aktionären im letzten Jahr pro Aktie 13,80 Euro aus.

Allianz lässt bei Versicherungen keine Wünsche offen

Die Allianz ist in globalem Maßstab tätig, sie betreut sowohl private als auch institutionelle Kunden und Unternehmen. Dieser Kreis kann aus einem breiten Angebot von Kranken-, Lebens-, KFZ- und Sachversicherungen wählen. Zusätzlich kann man Kreditversicherungen abschließen und in Renten- und Sparpläne sowie Investmentfonds investieren. Die gesamte Zahl der privaten wie institutionellen Kunden liegt bei 125 Mio., die von mehr als 142.000 Mitarbeitern betreut werden. Der geografische Radius umfasst knapp 70 Länder. Die angebotenen Versicherungen sind in drei große Sparten unterteilt. Die Sparte ‚Auto, Haus und Recht‘ umfasst sämtliche Fahrzeugversicherungen sowie Versicherungen rund um das Thema Mobilität, alle ein Wohngebäude betreffenden Versicherungen und Baufinanzierungsoptionen, Haftpflichtversicherungen und Rechtsschutzangebote. Der Sektor ‚Gesundheit und Freizeit‘ beinhaltet Kranken- und Pflegeversicherungen für Mensch und Tier sowie Policen rund um das Thema Reisen. Der dritte Bereich ‚Vorsorge und Vermögen‘ rundet das Angebot durch Unfall-, Altersvorsorge-, Hinterbliebenenvorsorgeversicherungen sowie die Arbeitskraft sichernde Assekuranzen und Möglichkeiten zur Vermögensbildung ab. Letztere reichen von Rentenangeboten, Berufsunfähigkeitsversicherungen, Baufinanzierungsmöglichkeiten, Vermögenspolicen und Schatzbriefen bis hin zu aktiv gemanagten Depots.

Insbesondere Kranken- und Lebensversicherungen sowie Unfall- und Schadensversicherungen konnten 2024 zulegen

2024 konnte die Allianz im 3. Quartal besonders in zwei Bereichen wachsen. Dies waren der Sektor der Kranken- und Lebensversicherungen und vor allem der Bereich der Unfall- und Schadensversicherungen. Letzterer wies eine positive Entwicklung auf, weil 2024 weniger Naturkatastrophen als im Jahre 2023 zu verzeichnen waren. Allerdings war auch 2024 ein hoher Anteil an Schadensmeldungen zu verzeichnen. Dennoch belief sich die Summe im 3. Quartal auf mit circa 650 Mio. Euro nur auf die Hälfte des Betrages, der im 3. Quartal 2023 zu Buche schlug. Betrachtet man das Gesamtvolumen dieses Geschäftsbereiches im 3. Quartal 2024, so zeigt sich, dass ein Anstieg um 8 % auf 18,6 Mrd. Euro zu verzeichnen war. Das Geschäft mit größeren Gewerbekunden wuchs um 6 % und das Geschäft mit Privatkunden, kleineren Gewerbekunden und das Flottengeschäft konnte sogar um 11 % zulegen.

Bis 2027 soll der Gewinn je Aktie jährlich durchschnittlich um 7 bis 9 % steigen

Auf dem Capital Markets Day 2024 blickte CEO Oliver Bäte auf die letzten zehn Jahre unter seiner Ägide zurück. Seit 2015 habe die Allianz damit begonnen, sich noch mehr auf die individuellen Wünsche ihrer Kunden auszurichten. 2018 sei man dazu übergegangen, alle Elemente ihrer Geschäftsabläufe und Geschäftssysteme wie ihres Geschäftsmodells zu vereinfachen. 2021 habe man dann ganz genau analysiert, wer der am besten positionierte Wettbewerber sei und wie man aufgrund dieser Untersuchung die Allianz am besten im globalen Wettbewerb aufstelle. Für den Zeitraum von 2024 bis 2027 hat sich die Allianz ambitionierte Finanzziele gesetzt. Erstens soll der Gewinn je Aktie jährlich durchschnittlich um 7 bis 9 % steigen. Dann möchte man eine Eigenkapitalrendite von mindestens 17 % erzielen. Und schließlich sollen die Gewinnausschüttungen an die Aktionäre höher ausfallen.

Diese Perspektive untermauerte Bäte dadurch, dass die Allianz ihre zentralen finanziellen Ziele 2024 übertroffen habe. Zur Verwirklichung der zukünftigen Ziele setzt Bäte auf drei Hebel. Zum einen soll die Kundenbindung ausgebaut werden. Kunden setzten auf Marken, denen sie vertrauen. Angesichts aktueller Entwicklungen fragten sie verstärkt nach innovativen Schutz- und Vorsorgelösungen. Um die Kundenbindung weiter auszubauen, nutzt die Allianz ein ausdifferenziertes Rewards-Programm. Die Kunden erhalten für ihre Versicherungsverträge Punkte, die sie dann in Prämien einlösen können. Zudem erhalten Teilnehmer des Rewards-Programmes Einkaufsvorteile bei Partnern der Allianz und können exklusive Tickets für Kulturveranstaltungen erwerben.

Mit ihrem strategisch ausgerichteten Portfolio sei die Allianz in der Lage, die wertvollsten Vermögenswerte ihrer Kunden nicht nur zu schützen, sondern auch zu vermehren. Entwicklungen wie steigende Gesundheitskosten, unzureichender Schutz von Immobilien und ein zunehmender Druck auf die staatlichen Renten führten zu einer zunehmenden Nachfrage nach integrierten Schutz- und Vorsorgelösungen. Darüber hinaus gelte es, die Kundenbeziehungen weiter zu verbessern und somit die Nachfrage zu steigern. Die Stärkung der Kundenbeziehungen sei deshalb von grundlegender Wichtigkeit, weil immer mehr Kunden dazu tendierten, nur noch die vertrauenswürdigsten Partner zu wählen. Dass man sich hierbei auf einem guten Weg befinde, belege der Rekordmarkenwert von 23, 5 Mrd. USD im jüngsten Interbrand-Ranking. Darin sei man zum sechsten Mal in Folge zur Nummer eins unter den Versicherungsmarken gewählt worden und werde zu den Top 30 der wertvollsten Marken weltweit gezählt. Zweitens solle die Produktivität durch die Umsetzung von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung weiter erhöht werden. Um diesen Hebel zu perfektionieren, setze man verstärkt auf den Einsatz von generativer KI. Schließlich solle drittens die geschäftliche wie finanzielle Widerstandsfähigkeit ausgebaut werden, unterstützt durch ein optimiertes Kapitalmanagementkonzept.
Bäte verwies darauf, dass diese ehrgeizigen Ziele auf dem Fundament eines reellen Wachstums stünden. Die Schaden- und Unfallversicherungen verzeichneten ein jährliches Umsatzwachstum von 6-7 % und ließen ein operatives Ergebnis von circa 9,5 Mrd. Euro in 2027 erwarten. Für den Bereich der Lebens- und Krankenversicherung rechne man mit einem operativen Ergebnis von gut 6 Mrd. Euro und für das Asset Management gehe man von einem operativen Ergebnis in der Höhe von ungefähr 4 Mrd. Euro im Jahre 2027 aus.

Mit KI vernetzte Plattformen personalisieren das Versicherungsangebot

KI ist ein integraler Bestandteil der Innovationsstrategie der Allianz und unterstützt somit das angestrebte intelligente und dauerhafte Wachstum der Versicherungsgesellschaft. Der Fokus bei dem Einsatz von KI liegt auf präskriptiven Analysen, die auf DeepLearning und generativer KI basieren. Dadurch kann die Allianz Daten besser verstehen, Ergebnisse vorhersagen und umsetzbare Erkenntnisse gewinnen. Auf diese Weise können Produkte und Prozesse transformiert, Innovationen vorangetrieben und Abläufe optimiert werden.

Für die Kunden bedeutet dies konkret, dass sie einen schnelleren und persönlicheren Support erhalten und die Versicherungslösungen passgenauer auf sie zugeschnitten werden. Zudem hilft die KI den Kunden dabei, auf Risiken zu reagieren und diese zu vermeiden. Ein Beispiel hierfür waren die Hochwasserwarnungen, die die Allianz im Herbst 2024 vor den Überschwemmungen in Spanien an ihre Kunden verschickt hat. Ein weiteres Anwendungsbeispiel für KI stellt der Enterprise Knowledge Assistant (EKA) dar. Kundenbetreuer der Allianz nutzen dieses Tool in Kundengesprächen zum Auffinden und Extrahieren von Informationen, was die Reaktionszeiten verkürzt und zu höheren Lösungsraten führt. Für Änderungen und eine kontinuierliche Feinabstimmung im Dialog mit den Kunden sorgt eine Feedbackkomponente. Die Zufriedenheit der Kunden wie auch der Mitarbeiter, die sich in ihrem Tun bestätigt sehen, steigt. Bald soll der Einsatz des EKA auf die Sach- und Unfallversicherungsdienste in Deutschland ausgeweitet werden. Stets hält man sich dabei an einen verantwortungsvollen Umgang mit der KI, der auf den Prinzipien der Transparenz, menschlichen Aufsicht, Verantwortung und der Fairness basiert. Additiv ist die Allianz dem KI-Pakt beigetreten, einer gemeinsamen Initiative vieler Branchenführer in der EU, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Anforderungen des EU KI-Gesetzes zu erfüllen.

Mithilfe der KI werden bei der Allianz vernetzte Plattformen geschaffen, um das Versicherungsangebot stärker zu personalisieren. Die KI-gestützte Kommunikation ermöglicht den Austausch von Daten in Echtzeit über verschiedene Geräte und Anwender. Dabei kann es sich beispielsweise um Versicherungslösungen in so verschiedenen Bereichen wie Autoreparatur, Hausrat, Reisen bis hin zur Gesundheitsvorsorge handeln. Stets fasst die KI die Daten für die Kundenbetreuer wie für die Kunden gebündelt zusammen und führt zu einer Beschleunigung und Spezifizierung der Interaktion zwischen Mitarbeitern und Kunden. Dies sei an zwei Beispielen demonstriert. Wenn ein geplanter Familienurlaub durch einen gesundheitlichen Notfall unterbrochen wird, kann die Allianz dank der KI nicht nur als Schadensregulierer sofort einspringen, sondern auch medizinische Hilfe organisieren, Hotelunterkünfte sichten und Reisepläne aktualisieren. Bei einem Autounfall kann der Schaden mit modernster Erkennungstechnologie in Echtzeit aufgenommen werden. Wenn sichergestellt ist, dass der Kunde unversehrt ist, werden die Pannenhilfe und der Mietservice aktiviert.

Umsatz und Gewinn konnten im 3. Quartal deutlich gesteigert werden

Von sieben Analysten haben im Zeitraum zwischen November 2024 bis zum 28. Januar 2025 vier die Allianz-Aktie zum Kauf empfohlen. Mit 376 Euro gibt das jüngste Rating, das von der Berenberg Bank stammt, das höchste Kursziel aus. Im letzten Geschäftsjahr ist der Umsatz der Allianz von 114,3 Mrd. Euro auf 103,0 Mrd. Euro um 9,9 % gefallen. Dabei stieg der Gewinn von 6,7 Mrd. Euro auf 8,5 Mrd. Euro um 26,8 %. Am 12.11.2024 meldete die Allianz die Q3-Zahlen für das Quartal, das am 30.09.2024 endete. Der Umsatz lag im Ergebniszeitraum bei 35,4 Mrd. Euro (+40,3 % gegenüber dem Vorjahresquartal) und der Gewinn bei 2,5 Mrd. Euro (+22,3 % gegenüber dem Vorjahresquartal). Die Allianz verfügt über ein moderates KGV von 14,9 und ein sehr günstiges KUV von 1,2.

Quelle: Dividenden-Check TraderFox

Fazit

Seit Beginn des Jahres hat die Aktie der Allianz um mehr als 6 % zugelegt. Die sehr guten Zahlen für das 3. Quartal 2024 zeigen, dass die Prognosen des Vorstands für die nächsten Jahre erreicht werden könnten. Der fokussierte Einsatz der KI unterstützt die Allianz auf diesem Weg. Anleger sollten sich auch in Zukunft über langsam, aber sicher steigende Kurse freuen dürfen, die mit einer wachsenden Dividende garniert werden.

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