Investing in 5G: Top-Stocks, die man auch auf der Dividendenseite spielen könnte!
Liebe Leser,
viele Telekommunikations- und Technologieunternehmen haben in den letzten Jahren stark in 5G investiert, das für den Mobilfunk der fünften Generation steht. Der neue Standard in der drahtlosen Kommunikation bietet höhere Downloadgeschwindigkeiten, geringere Latenz und die Möglichkeit für Netzwerke, mehr Geräte zu verbinden, was die Etablierung weiterer Zukunftstrends nicht nur ermöglicht, sondern auch signifikant beschleunigen wird. Die Datenanalysten erwarten Übertragungsgeschwindigkeiten, die fünf- bis zehnmal schneller sind als 4G LTE, was quasi die Tür für verbessertes Video-Streaming, erweiterte und Virtual-Reality-Anwendungen und die Etablierung innovativer IoT-Netzwerke öffnen wird. Darüber hinaus wird dieser Trend auch bei solchen Konzeptionen wie dem selbstfahrenden Auto und intelligenten Städte relevant.
Die Gewinner der ersten Stunde werden 5G-Telekommunikations- und Infrastrukturanbieter sowie 5G-Senderhersteller sein.
Hinzu kommen Glasfaseranbieter, die wichtige Knotenpunkte der zukünftigen Kommunikationsinfrastruktur miteinander verbinden werden. Gleichzeitig wird eine Menge von 5G-fähigen Sim/Chip-Sets (Modems), Network Access Points und 5G-Geräten gebraucht. Schließlich sind es die Hersteller von 5G-fähigen Endprodukten, die unmittelbar von Konsumenten verwendet werden. All diese Komponenten sind unerlässlich, um den 5G-Trend zum Leben zu erwecken, um womöglich eine Revolution bei selbstfahrenden Autos, in der Telemedizin, fortgeschrittenen Überwachungssystemen, aber auch in den intelligenten Fabriken oder Social-Media-Kanälen anzustoßen.
Konservative BigPlayer
Sollte man sich also konservativerweise dazu entschließen, den kommenden 5G-Boom auf der Seite von großkapitalisierten Telekommunikationskonzernen zu spielen, die quasi das Rückgrat des modernen Internets bilden, so wäre der Blick Richtung T-Mobile US (TMUS), Verizon (VZ) und At&T (T) unerlässlich. All diese Unternehmen arbeiten schon heute fieberhaft am 5G-Infrastrukturaufbau. Und ihre Initiativen scheinen bei den Kunden insgesamt gut anzukommen. Dies sieht man v.a. in den USA, wo der Umstieg auf drahtlose Service-Angebote sehr gut verläuft. So gab es bspw. während des zweiten Quartals 2022 rund 2,22 Millionen sog. Postpaid-Netto-Adds, - etwas weniger als der Rekord des Vorjahrs, dennoch signifikant.
Trend-Wachstumstreiber
Postpaid-Abos sind ja mit den regelmäßigen monatlichen Rechnungen verbunden und machen rund drei Viertel des Marktes aus. Netto-Adds sind neue Abonnements abzüglich gekündigter. Zahlentechnisch beträgt das Wachstum gegenüber dem Vorjahr also rund 4 %. Und mehr als zwei Drittel davon geht auf das Konto der Telekommunikation-Branche. Der Rest kam von sog. mobilen virtuellen Netzbetreibern, einschließlich Kabelunternehmen und Telekommunikation- und anderen Konzernen, die für das Recht bezahlen, um bestimmte Services in ihren Netzwerken verkaufen zu dürfen. Und so sehen wir nun immer öfter, dass sog. Flat-Angebote immer mehr in Kombination mit verschiedenen Werbegeschenken etc. offeriert werden. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist T-Mobile-US-Package mit einem Netflix-Abo.
Die Verbreitung von Smartphones ist ein wichtiger Katalysator
Auf der Hardware-Seite ist die Situation ebenfalls sehr gut, da die Verbreitung von Smartphones weltweit immer weitervoranschreitet. Die Handys finden nun auch ihren Weg in jüngere Hände und dies ist eine sehr wichtige Entwicklung, denn damit wird eine ganz neue Generation aufwachsen, die sich schon seit dem Kinderalter in der Berührung mit dieser Technologie befindet und sie als selbstverständlich ansieht. Im vergangenen Jahr hatten bspw. 43 % der 8- bis 12-Jährigen ihre eigenen Handys, gegenüber 24 % im Jahr 2015, so die statistische Untersuchung von Common Sense Media. Genau diese TechKids werden in den kommenden Jahren erwachsen und werden selbstverständlich eigene Telko-Verträge abschließen. Und so ist die Annahme zulässig, dass die Telco-Branche langfristig auf hohe Cashflows zusteuert.
https://viz.traderfox.com/peer-group-tabelle/US92343V1044/DI/verizon-communications-inc/aktien-401458-68646-8891902-1038811-386719-1569024-9196206-341512-387062-67709-67495-68407-416329
Und so gelangen wir zum Top-Profiteur dieser Tendenz, der Aktie von T-Mobile US (TMUS), die ungeachtet aller Marktturbulenzen kurz vor dem Big-Picture-Breakout auf ein neues Allzeithoch steht. Der Konzern ist grob ein Telekommunikation- und Internetanbieter, der nur in den USA und Puerto Rico arbeitet. TMUS bietet seinen Kunden die klassischen Mobilfunkservices und -netze, wozu auch die neuen, schnelleren 5G und 4G LTE-Netzwerke zählen.
Die Umsatzstruktur sieht wie folgt aus:
- Rund 26 % der Gesamtumsätze generiert die Gesellschaft mit der Hardware-Sparte. Dies ist der Erlös aus dem Verkauf oder Leasing der Telekommunikationsausrüstung und des dazu gehörigen Equipments.
- Auf sog. Rest-Services entfallen dann weitere 1,3 % der Umsätze.
- Der Rest (Löwenanteil) rund 72,7 % der Gesamtumsätze kommen aus der sog. Service-Sparte und in diesem Fall gibt es folgende Unterteilung.
- Postpaid-Kunden: 73 % des Spartenumsatzes, wobei 92 % von ihnen eben Mobile-Funk-Nutzer sind.
- Prepaid-Kunden: 17 % des Spartenumsatzes. Diese Services waren gerade zu Beginn des 21. Jahrhunderts sehr populär, da sie kostensparend sind. Doch je schneller das Digitale Zeitalter wird. Und je mehr Mobile-Entertainment-Angebote, wie Streaming, Gaming, Video-Telefonie ins Spiel kommen, desto mehr Kunden geben die Prepaid-Variante auf und steigen auf Abo-Verträge (Postpaid) um.
- Schließlich verdient TMUS weitere 10% mit der Erbringung von Dienstleistungen für andere Betreiber und kassiert damit Gebühren für die Nutzung von Frequenzen und Geräten des Unternehmens.
Auf der Produkt-Ebene kann man hier sehr viel von sehr spannenden (i.S.d. Marketings) Produkten und Angeboten, wie das Netflix-Bündel erzählen, doch am wichtigsten zu diesem Zeitpunkt ist die Tatsache, dass TMUS derzeit in Sachen 5G und der dazu gehörigen Infrastruktur der Markt-Leader ist. Die Gesellschaft investierte früh und viel in diesen Bereich und das dürfte sich auszahlen. Zumal der Konzern einen riesigen Abdeckungsbereich mit wahnsinnig schnellen Übertragungs-Geschwindigkeiten hat. Der durchschnittliche Abo-Vertrag-übergreifende Download-Speed in den TMUS-Netzen liegt ja bei rund 150 Mbit/S, wobei die engste Konkurrenz Verizon und AT&T mit 56 Mbit/s bzw. 49 Mbit/s noch sehr weit hinterher hängt. Und damit ist der Konzern aus technischer Sicht seht gut positioniert, um zukünftig vom Umstieg auf 5G-Standard im großen Maßstab zu profitieren.
Zusätzlich zu erwähnen wäre hier lediglich der politische Aspekt.
Der aktuelle 5G-Leader ist die ja kommunistische China. Und genau deswegen, ist es zu erwarten, dass die USA demnächst die Investitionen in den Umstieg auf 5G erhöhen werden, um ihn zu forcieren. Dies ist eine Image-Frage ganz nach den Spielregeln des kalten Kriegs. Die freie und demokratische Nation kann ganz einfach in keiner Art und Weise, selbst technologisch, dem kommunistischen, unfreien und diktatorischen China unterlegen sein. Und da TMUS mit einer Marktkapitalisierung von über 180 Mrd. ein Big-Player ist, würde man hier wohl die besten Bedingungen für das zukünftige Wachstum schaffen, sodass auch institutionelles Geld weiter in die Aktie fließen wird. Und damit sieht eine langfristige Investition in TMUS als eine plausible Idee aus. Charttechnisch sollte man jedoch geduldig sein und ggf. eine Kurskorrektur abwarten.
5G-Trend auf der Seite der Datenübertragung
Was allerdings die 5G-Trend-Richtung rund um drahtlose Datenübertragung angeht, so kommt man hier auf keinen Fall an der Aktie von American Tower (AMT) vorbei. Zunächst aber müssen wir festhalten, dass die drahtlose Kommunikation auch im 21. Jahrhundert durch die Nutzung von mehreren Sende- und Empfangsantennen stattfindet. Diese futuristisch aussehenden, weißen Zellenantennen trifft man öfter in Großstädten an, sobald man auf die Dächer der Hochhäuser blickt.
AMT kann davon profitieren, weil der Konzern als Betreiber dieser Infrastruktur operiert. Das Unternehmen ist als REIT (Real Estate Investment Trust) strukturiert und verfügt mit mehr als 219.000 Sendeanlagen zur Datenübermittlung und Kommunikation in 17 Ländern der Welt über ein beachtliches Infrastrukturportfolio. Die Sendemasten und andere Anlagen werden dann an Anbieter von Telekommunikationsdienstleistungen, Radio- und Fernsehsender, Regierungsorganisationen oder andere öffentliche Einrichtungen vermietet. Daher ist es auch kein Wunder, dass mehr als 88 % seiner Infrastruktur von AT&T, Verizon, T-Mobile genutzt werden.
Wichtig ist in dieser Hinsicht, dass AMT seine Infrastruktur sowohl in den dichtbesiedelten als auch in den ländlichen Regionen der USA aufgebaut hat. Und sobald der 5G-trend richtig zündet, wird der Konzern davon profitieren, da man im Gegensatz zu der Konkurrenz über eine deutlich höhere Abdeckungsdichte, besonders in den ländlichen Regionen der USA, verfügt.
Auf der gleichen Wiese wie AMT spielt aber auch das Unternehmen Crown Castle (CCI). Das Unternehmen ist ebenfasst ein REIT, spezialisiert sich jedoch im Gegensatz zu AMT auf die Entwicklung und den Aufbau von deutlich kleineren Indoor- und Outdoor-Zellenantennen. Diese sind dazu gedacht, das Signal in bestimmten Bereichen konstant zu halten und ggf. zu verstärken. Das Infrastrukturportfolio umfasst aktuell mehr als 40.000 installierte Antennen. Hinzu gibt es etwa 80.000 Small-Cell-Netzwerkknoten und mit rund 120.000 Kilometer verlegten Glasfaserkabeln besitzt und betreibt das Unternehmen eines der größten und dichtesten Glasfasernetze der USA.
Wie man also unschwer erkennen kann, bietet der 5G-Trend selbst auf der konservativen Seite sehr spannende Alternativen, womit man diese Story langfristig spielen könnte. Deutlich interessanter wären in dieser Hinsicht bspw. Halbleiter-Konzerne mit einem hohen 5G-Exposure, doch diese werden wir uns erst anschauen, sobald sich die Marktlage stabilisiert hat.
Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!
Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: keine Eigenpositionen.