Liebe Investoren,
heute widmen wir uns wieder einmal dem legendären Investor Tom Russo. Dieser tätigt im letzen Quartal einen Kauf, der nicht zu seiner üblichen Vorgehensweise passt. Diese Transaktion schauen wir uns diesmal ein wenig genauer an.
Der berühmte Wallstreet-Guru Thomas A. Russo ist vor allem für eines bekannt. Er setzt auf den Konsum der Menschen. Mit dieser einzigartigen Taktik konnte er in der Vergangenheit unglaubliche Erfolge erzielen. Diese Anlagestrategie ist unglaublich simpel, aber mindestens genauso genial. Nun setzt der Investor aber auch auf die Technologiebranche.
Die Menschen sind immer gezwungen ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Das verstand Russo schon sehr früh. Darum machte er sich vermehrt Gedanken darüber, wie er an den Märkten davon profitieren kann. Sein Ansatz ist allgemein bekannt und leicht kopierbar. Dennoch folgen viele Menschen seiner genialen Vorgehensweise nicht. Dabei wäre es so einfach. Russo kauft eine Vielzahl an Unternehmensanteilen von verschiedenen Speise- und Getränkeherstellern, Restaurants, Einzelhändlern, Finanzdienstleistern, etc. Dabei ist er derart vom langfristigen Erfolg überzeugt, dass er immer zu 100 % im Markt investiert ist. Cash-Bestände empfindet er als unnötig. Auch jeden Börsencrash werden seine Positionen überleben. Daran glaubt er immer noch. Und er hat recht. Denn gerade in schwachen Börsenphasen zeigt sich oft das Phänomen, dass Anleger den vermeintlich sicheren Hafen ansteuern. In diesem liegen die defensiven Konsumgüterhersteller. Auch im jüngst stattfindenden Bärenmarkt zeigte sich erneut, dass Russo so gut aufgestellt ist. Aktien wie McDonalds, Coca-Cola, etc. können sich im schwachen Marktumfeld behaupten. Diese Marken sind weltweit bekannt und aufgrund ihrer Marktanteile und des damit einhergehenden Wettbewerbsvorsprunges scheinbar uneinholbar für die Konkurrenz. Nun kommen seinen Positionen auch die weltweit hohen Konsumausgaben zugute. Die Menschen finden Arbeit und verdienen damit mehr Geld. Dieses geben sie auch gerne aus, was dem Guru zusätzliche Gewinne beschert.
Gardner Russo & Gardner
Der klassische Value-Investor konnte mit seiner Investmentfirma Gardner Russo & Gardner bereits ansehnliche Erfolge verzeichnen. Die jährliche Performance in den letzten 25 Jahren liegt bei durchschnittlich 12,54 %. Der S&P 500 kommt in diesem Zeitraum auf 9,51 %. Ganze 13,83 Mrd. USD verwaltet Russo derzeit mit seinem Hedgefonds. Sein niedriges Q/Q-Turnover zeigt, dass er seine Positionen langfristig hält und auch kaum Veränderungen in seinem Depot vornimmt. Im Q3-2018 lag dieses gerade einmal bei 1 %. Nur in Ausnahmefällen kommt dieses auf 5 %, geschweige denn in den zweistelligen Bereich. 3 Neue Positionen kaufte der Investor im letzten Vierteljahr. Dazu gehören die Versicherungsgesellschaft Alleghany Corp., das Energieunternehmen ConocoPhillips und der Softwareanbieter Oracle. Gerade letzteres Unternehmen fällt nicht in das übliche Beuteschema des Investors. Den Technologiesektor gewichtet er nur mit 0,51 % seines Depots. Führend ist mit 48,21 % wenig überraschend die defensive Konsumgüterbranche und mit 33,95 % der Sektor der Finanzdienstleister. Dies ist Grund genug genauer hinzusehen, wenn Russo sich dazu entscheidet, solch eine Transaktion zu tätigen.
Oracle will im Cloud-Bereich stark wachsen
Das US-Unternehmen weist eine Marktkapitalisierung von 193,21 Mrd. USD auf und ist ein Anbieter von Unternehmenssoftware. Der Konzern versucht seinen Kunden mit innovativen Technologien, neue Möglichkeiten zu eröffnen. Unter diesem Aspekt werden auch verschiedene Cloud-Lösungen angeboten, welche die Geschäftsprozesse beschleunigen und dadurch effizienter gestalten sollen. Die Einführung der autonomen Datenbank von Oracle bringt ganz klare Vorteile im Bereich der Datenverwaltung. Zum einen handelt es sich um eine selbstsichernde, sich selbst reparierende und wartende Plattform. Diese kann bspw. selbstständig Updates durchführen, ohne offline gehen zu müssen. Im Grunde genommen wird gezielt die künstliche Intelligenz in die Software integriert, um diese möglichst selbstständig arbeiten zu lassen und dadurch das menschliche Handeln auf ein Minimum zu reduzieren. Dadurch erfolgen Abläufe nicht nur schneller und zuverlässiger, sondern es werden auch menschliche Fehler eliminiert. Als einer der führenden Anbieter in dieser Branche kann das Unternehmen bereits 430.000 Kunden in über 175 Ländern versorgen.
Kann die Konkurrenz eingeholt werden?
Microsoft und Amazon haben mir der Azure- bzw- AWS-Cloud zwar einen zeitlichen Vorsprung, da Oracle erst relativ spät mit der Entwicklung der entsprechenden Anwendungen begann, dies soll aber mit massiven Investitionen in diesem Segment wettgemacht werden. Mit dem Bau von eigenen Rechenzentren und einer starken Expansion in der Heimat USA, aber auch in Asien und Europa sollen weitere Marktanteile gewonnen werden. Die Nachfrage nach hochwertigen Cloud-Lösungen ist jedenfalls groß. Die unaufhaltsam größer werdende Datenflut sorgt dafür, dass die einzelnen Unternehmen gezwungen sind, auf diese Anwendungen zurückzugreifen. Diese ermöglichen nicht nur Kosteneinsparungen, sondern steigern auch die Effizienz im Bereich der Datenverwaltung, da einzelne Unternehmensstandorte einfach online miteinander verbunden werden können. Im letzten Quartal konnte der Umsatz zwar nur um 2 % auf 9,6 Mrd. USD gesteigert werden, trotzdem lag man hier über den erwarteten 9,53 Mrd. USD. Der Gewinn je Aktie legte um 16 % auf 0,80 USD zu (Konsens: 0,78 USD). Die wichtige Cloud-Sparte konnte um 2,7 % auf 6,64 Mrd. USD anwachsen. Für das Q3-2019 wird nun ein weiteres Umsatzwachstum von 2-4 % angestrebt. Das EPS soll zwischen 0,86 – 0,88 USD je Aktie wachsen (Konsens: 0,84 USD). Die Wachstumsdynamik soll sich laut dem Analystenkonsens weiter fortsetzen. Der Umsatz soll von 39,56 Mrd. (2019e) auf 41,65 Mrd. (2021e) steigen. Das EPS im selben Zeitraum von 3,39 USD auf 3,85 USD je Aktie. Das KGV19e beträgt aktuell knapp 14. Die Dividendenrendite beträgt 1,4 % und wurde in den letzten 10 Jahren entweder erhöht oder blieb zumindest gleichhoch.
Die Aktie reagierte verhalten auf die Q2-Zahlen. Nun konnte diese im schwachen Marktumfeld einen Boden bilden und schließt sich der jüngsten Erholungsbewegung an. Die Wachstumstreiber sind intakt.
#Oracle
heute widmen wir uns wieder einmal dem legendären Investor Tom Russo. Dieser tätigt im letzen Quartal einen Kauf, der nicht zu seiner üblichen Vorgehensweise passt. Diese Transaktion schauen wir uns diesmal ein wenig genauer an.
Der berühmte Wallstreet-Guru Thomas A. Russo ist vor allem für eines bekannt. Er setzt auf den Konsum der Menschen. Mit dieser einzigartigen Taktik konnte er in der Vergangenheit unglaubliche Erfolge erzielen. Diese Anlagestrategie ist unglaublich simpel, aber mindestens genauso genial. Nun setzt der Investor aber auch auf die Technologiebranche.
Die Menschen sind immer gezwungen ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Das verstand Russo schon sehr früh. Darum machte er sich vermehrt Gedanken darüber, wie er an den Märkten davon profitieren kann. Sein Ansatz ist allgemein bekannt und leicht kopierbar. Dennoch folgen viele Menschen seiner genialen Vorgehensweise nicht. Dabei wäre es so einfach. Russo kauft eine Vielzahl an Unternehmensanteilen von verschiedenen Speise- und Getränkeherstellern, Restaurants, Einzelhändlern, Finanzdienstleistern, etc. Dabei ist er derart vom langfristigen Erfolg überzeugt, dass er immer zu 100 % im Markt investiert ist. Cash-Bestände empfindet er als unnötig. Auch jeden Börsencrash werden seine Positionen überleben. Daran glaubt er immer noch. Und er hat recht. Denn gerade in schwachen Börsenphasen zeigt sich oft das Phänomen, dass Anleger den vermeintlich sicheren Hafen ansteuern. In diesem liegen die defensiven Konsumgüterhersteller. Auch im jüngst stattfindenden Bärenmarkt zeigte sich erneut, dass Russo so gut aufgestellt ist. Aktien wie McDonalds, Coca-Cola, etc. können sich im schwachen Marktumfeld behaupten. Diese Marken sind weltweit bekannt und aufgrund ihrer Marktanteile und des damit einhergehenden Wettbewerbsvorsprunges scheinbar uneinholbar für die Konkurrenz. Nun kommen seinen Positionen auch die weltweit hohen Konsumausgaben zugute. Die Menschen finden Arbeit und verdienen damit mehr Geld. Dieses geben sie auch gerne aus, was dem Guru zusätzliche Gewinne beschert.
Gardner Russo & Gardner
Der klassische Value-Investor konnte mit seiner Investmentfirma Gardner Russo & Gardner bereits ansehnliche Erfolge verzeichnen. Die jährliche Performance in den letzten 25 Jahren liegt bei durchschnittlich 12,54 %. Der S&P 500 kommt in diesem Zeitraum auf 9,51 %. Ganze 13,83 Mrd. USD verwaltet Russo derzeit mit seinem Hedgefonds. Sein niedriges Q/Q-Turnover zeigt, dass er seine Positionen langfristig hält und auch kaum Veränderungen in seinem Depot vornimmt. Im Q3-2018 lag dieses gerade einmal bei 1 %. Nur in Ausnahmefällen kommt dieses auf 5 %, geschweige denn in den zweistelligen Bereich. 3 Neue Positionen kaufte der Investor im letzten Vierteljahr. Dazu gehören die Versicherungsgesellschaft Alleghany Corp., das Energieunternehmen ConocoPhillips und der Softwareanbieter Oracle. Gerade letzteres Unternehmen fällt nicht in das übliche Beuteschema des Investors. Den Technologiesektor gewichtet er nur mit 0,51 % seines Depots. Führend ist mit 48,21 % wenig überraschend die defensive Konsumgüterbranche und mit 33,95 % der Sektor der Finanzdienstleister. Dies ist Grund genug genauer hinzusehen, wenn Russo sich dazu entscheidet, solch eine Transaktion zu tätigen.
Oracle will im Cloud-Bereich stark wachsen
Das US-Unternehmen weist eine Marktkapitalisierung von 193,21 Mrd. USD auf und ist ein Anbieter von Unternehmenssoftware. Der Konzern versucht seinen Kunden mit innovativen Technologien, neue Möglichkeiten zu eröffnen. Unter diesem Aspekt werden auch verschiedene Cloud-Lösungen angeboten, welche die Geschäftsprozesse beschleunigen und dadurch effizienter gestalten sollen. Die Einführung der autonomen Datenbank von Oracle bringt ganz klare Vorteile im Bereich der Datenverwaltung. Zum einen handelt es sich um eine selbstsichernde, sich selbst reparierende und wartende Plattform. Diese kann bspw. selbstständig Updates durchführen, ohne offline gehen zu müssen. Im Grunde genommen wird gezielt die künstliche Intelligenz in die Software integriert, um diese möglichst selbstständig arbeiten zu lassen und dadurch das menschliche Handeln auf ein Minimum zu reduzieren. Dadurch erfolgen Abläufe nicht nur schneller und zuverlässiger, sondern es werden auch menschliche Fehler eliminiert. Als einer der führenden Anbieter in dieser Branche kann das Unternehmen bereits 430.000 Kunden in über 175 Ländern versorgen.
Kann die Konkurrenz eingeholt werden?
Microsoft und Amazon haben mir der Azure- bzw- AWS-Cloud zwar einen zeitlichen Vorsprung, da Oracle erst relativ spät mit der Entwicklung der entsprechenden Anwendungen begann, dies soll aber mit massiven Investitionen in diesem Segment wettgemacht werden. Mit dem Bau von eigenen Rechenzentren und einer starken Expansion in der Heimat USA, aber auch in Asien und Europa sollen weitere Marktanteile gewonnen werden. Die Nachfrage nach hochwertigen Cloud-Lösungen ist jedenfalls groß. Die unaufhaltsam größer werdende Datenflut sorgt dafür, dass die einzelnen Unternehmen gezwungen sind, auf diese Anwendungen zurückzugreifen. Diese ermöglichen nicht nur Kosteneinsparungen, sondern steigern auch die Effizienz im Bereich der Datenverwaltung, da einzelne Unternehmensstandorte einfach online miteinander verbunden werden können. Im letzten Quartal konnte der Umsatz zwar nur um 2 % auf 9,6 Mrd. USD gesteigert werden, trotzdem lag man hier über den erwarteten 9,53 Mrd. USD. Der Gewinn je Aktie legte um 16 % auf 0,80 USD zu (Konsens: 0,78 USD). Die wichtige Cloud-Sparte konnte um 2,7 % auf 6,64 Mrd. USD anwachsen. Für das Q3-2019 wird nun ein weiteres Umsatzwachstum von 2-4 % angestrebt. Das EPS soll zwischen 0,86 – 0,88 USD je Aktie wachsen (Konsens: 0,84 USD). Die Wachstumsdynamik soll sich laut dem Analystenkonsens weiter fortsetzen. Der Umsatz soll von 39,56 Mrd. (2019e) auf 41,65 Mrd. (2021e) steigen. Das EPS im selben Zeitraum von 3,39 USD auf 3,85 USD je Aktie. Das KGV19e beträgt aktuell knapp 14. Die Dividendenrendite beträgt 1,4 % und wurde in den letzten 10 Jahren entweder erhöht oder blieb zumindest gleichhoch.
Die Aktie reagierte verhalten auf die Q2-Zahlen. Nun konnte diese im schwachen Marktumfeld einen Boden bilden und schließt sich der jüngsten Erholungsbewegung an. Die Wachstumstreiber sind intakt.
#Oracle