Birkenstock beantragt IPO in den USA

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Das deutsche Traditionsunternehmen Birkenstock, das sich selbst als "Erfinder des Fußbetts" bezeichnet und dessen Ursprünge bis ins Jahr 1774 zurückreichen, hat am Dienstag (12. September) seinen Börsengang an der Wall Street beantragt.Laut dem "Handelsblatt" ist das Debüt von Birkenstock an der New Yorker Börse (NYSE) in der zweiten Oktober-Woche geplant. Dabei bleibt der Unternehmenssitz weiterhin in Deutschland - einem Standort, an dem auch der Großteil der Produktion stattfindet. Der Börsengang könnte laut Schätzungen der Nachrichtenagentur Bloomberg Birkenstock mit mehr als 8 Mrd. USD bewerten. Reuters hält sogar eine Bewertung 10 bis 11,5 Mrd. USD für möglich, da sich Birkenstock Investoren als Hersteller von Lifestyle- und Luxus-Produkten präsentiert.

Die Beteiligungsgesellschaft L Catterton, die seit 2021 Haupteigentümer von Birkenstock ist und enge Verbindungen zum Luxuskonzern LVMH unterhält, wird die Kontrolle über das Unternehmen behalten. An der NYSE soll das Unternehmen unter dem Kürzel "BIRK" gelistet werden.

Birkenstock hat sich in den letzten Jahren erfolgreich von seinem Ökoimage gelöst und gilt nun als modisches Accessoire, das sogar von Prominenten getragen wird. Ein Beweis für diese Transformation war die Auktion eines Paares getragener Sandalen von Apple-Mitgründer Steve Jobs, die für über 218.000 Dollar versteigert wurden. Zudem konnte das Unternehmen kürzlich durch ein cleveres Product-Placement im "Barbie"-Film punkten.

Im 1. Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres konnte Birkenstock seinen Umsatz um 18,7 % auf etwa 644,2 Mio. Euro steigern, wobei der Nettogewinn aufgrund ungünstiger Wechselkurse von rund 73,5 Mio. Euro im Vorjahr auf 40,2 Mio. Euro sank. Die Produkte erfreuen sich besonders in Nord- und Südamerika großer Beliebtheit, wobei 72 % der Kunden weiblich sind.

Der aktuelle Erfolgskurs könnte durch die Erschließung neuer Märkte in Ländern wie China, Indien und Brasilien fortgeführt werden, insbesondere durch die Nutzung des Börsengangs zur Finanzierung der Expansion. Trotz der Herausforderungen, die mit dem Markteintritt in diesen Ländern verbunden sind, sieht Marketingexperte Martin Fassnacht hier großes Entwicklungspotenzial für Birkenstock.

Das Unternehmen, das inzwischen auch Betten und Naturkosmetik anbietet, beschäftigte zum Stichtag 30. Juni rund 6.200 Mitarbeiter, wobei Frauen einen Anteil von 56 % der Belegschaft ausmachen.

 

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