Warren Buffett hat alle Spekulationen über eine milliardenschwere Übernahme des US-Eisenbahnbetreibers CSX beendet. Im Gespräch mit CNBC stellte der CEO von Berkshire Hathaway klar, dass die Tochtergesellschaft BNSF zwar enger mit CSX zusammenarbeiten werde, eine Übernahme des 61 Mrd. USD schweren Konzerns jedoch nicht geplant sei. Die Börse reagierte prompt, die Aktie von CSX verlor rund 5 %.
Union Pacific und Norfolk Southern bilden den ersten Bahnkonzern mit landesweitem Ost-West-Netz
Hintergrund ist der Zusammenschluss von Union Pacific und Norfolk Southern, durch den erstmals ein Anbieter entsteht, der die USA von Küste zu Küste bedient. Dies hatte Erwartungen geweckt, auch BNSF werde einen großen Schritt gehen. Bei einem Treffen mit CSX-CEO Joseph Hinrichs und seinem designierten Nachfolger Greg Abel Anfang August in Omaha stellte Buffett jedoch klar, dass Kooperationen Vorrang haben, ein Kauf aber ausgeschlossen ist.
Berkshire sitzt auf Rekordreserven von 344 Mrd. USD
Finanzielle Möglichkeiten wären vorhanden, die Barreserven von Berkshire lagen Ende des vergangenen Quartals bei 344 Mrd. USD. Dennoch bleibt Buffett seinem Prinzip treu, nur dann groß zu investieren, wenn der Nutzen zweifelsfrei ist. Mit seiner Zurückhaltung setzt er zugleich ein Zeichen gegenüber Hedgefonds und aktivistischen Investoren, die CSX zuletzt zu einer Fusion gedrängt hatten.
Quartalszahlen zeigen schwächeren Gewinn und starke Eisenbahn
Die jüngsten Geschäftszahlen spiegeln diese vorsichtige Haltung wider. Im 2. Quartal 2025 sank der Nettogewinn von Berkshire Hathaway auf 12,37 Mrd. USD nach 30,35 Mrd. USD im Vorjahr. Belastet wurde das Ergebnis durch eine Abschreibung von 3,76 Mrd. USD auf Kraft Heinz. Während das Versicherungsgeschäft schwächer abschnitt, überzeugten die Industriesparten. BNSF steigerte den Gewinn um 19 %.
Warren Buffett wird Vorsitzender des Verwaltungsrats bleiben
Zum Jahresende wird Warren Buffett nach 65 Jahren an der Spitze von Berkshire Hathaway den Posten des CEO abgeben. Er bleibt dem Konzern jedoch als Vorsitzender des Verwaltungsrats erhalten. Mit 95 Jahren unterstreicht der Star-Investor damit noch einmal seine langfristige Perspektive und setzt zum Abschluss seiner Amtszeit ein klares Zeichen: keine überhasteten Milliarden-Deals, sondern Stabilität und bleibender Mehrwert für die Aktionäre.