Die Mercedes‑Benz Group sieht sich im laufenden Geschäftsjahr mit deutlichen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Der Stuttgarter Autobauer musste im 1. Halbjahr 2025 einen markanten Rückgang bei Umsatz und Gewinn hinnehmen. Das Konzernergebnis sank im Vergleich zum Vorjahr von rund 6,1 Mrd. Euro auf etwa 2,7 Mrd. Euro, was einem Rückgang um 55,8 % entspricht. Der Umsatz verringerte sich von 72,6 auf rund 66,4 Mrd. Euro. Weltweit konnte Mercedes nur noch 900.00 Kunden für seine Fahrzeuge begeistern.
In China verkaufte Mercedes im 1. Halbjahr sechsmal weniger E-Autos als Konkurrent BMW
Auf dem wichtigen chinesischen Markt hat Mercedes im 1. Halbjahr gerade einmal 5200 Elektroautos verkauft - dies ist sechsmal weniger, als BMW gegenwärtig absetzt. Erschwerend kommen die hohen Zölle, die US-Präsident Trump erließ, und Sondereffekte in Höhe von 715 Mio. Euro hinzu. Diese beinhalten etwa Rückstellungen im Zusammenhang mit einem umfassenden Effizienzprogramm, das der Vorstand bereits im Februar initiiert hat.
Material- und Fixkosten sollen bis 2027 um 10 % sinken
Ziel des Programms ist es, die Produktions-, Material- und Fixkosten bis 2027 jeweils um 10 % zu senken. Gemeinsam mit dem Gesamtbetriebsrat hat der Konzern ein Maßnahmenpaket vereinbart, das unter anderem ein freiwilliges Abfindungsprogramm für Beschäftigte in indirekten Bereichen umfasst. Zugleich wurde zugesichert, bis Ende 2034 auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten.
20 Neuheiten bis zum kommenden Jahr sollen die Wende bringen
Mercedes‑Benz hat im 2. Quartal 2025 die Produktion der neuen CLA-Limousine mit Elektro- und Hybridantrieb im Werk Rastatt gestartet – inklusive des neuen Betriebssystems MB.OS und der Modularen Mercedes Architektur (MMA). Darüber hinaus umfasst die offizielle Modellpalette 2025 bereits den EQS SUV. Im Rahmen der globalen Produktoffensive kündigte Mercedes zudem an, über 20 neue Modelle bis 2026 auf den Markt zu bringen – darunter den neuen CLA, den GLC EV, sowie mehrere AMG-Elektro-Hochleistungsmodelle.
Mercedes muss Jahresprognose deutlich nach unten korrigieren
Vor diesem Hintergrund hat Mercedes‑Benz seine Jahresprognose nach unten angepasst. Für 2025 wird nun ein Umsatz "deutlich unter" dem Vorjahr erwartet. Die Pkw‑Sparte rechnet mit einer bereinigten Umsatzrendite von 4 % bis 6 %. Im Vorjahr waren es noch 8,1 %.
CEO Källenius will entschlossen Kurs halten
Trotz der gegenwärtigen Belastungen sieht sich Mercedes‑Benz finanziell solide aufgestellt. "Die beste Antwort in diesen Zeiten lautet: Kurs halten – mit begehrenswerten und intelligenten Produkten sowie mit konsequentem Kostenmanagement", sagte CEO Ola Källenius. Mit einem Free Cashflow aus dem Industriegeschäft von rund 4,2 Mrd. Euro im 1. Halbjahr verfügt der Konzern über ausreichende Mittel, um den Transformationsprozess entschlossen fortzusetzen. Die klare Fokussierung auf Kostendisziplin, Innovationsstärke und Produktqualität soll dabei helfen, die schwere Krise zu meistern.