In mehreren Schlüsselmärkten sanken die Zulassungen im Vergleich zum Vorjahresmonat erheblich. Schweden verzeichnete ein Minus von 81 %, die Niederlande von 74 % und Dänemark von 67 %. Nur in Norwegen und Italien gab es kleine Lichtblicke. In Norwegen stieg die Zahl der verkauften Fahrzeuge um 11,8 % und in Italien wurden mit 446 Einheiten 29 % mehr E-Autos verkauft.
Chinesische Autoproduzenten drängen auf den europäischen Markt
Für Teslas Einbußen sind mehrere Faktoren verantwortlich. Tesla sieht sich in seinem Segment mit zunehmendem Wettbewerb konfrontiert: Vor allem chinesische Hersteller wie BYD und Omoda verzeichnen erhebliche Zuwächse. Aber auch etablierte europäische Produzenten wie VW machen Tesla Konkurrenz. Zudem hat die Unterstützung von CEO Elon Musk für US-Präsident Donald Trump zu Boykottaufrufen und Imageschäden geführt. So gaben bei einer Umfrage in Europa 59 % der Befragten an, keinen Tesla aufgrund der Aktivitäten von Elon Musk kaufen zu wollen. Darüber hinaus beeinträchtigen nicht rechtzeitig ausgeführte Fertigungs-Upgrades, insbesondere beim Model Y, die Verfügbarkeit.
Neue Modelle sollen die Trendwende bringen
Tesla plant, bald eine neue Version des Model Y auf dem Markt vorzustellen. Zwar kann der Wagen in Europa bereits geordert werden, die Auslieferung ist jedoch erst für Juni geplant. Außerdem setzt Tesla auf mehrere neue Produkte, die noch 2025 in Europa eingeführt werden. So soll das überarbeitete Model 3 mit modernisiertem Design, verbesserter Reichweite und aktualisierter Software als eine frische Alternative im Mittelklassesegment antreten. Ende 2025 soll eine europäische Version des ikonischen Cybertrucks neue Kundengruppen erschließen. Auch innovative Software-Funktionen haben zum Ziel, verlorene Marktanteile zurückzugewinnen. Tesla plant, das Full-Self-Driving-Systems (FSD) im Beta-Modus in ausgewählten europäischen Ländern zu erweitern. Und mit Powerwall 3 und additiven Energiespeicherlösungen hofft man, Teslas Position im Bereich nachhaltiger Energien zu stärken.
An der Börse gerät Tesla unter weiteren Verkaufsdruck
Trotz der aktuellen Rückschläge bleibt Tesla zuversichtlich: "Wir erkennen die Herausforderungen in Europa klar und begegnen ihnen mit Innovation, neuen Produkten und verbessertem Kundenerlebnis", heißt es aus dem europäischen Hauptsitz in Amsterdam. Den Kursverfall der Tesla-Aktie, die seit Jahresbeginn gut 30 % verlor, konnten diese Aussagen nicht stoppen. Auf Tagessicht gibt das Papier um mehr als 3 % nach.