Börsen-Neulinge, die man besser auf der Watch behalten sollte: ZTO Express (ZTO), Trivago (TRVG) und Cloudera (CLRD)!

Liebe Trader und Investoren,

IPO’s und Börsenneulinge waren schon immer ein sehr spannendes und hochinteressantes Thema. Hier lauern große Chancen, eine profitable Hype-Periode zu erwischen. Abgesehen davon, dass ein IPO in den Medien meistens hochgespielt wird, verfügen die Unternehmen öfters über sehr interessante Wachstumsperspektiven, die sich aber erst nach einer gewissen Zeitperiode zeigen und zur Umsatz- und Gewinnstärke führen.  Denken Sie nur an das größte Soziale Netzwerk der Welt FaceBook (FB) oder den chinesischen Internetkonzern Alibaba (BABA).

Fairerweise muss man auch erwähnen, dass IPO’s sowie Börsenneulinge öfters "overhyped" werden und nach einem fulminanten Kursanstieg wieder auf das IPO-Preisniveau zurückkehren, wie man es deutlich am Beispiel von Acacia Communications (ACIA) sah. Das Risiko sowie Kursvolatilität ist hier viel größer, als bei den großkapitalisierten Konzernen, die schon lange an der Börse getradet werden. Daher sind die IPOs und Börsenneulinge etwas nur für risikofreudige Trader und Investoren. Dies sollte aber auf keinen Fall heißen, dass sie völlig außer Acht gelassen werden sollten.

Im heutigen TS-Check werfen wir einen kurzen Blick auf die Unternehmen, die vor einiger Zeit den Börsengang gewagt haben. Denn auch hier könnten interessante Chancen lauern.

ipo

 

Den Anfang macht das mit rund 10,24 Mrd. USD kapitalisierte Unternehmen ZTO Express (ZTO).

ZTO Express ist ein chinesisches Logistikunternehmen, das eng mit den Konzernen wie Alibaba (BABA) sowie JD.com (JD) arbeitet. Damit ist man schon sehr aussichtsreich im aufkommenden E-Commerce-Trend positioniert. Katalysierende Wirkung spielt in dieser Hinsicht ganz deutlich die Internetverbreitung im Reich der Mitte. Wobei immer mehr kleinere Betriebe und Manufakturen ihr Business an die westliche Welt anpassen und ihre Produkte und Dienstleistungen immer intensiver via Online-Plattformen anbieten. Folglich erhöht sich das Frachtvolumen und die zeitgenaue sowie schnelle Zulieferung wird immer mehr zu einer Notwendigkeit. Damit profitiert ZTO auch von allgemeinen Wachstum und kann sein Netzwerkt erweitern, was sich auch in den Q1-Zahlen wiederspiegelte.

Der Q1-Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreswert um 33,5 % auf 379,9 Mio. USD (Konsens: 369,57 Mio. USD). Das EPS von 0,10 USD lag knapp über den erwarteten 0,09 USD. Das Nettoergebnis erhöhte sich dabei um 48,4 % auf 73,1 Mio. USD. Wichtig ist in dieser Hinsicht jedoch das gestiegene Frachtvolumen. Die Anzahl von transportierten Sendungen erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreswert um 41,9 % auf 1,175 Milliarden. Dabei beobachtete man das Wachstum entlang der gesamten Logistik-Infrastruktur, von Netzwerkpartnern über die Anzahl von Lastwagen bis hin zu den Pickup/Delivery-Stellen. Damit steck ZTO ganz eindeutig in einer dynamischen Infrastruktur-Wachstumsphase, die ihre Umsatzstärke erst in den kommenden Perioden offenbaren dürfte.

Hinzuzufügen bleibt nur noch, dass der Konzern bereits jetzt profitabel ist und schon seit mehreren Jahren in Folge sowohl seine Umsätze als auch seine Gewinne kontinuierlich steigert. Der 2016er-Umsatz stieg bspw. im Vergleich zum Vorjahreswert um 60,83 % auf 1,44 Mrd. USD. Das Nettoergebnis verbesserte sich dabei um 54,22 % auf 302,57 USD.

zto

 

Ein weiterer interessanter Kandidat ist der mit rund 4,46 Mrd. USD kapitalisierte Hotelsuchplattform Trivago (TRVG).

Der Konzern hat sich darauf spezialisiert, relevante Informationen über die Reiseangebote, Hotels, Reservierungs-Services etc. direkt von den Veranstaltern/Hotels etc. zu sammeln und auf seiner einheitlichen Plattform zum direkten Vergleich anzubieten, ohne dass der Kunde auf eine andere Website umgeleitet wird. Damit ist Trivago als eine mehr oder weniger unabhängige Informationsquelle für Reisende zu betrachten, die das ideale Hotel zum günstigsten Preis suchen.

Ende 2016 hatte Trivago bereits Informationen über 1,4 Millionen Hotels in über 190 Ländern der Welt in seiner Datenbank. Sollte der Kunde sich also für ein oder anderes Reiseangebot entscheiden, verdient Trivago für das sog. Providing. Und die Plattform gewinnt immer mehr an Popularität, was sich auch in den letzten Quartalszahlen wiederspiegelte.

Der Q1-Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreswert um 68 % auf 267,6 Mio. Euro. Der Nettogewinn verbesserte sich dabei von -0,1 Mio. Euro in Q1-2015 auf +7,7 Mio. Euro. Die kürzlich erhöhte Prognose für das Gesamtjahr wurde nochmals bestätigt. Dabei ist die Profitabilitätssteigerung auf die Skalierung des Geschäfts und die kontinuierliche Verbesserung der Vermittlungstechnologie zurückzuführen. Der Konzern passt ständig die Such- und Vergleich-Algorithmen seine Plattform an, sodass die Kunden schnellstmöglich zum gewünschten Ergebnis gelangen. So stieg bspw. die Anzahl der Reisenden, die Trivagos Webseiten und Apps besuchen um 60 %.

Damit ist auch dieses Unternehmen offenbar aussichtsreich als Mittler in einer schnellwachsenden Markt von Online-Services positioniert und könnte bei einer gewissen Kundenbindung und dem anhaltenden Infrastruktur/Netzwerk-Ausbau schon bald deutliche Profitsteigerungen vorweisen. Zunächst bleibt aber der Konzern defizitär. Der 2016er-Umsatz stieg um 52,95 % auf 844,74 Mio. USD. Das Nettoergebnis fiel jedoch um 29,53 % auf -56,77 Mio. USD. Für das laufende Fiskaljahr rechnet Trivago mit einem rund 50%igen Umsatzwachstum.

trivago

 

In einer ganz anderen Dimension spielt dagegen der mit rund 2,42 Mrd. USD kapitalisierte Software-Entwickler für Datenmanagement und -analyse auf Basis von Apache Hadoop sowie den neuesten Open Source-Technologien, Cloudera (CLDR).

Der Konzern bietet aktuell wohl eine der besten, schnellsten und sichersten Data-Management-System-Plattformen an. Apache Spot ist bspw. Cybersicherheitsprojekt, der den Kunden innovativste Verfahren "zur Analyse von Telemetrie- und Kontextdaten auf einer offenen, flexiblen und skalierbaren Plattform" anbietet. Durch maschinelles Lernen ist der Spot mittlerweile in der Lage Bedrohungen schneller zu erkennen, zu untersuchen und zu beseitigen.

Vereinfacht ausgedrückt, sind Clouderas Lösungen ein unglaublich powervolles Informations-Analyse und -Verarbeitungstool, der gleichzeitig eine dezentralisierte Speicherung und Bearbeitung von Daten-Clustern ermöglicht. Das immense Potenzial dieser Lösung wird allerdings erst mit dem aufkommenden IoT-Trend sichtbar, wo die Analyse von Big-Data eine unabdingbare Notwendigkeit sein wird. Aktuell liegt wohl das größte Wachstumspotenzial aber im Cybersecurity-Segment, der immer aktiver den o.g. Apache Spot zur Analysezwecken benutzt.

Vor rund einer Woche kommunizierte Cloudera seine Quartalszahlen, die ein deutliches Wachstum offenbarten und sogar besser als von den Analysten erwartet ausgefallen sind. Die Aktie wurde dennoch abverkauft, weil die sog. Billings-Einnahmen von 75,2 Mio. USD unter den Erwartungen von 81 USD lagen. Was die allg. Geschäftsentwicklung angeht, so konnte Cloudera in Q1 im Vergleich zum Vorjahreswert ein 41%iges Umsatzwachstum auf 79,6 Mio. USD (Konsens: 75,84 Mio. USD) verweisen. Das EPS (Verlust) von -0,27 USD fiel ebenfalls kleiner als die erwarteten -0,35 USD aus. Dabei erhöhten sich die sog. Subscription-Umsätze um 59 % auf 64,7 Mio. USD (ein Plus von 72 %). Aktuell ist es die wichtigste Einnahmenquelle, die rund 81 % der gesamten Konzernumsätze darstellt.

Die im Anschluss kommunizierte FY18–Prognose fiel ebenfalls solide aus. Der Umsatz wird im Bereich von 345–350 Mio. USD (Konsens: 338,15 Mio. USD) bei einem EPS(Verlust) von -1,07/-1,04 USD (Konsens: -1,08 USD) erwartet. Das Wachstum der Subscription-Umsätze wird dabei bei 40–42 % auf 280–285 Mio. USD erwartet. Damit ist auch Cloudera ein sehr interessantes und innovatives Unternehmen, das angesichts seiner aussichtsreichen Wachstumsperspektive unbedingt auf die Watchlist gehört.

cldr

Was Snap, MuleSoft und CanadaGoose angeht, so betrachte ich sie ebenfalls als aussichtsreich und werde weiter auf der Watchlist behalten.
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