Ein umfassender Handelsdeal zwischen den Vereinigten Staaten und Japan hat an den asiatischen Finanzmärkten eine starke Kursreaktion ausgelöst. Besonders die Aktien japanischer Automobilhersteller verzeichneten deutliche Zugewinne. Toyota stieg um bis zu 14,5 %, Mazda erreichte ein Tagesplus von rund 18 %, Honda legte rund 11 % zu und Nissan kletterte um etwa 9 %. Auch der japanische Leitindex Nikkei reagierte positiv und notierte zeitweise auf dem höchsten Stand seit über einem Jahr.
Zölle werden dauerhaft gesenkt
Die starke Marktreaktion steht in direktem Zusammenhang mit der Ankündigung eines neuen bilateralen Handelsabkommens zwischen Japan und den USA. Die Einigung beinhaltet eine Reduzierung der US-Zölle auf japanische Autoimporte auf 15 %. Zuvor waren Sätze von bis zu 27,5 % im Gespräch. Mit dem neuen Fixsatz entfällt die Unsicherheit über drohende Strafzölle, was von Marktteilnehmern als signifikante Entlastung für die japanische Exportindustrie gewertet wird.
Japan investiert massiv in die US-Wirtschaft
Zusätzlich verpflichtet sich Japan im Rahmen des Abkommens zu umfassenden Investitionen in die US-Wirtschaft. Laut offiziellen Angaben sollen in den kommenden Jahren insgesamt rund 550 Mrd. USD in US-Infrastruktur, Halbleiterindustrie und den Pharmasektor fließen. Die Vereinbarung umfasst darüber hinaus Erleichterungen beim Marktzugang für US-Landwirtschaftsprodukte nach Japan sowie regulatorische Anpassungen bei Sicherheitsanforderungen für US-Autoimporte.
Geplante Zölle auf Eis gelegt
Die Vereinbarung wurde kurz vor dem Ablauf einer US-intern gesetzten Frist unterzeichnet. Die US-Regierung hatte für den 1. August ursprünglich eine neue Runde an Importzöllen auf mehrere Länder, darunter Japan, angekündigt. Diese Strafzölle sollen im Zuge des Abkommens nun ausgesetzt oder reduziert werden. Lediglich Zölle auf Stahl und Aluminium bleiben weiterhin in Kraft und werden im aktuellen Deal nicht adressiert.
US-Markt bleibt Schlüsselregion für japanische Hersteller
Für Japans Automobilindustrie ist der US-Markt von zentraler Bedeutung. Nach Angaben der Hersteller gehen rund 20–25 % der Fahrzeugexporte in die Vereinigten Staaten. Der niedrigere Zollsatz bedeutet eine direkte Reduktion der Exportkosten und erhöht die Preiskompetitivität im Vergleich zu inländischen US-Herstellern.
US-Autobauer üben Kritik
US-Autobauer wie Ford, General Motors und Stellantis äußerten unterdessen Kritik an dem Abkommen. In Stellungnahmen war von "ungleicher Behandlung" die Rede. Die Unternehmen verweisen darauf, dass sie weiterhin mit Marktzugangsbarrieren in Japan zu kämpfen hätten, während japanische Hersteller ihre Position auf dem US-Markt ausbauen könnten.
Möglicher Vorbote für weitere Deals
Analysten erwarten, dass der Deal Modellcharakter für weitere bilaterale Abkommen haben könnte. "Für die globalen Märkte waren die Nachrichten über das Handelsabkommen am bedeutendsten, da sie die Hoffnung geweckt haben, dass die USA kurz davor stehen könnten, ähnliche Abkommen mit anderen Ländern zu schließen und damit die höheren Zölle ab dem 1. August zu vermeiden", sagte Henry Allen von der Deutschen Bank.
Fazit: Starke Impulse für Japans Autoindustrie
Der neue Handelsdeal zwischen Japan und den USA sorgt für erhebliche Kursgewinne bei japanischen Autoaktien. Die Vereinbarung schafft Rechtssicherheit, senkt Zollkosten und stärkt die Exportaussichten der Branche. Japanische Autobauer zählen damit zu den klaren Gewinnern der aktuellen handelspolitischen Entwicklung.