"Ich möchte keine Vorhersagen für die Zukunft treffen, da ich nicht sicher sagen kann, wie es mit den Zöllen weitergeht", so Cook. Analysten hatten allerdings mit mehr als den erwarteten 900 Mio. USD Einbußen gerechnet. Apple arbeitet daran, seine Lieferketten neu zu strukturieren, um die Zahl der aus China in die USA importierten Geräte zugunsten von Einfuhren aus Indien und Vietnam zu senken. In Indien sei man dabei, die Produktionskapazitäten in großem Stil zu erweitern. Beide Länder sind derzeit nur mit Zollmindestangaben von jeweils 10 % belegt. Für China betragen sie hingegen 145 %. Bei Elektronik werden vorläufig aber 125 % abgezogen. Die Mehrheit der Apple-Produkte falle jedoch ohnehin nicht unter die von Trump verhängten Zölle, führte Cook aus.
Apple verlagert einen Großteil seiner Produktion nach Indien und Vietnam
Schon vor dem 'Liberation Day' hatte Apple Lagerbestände aufgebaut und diese gegenüber der SEC als Einkaufsverpflichtungen deklariert. Cook nimmt allerdings nicht an, dass die amerikanischen Konsumenten vor der Deklaration der Zölle mehr Produkte von Apple geordert hätten. Da die I-Phones der Zukunft aus Indien und die Macbooks, I-Pads, Apple-Watches und Air-Pods aus Vietnam kämen, werde Apple zukünftig in China lediglich Zubehör fertigen lassen. Das große Problem besteht aber darin, dass Trump auch Vietnam und Indien mit hohen Zöllen belegt hatte, die für 90 Tage nur ausgesetzt sind. Danach sollen sich die Zölle für Indien auf 26 % und für Vietnam auf 46 % erhöhen. Darüber hinaus müsse man immer die Möglichkeit gewärtigen, dass Technologieprodukte wie beispielsweise Halbleiter mit speziellen Zöllen im Rahmen des Verfahrens "Section 232 Investigation" belegt werden könnten.
China-Zölle dürften Apple erheblich belasten
Momentan wird die Majorität der Apple-Geräte aber noch in China produziert. Aus diesem Grund könnten Trumps Zölle das Unternehmen in naher Zukunft besonders hart treffen. Insgesamt rechnet Apple für das laufende Quartal mit einem Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich gegenüber dem Vorjahresquartal. Im Vorjahr hatte der Technologiekonzern einen Umsatz von 85,78 Mrd. USD erwirtschaftet. Und der im Silicon Valley hochangesehene Cook ergänzte: "Wenn wir nach vorne blicken, bleiben wir zuversichtlich". Die Investoren teilten seine Meinung nicht. Die Apple-Aktie notiert aktuell mit über 2 % im Minus.