Höhere Versicherungspreise haben der Allianz einen Gewinnsprung beschert!
Der Anstieg der Versicherungspreise im zweiten Quartal hat die Allianz unerwartet stark angetrieben. Das Betriebsergebnis stieg im Jahresvergleich um rund 7 % auf knapp 3,8 Mrd. Euro, berichtete der Dax-Konzern am 10.08.2023 in München. Dadurch fielen die Ergebnisse der Allianz im Durchschnitt besser als die Erwartungen der Analysten aus. Vorstandschef Oliver Bethe geht davon aus, dass der Konzern in diesem Jahr wie geplant einen operativen Gewinn zwischen 13,2 und 15,2 Mrd. Euro erzielen wird.
Ein Blick in die Zahlen
Im zweiten Quartal steigerte die Allianz ihr Geschäftsvolumen um knapp 6 % auf 39,6 Mrd. Euro. Den stärksten Anstieg verzeichnete die Schaden- und Unfallversicherung mit 8 %. Ohne Berücksichtigung von Wechselkursen und Rechnungslegung belief sich das Wachstum in diesem Segment auf 11,4 %. Allein 7,1 % sind dabei auf steigende Prämien für die Kunden selbst zurückzuführen.
Die Allianz ergreife weiterhin Maßnahmen zur Eindämmung der Inflation, sagte Finanzvorstand Giulio Terzariol. Denn steigende Gesamtpreise, beispielsweise für Autos, Ersatzteile und im Baugewerbe, erhöhen auch die Kosten für Schäden, die von den Versicherungen übernommen werden.
Allianz musste weniger für Schäden ausgeben
Die Allianz musste im zweiten Quartal weniger Geld für Versicherungszahlungen, beispielsweise für Naturkatastrophen, ausgeben als im Vorjahreszeitraum. Dadurch stieg das operative Ergebnis der Schaden- und Unfallversicherung um knapp 11 % auf knapp 2 Mrd. Euro. Im Lebens- und Krankenversicherungsbereich profitiert der Konzern von lukrativen Finanzgeschäften in den USA. Das Betriebsergebnis stieg hier um 22,5 % auf 1,2 Mrd. Euro.
Das Fondsgeschäft musste Einbußen hinnehmen
Im Rahmen ihres Fondsgeschäfts hat die Allianz fast 4 Mrd. Euro an Neugeldern von Kunden erhalten. Dies ist vor allem auf die US-Tochtergesellschaft von Pimco zurückzuführen. Der andere Länderfonds Allianz Global Investors (AGI) musste hingegen leichte Abflüsse hinnehmen. Da der Geschäftsbereich insgesamt in diesem Zeitraum wegen des schwierigen Bondmarkts weniger profitabel war, sank das Betriebsergebnis hier um 9 % auf 703 Mio. Euro.
Der Drei-Jahres-Strategieplan ist nicht gefährdet
CEO Oliver Bethe befindet sich inmitten des strategischen Dreijahresplans. Ziel ist es, bis 2024 nachhaltiges Umsatzwachstum, eine verbesserte Rentabilität und ein effizientes Kapitalmanagement zu erzielen und gleichzeitig überschüssiges Kapital in Milliardenhöhe zu generieren. Bethe scheute bisher große Übernahmen und ebnete stattdessen den Weg für Aktienrückkäufe und höhere Dividenden.