K+S – Deutliche Verbesserung der operativen Marge ab 2018 erwartet

Nach acht Jahren Bullenmarkt sollten die Charts von den meisten deutschen Aktien in etwa dem Chartbild des DAX gleichen. Wenn es keinen klaren Aufwärtstrend zu sehen gibt, dann …

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… stimmt etwas an der Unternehmensstory nicht. Charts mit einem etablierten Abwärtstrend wie die folgenden drei haben seit dem Ende der Finanzkrise 2009 eigentlich nur die der traditionellen Bankhäuser …

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ksseit2009

dbseit2009

… oder Unternehmen, deren Wachstumsstory einfach nicht funktioniert – warum auch immer.

Preisfrage: Welcher dieser drei Charts gehört zur Deutschen Bank, Commerzbank oder K+S? (Auflösung am Ende des Artikels!)

Bei K+S, dem deutschen Anbieter von kali- und magnesiumhaltigen Produkten für industrielle und landwirtschaftliche Verwendungen gab es seit Ende der großen Finanzkrise viele Gründe, warum es operativ nicht rund lief. Mal war der Winter zu mild und man konnte nicht genug Salz verkaufen, dann gab es Produktionsengpässe oder die Rohstoffpreise entwickelten sich nicht günstig. Gerade unter sinkenden Preisen für Kali litt K+S seit 2013. Damals beendete der russische Kaliproduzent Uralkali den Exportverbund mit seinem weißrussischen Pendant Belaruskali. Seit dem Ende dieses Preiskartells ging der Preis für eine Tonne des Rohstoffs von 400 auf 235 Euro zurück. Vor allem für K+S sei dieser Preisrückgang laut Euro am Sonntag zum Problem geworden, denn Kalibergbau in Deutschland sei aufgrund hoher Lohnkosten eh schon ein teures Geschäft gewesen.

Die Situation verschlimmert habe aber auch ein Ermittlungsverfahren gegen K+S wegen illegaler Entsorgung von salzhaltigem Abwasser in Thüringen. Im zurückliegenden Jahr habe K+S nur noch 725.000 Kubikmeter salzhaltigen Abwassers am Standort Werra in den Boden ableiten dürfen. Der Verdacht auf illegale Ableitung habe sich zwar nicht erhärtet und bis 2021 dürfe K+S nun auch wieder 1,5 Mio. Kubikmeter in den Boden ableiten. Doch wirklich gut sei diese Regelung für K+S auch nicht, weil eigentlich eine Genehmigung für 7 Mio. Kubikmeter pro Jahr gebraucht werde.

Wie gut, dass K+S bei der Kaliproduktion nun dank der neuen Bethune-Mine in Kanada auf Entspannung dieses Produktionsengpasses hoffen könne. In Kanada habe man im Juni sogar einen Monat früher als geplant die Produktion aufnehmen können. Die Bethune-Mine dürfe K+S nun eine neue Planungssicherheit in Sachen Kaliproduktion geben. In der Region rund um die Grube dürfte sich knapp die Hälfte der Welt-Kalivorkommen befinden. Damit habe K+S nun wieder eine sichere Kaliquelle und dürfe mittelfristig Produktionsausfälle an anderen Standorten kompensieren können.

Bis Jahresende wolle K+S in Bethune 700.000 Tonnen Kali fördern. Ab 2018 solle die Produktion auf jährlich 2 Mio. Tonnen hochgefahren werden. Netter Nebeneffekt der neuen kanadischen Produktion: Bergbau sei dort weit weniger kostenintensiv als in Deutschland. Die Gewinnseite des Konzerns dürfe daher deutlich entlastet werden.

Weiteren Rückenwind könne K+S auch in Sachen Kalipreis erhalten. Es habe zuletzt erste Gespräche zwischen Uralkali und Belaruskali bezüglich neuer Preisabsprachen gegeben. Lebe das Preiskartell wieder auf, dürfe auch K+S in den Genuss steigernde Kalipreise kommen.

Unabhängig von dem Ausgang der Gespräche zwischen Uralkali und Belaruskali gehe man aber laut Euro am Sonntag bei K+S davon aus, die operative Marge von zuletzt 2,2 % ab 2018 wieder in den zweistelligen Bereich zu hieven. Weitere Kursfantasie habe der MDAX-Titel zudem, weil K+S aufgrund der niedrigen Marktkapitalisierung als möglicher Übernahmekandidat gehandelt werde. Euro am Sonntag rät daher mit einem Kursziel von 27 Euro zum Kauf.

Noch drei Euro höher liegt das Kursziel von 30 Euro der Commerzbank. Schon seit Januar wiederholt Commerzbank-Analyst Michael Schäfer regelmäßig sein Buy-Rating und führt dafür die Entwicklung der kanadischen Kali-Mine sowie die erteilte Genehmigung zur Versenkung von Salzabwässern aus der Kaliproduktion des Werra-Werkes an. Zuletzt hob er auch die möglichen Kooperationsgespräche zwischen dem Uralkali und Belaruskali und die damit einhergehende Aussicht auf steigende Kalipreise hervor.

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(Auflösung der Preisfrage: Chart 1 gehört zur Commerzbank, Chart 2 zu K+S und Chart 3 zur Deutschen Bank!)

 

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Bildherkunft: K+S
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