DoorDash integriert sich in OpenAIs ChatGPT und startet eine Grocery-Shopping-App direkt im Chat. Nutzer sollen sich Rezepte vorschlagen lassen, daraus automatisch Einkaufslisten erstellen und den Warenkorb innerhalb der Unterhaltung aufbauen – der Checkout läuft anschließend über DoorDash. Die Funktion ist zunächst für ausgewählte Nutzer live und soll in den kommenden Wochen breit ausgerollt werden.
So funktioniert’s – und warum das mehr ist als ein Feature
DoorDash positioniert die Integration als "Inspiration-to-Order"-Flow: ChatGPT liefert Ideen, DoorDash setzt sie in eine konkrete Bestellung um, inklusive schneller Lieferung (DoorDash spricht von "in as little as an hour").Laut Berichten greift das Angebot auf DoorDashs Lebensmittel-Partnernetz zu (u. a. große US-Retailer wie Kroger und Safeway werden genannt).
Das Timing ist kein Zufall: OpenAI hat am 17. Dezember eine App-Directory ("ChatGPT App Store"-ähnlich) samt SDK angekündigt – DoorDash zählt zu den sichtbaren Launch-Partnern. Damit verschiebt sich ChatGPT weiter vom reinen Chatbot zur Transaktionsoberfläche, auf der Bestellungen entstehen und abgeschlossen werden.
Wettbewerb: Instacart war zuerst – jetzt beginnt der Kampf um "Grocery in Chat"
DoorDash stößt nicht in ein Vakuum. Instacart hat am 8. Dezember eine vollständig integrierte Grocery-App in ChatGPT gestartet und sich als erster Lebensmittel-Partner mit eigenem Checkout positioniert. Zudem rückt der Handel näher: Walmart hatte bereits im Oktober eine Shopping-Integration in ChatGPT angekündigt.
Für DoorDash geht es damit nicht nur um ein weiteres Bestell-Interface, sondern um Distribution: Wer in der Chat-Oberfläche präsent ist, kämpft um den Moment, in dem aus "Was koche ich heute?" ein Warenkorb wird.
Marktreaktion und Ausblick
An der Börse wurde die Nachricht zunächst eher positiv aufgenommen. Entscheidend wird nun, ob DoorDash damit tatsächlich mehr Bestellungen aus Rezept-Ideen heraus generiert – und ob der Prozess für Nutzer wirklich reibungslos ist (Anmeldung, Zahlung, Auswahl der Händler). Spannend ist außerdem, wie OpenAI diesen neuen Shopping-Bereich künftig finanziert, etwa über Partnergebühren oder Werbeformate.