Anlagetrend Stream-TV: Netflix (NFLX) ist dabei Internet-TV neu zu erfinden und FaceBook (FB) versucht sich als TV-Serien-Produzent!

Liebe Trader und Investoren,

das Internet in Kombination mit einer Breitband-Verbindung hat das TV-Erlebnis schon deutlich verändert. TV-On-Demand ist schon lange ein Trend. Die Entwicklung wurde und wird weiterhin von solchen Unternehmen wie Netflix und Amazon forciert. Die verblüffende Erfolgsstory von Netflix, lässt aber auch anscheinend den FB-CEO Mark Zuckerberg nicht in Ruhe und das größte soziale Netzwerk der Welt will schon bald mit eigenen Fernsehserien in das TV-Geschäft einsteigen!

Was aber den mit rund 68,15 Mrd. USD kapitalisierten Streaming-Anbieter Netflix (NFLX) angeht, so lauert hier völlig unerwartet eine Menge vom innovativen Wachstumspotenzials, der tatsächlich im Stande wäre, dass TV-Erlebnis neu zu definieren. Der Konzern startete eine Reihe von neuartigen interaktiven TV-Serien, wo der Zuschauer eine aktive Rolle einnimmt und selbst den Verlauf der TV-Serie bestimmen kann.

Die Konzeption einer derartigen Serie sieht vor, dass der Zuschauer zu bestimmten Zeitpunkten aufgefordert wird, eine Entscheidung zu treffen, um somit den weiteren Verlauf der Serie zu bestimmen. Damit wird man in das TV-Erlebnis aktiv eingebunden. Aus strategischer Sicht dürfte dies die Bindung sowie die Loyalität von Netflix-Kunden deutlich steigern und für zusätzliches Interesse sorgen. Gleichzeit ist es durchaus wahrscheinlich, dass man damit eine neue Nische schaffen wird, die das TV-Erlebnis mit einigen Gaming-Aspekten verbindet. Das Monetisierungspotenzial dürfte also durchaus groß sein. Die notwendige Bedingung wäre in diesem Fall die hohe Qualität des TV-Contents, was gerade bei Netflix kein großes Problem sein dürfte.

Aktuell befindet sich die neue Technologie in der Testphase. Was das Potenzial angeht, so lässt sich damit das gleiche Produkt wie eine Fernsehserie gleich mehrmals verkaufen. Man könnte z.B. das alternative Ende für ein Entgelt anbieten. Damit wird das TV-Erlebnis zu einer Art Videospiel, das durch verschiedene "DLC’s" erweitert werden kann.

Den Anfang machen hier ganz klar Serien für Kinder. Diese lassen sich relativ einfach gestalten, sodass man schon im Vorfeld verschiedene Unterwassersteine identifizieren kann. NFLX annoncierte bereits wie "Der gestiefelte Kater", der bspw. 13 verschiedene interaktive Wahloptionen bietet und die Dauer der Serie variiert abhängig von der Wahl zwischen 18 und 39 Minuten. Damit dürfte die Wachstumsstory um den erfolgreichen Streaming-Anbieter noch lange nicht vorbei sein. Aktuell profitiert man aber weiterhin von der hohen Kundenloyalität, die durch das hervorragende TV-Content erreicht wird!

nflx

Was Facebook angeht, so verhandelt der Konzern aktuell laut Reuters und WSJ mit führenden Video-Content-Produzenten wie Vox Media, BuzzFeed, ATTN und Group Nine Media sowie Hollywood-Studios und hat bereits einige Verträge unterzeichnet. Der Start vom eigenen TV-Content wird bereits Ende August erwartet. Insgesamt plant FB bis zu 3 Mio. USD für jede einzelne Fernsehserie auszugeben. Damit investiert man im Durchschnitt mehr als andere Kabelsender. Die angepeilte Zielgruppe sind vorwiegend junge Menschen im Alter zwischen 17 und 34 Jahre. Man will bspw. die Serie "Strangers" ausstrahlen, die auf dem gleichnamigen Film basiert.

Gleichzeitig will man professionelle Blogger und Game-Streamer anlocken, sodass sie mit ihren Stream-Kanälen auf die FB-Seite umziehen. Damit soll FB noch attraktiver für Werbekunden gemacht werden. Was Video-Content angeht, so wird FB zwei Arten von Shows kaufen: Kurzfilme (5-10 Minuten) und Langvideos (20-30 Minuten). Die Produzenten erhalten dafür zwischen 10 und 35 Tausend USD sowie 55 % von Werbeeinnahmen. An sich ist es ein sehr lukratives Angebot, der u. U. zur Migration von populären Blogger, Gamer und Streamer von YouTube auf FaceBook führen könnte. Zumal YouTube aktuell aufgrund der neuen Politik in Sachen In-Video-Werbung bei den Bloggern und Game-Streamern stark in der Kritik steht.

Die Strategie an sich ist nicht neu und wird bereits von der Streaming-Videothek Netflix erfolgreich angewandt. Hinzu kommt, dass der erfolgreiche Video-Content auch im zweiten Schritt monetisiert wird und den Produzenten das Geld in die Kasse spült. Sie erhalten nämlich die Möglichkeit, ihre Videos nach einer vereinbarten Zeit nachdem sie auf FB gezeigt wurden auch an andere Plattformen und Videotheken verkaufen zu dürfen. Damit befinden sich sowohl FB als auch die Produzenten in einer gleichwertigen Win-Win-Situation, die für beide Seiten profitabel ausfallen dürfte.

fb

Es bleibt also weiterhin sehr spannend.
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