Goldman Sachs: S&P 500 Index mit mehr Potenzial als bisher plus drei Favoritenthemen für das zweite Halbjahr

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Goldman Sachs hat die Prognosen für den S&P 500 Index erhöht. TraderFox berichtet, welche Faktoren die US-Investmentbank optimistisch stimmen und welche drei Anlagethemen für Anleger im zweiten Halbjahr 2025 besonders interessant sind.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat ihre Prognosen für den S&P 500 Index angehoben und zeigt sich optimistisch für die Entwicklung des US-Aktienmarktes im zweiten Halbjahr 2025. Gleichzeitig benennt die Bank drei Favoritenthemen, die Anlegern in den kommenden Monaten Chancen bieten könnten.

Warum Goldman Sachs die S&P-500-Ziele erhöht hat

 Die zuständigen Strategen haben die eigenen 3-, 6- und 12-Monats-Prognosen für den S&P 500 nach oben hin angepasst. Die neuen Ziele betragen nun 6.400 Punkte, 6.600 Punkte und 6.900 Punkte. Zuvor lagen die Ziele bei 5.900, 6.100 und 6.500 Zählern. Basierend auf dem S&P 500-Schlusskurs vom vergangenen Freitag von 6.259,75 Punkten ergeben sich daraus theoretisch folgende Aufwärtspotenziale: +2,24 % für das 3-Monats-Ziel, +5,44 % für das 6-Monats-Ziel und +10,23 % für das 12-Monats-Ziel.

Die Goldman Sachs-Prognose für den S&P 500 Index und dessen Gewinn je Aktie

Die Goldman Sachs-Prognose für den S&P 500 Index und dessen Gewinn je Aktie

Als Gründe für die neuen Zielvorgaben verweist man in der zitierten Studie auf die folgenden Argumente:

Frühere und stärkere Zinssenkungen der Fed: Goldman Sachs erwartet nun, dass die US-Notenbank Fed in diesem Jahr drei aufeinanderfolgende Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte vornehmen wird, beginnend im September. Im Jahr 2026 sollen zwei weitere vierteljährliche Zinssenkungen folgen.

Niedrigere Anleiherenditen: Als Folge der Zinssenkungen wird die nominale Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen Ende 2025 voraussichtlich bei 4,2 % liegen, verglichen mit den zuvor erwarteten 4,5 %. Goldman Sachs schätzt, dass jeder Rückgang der Realzinsen um 50 Basispunkte mit einem Anstieg des S&P 500 Forward-KGV um etwa 3 % verbunden ist.

Fundamentale Stärke der größten Aktien: Die anhaltende fundamentale Stärke der größten Unternehmen im S&P 500 sowie die Bereitschaft der Anleger, kurzfristige Gewinnschwächen zu überbrücken, stützen die erhöhte geschätzte KGV-Prognose von 22x (zuvor 20,4x). Die starken Ergebnisse im ersten Quartal haben das Vertrauen gestärkt, dass die größten Aktien die Erwartungen für ihr langfristiges Wachstum in den nächsten Quartalen aufrechterhalten können.

Das geschätzte S&P 500-Index-KGV soll laut Goldman Sachs bei rund 22 verharren

Das geschätzte S&P 500-Index-KGV soll laut Goldman Sachs bei rund 22 verharren

Geringere Breite des Marktes: Obwohl der S&P 500 jüngst ein neues Rekordhoch erreicht hat, liegt die Mehrheit der einzelnen Indexwerte immer noch über 10 % unter ihrem 52-Wochen-Hoch. Dies deutet auf eine sehr enge Marktbreite hin. Goldman Sachs glaubt jedoch, dass eher ein "Aufholen" der Nachzügler als ein "Abwärtsziehen" der Marktführer zu erwarten ist und sich die Marktrallye in den nächsten Monaten verbreitern wird.

Die Gewinnprognosen je Aktie (EPS) bleiben für 2025 und 2026 bei jeweils +7 %. Die zuständigen Analysten weisen jedoch auf Risiken hin, die sich aus der sich ändernden Zolllandschaft ergeben.

Drei Favoritenthemen für das zweite Halbjahr 2025

Für das zweite Halbjahr 2025 empfiehlt Goldman Sachs drei Anlagestrategien:

1. Ausgewogene Sektorenallokation mit Übergewichtungen bei Software & Dienstleistungen, Materialien, Versorgern, Medien & Unterhaltung und Immobilien:

Die US-Investmentbank hat das hausinterne Sektormodell aktualisiert, welches die Wahrscheinlichkeit schätzt, dass ein Sektor auf gleich gewichteter Basis den ebenfalls gleich gewichteten S&P 500 Index in den nächsten 6 Monaten um fünf Prozentpunkte oder mehr übertrifft.

Die Empfehlungen des Instituts spiegeln ein ausgewogenes Portfolio wider, das die optimistischen Aussichten für das Wirtschaftswachstum berücksichtigt, die derzeit in den Aktienmärkten eingepreist sind.

Die übergewichteten Bereiche umfassen Sektoren mit starkem idiosynkratischem Wachstum (Software & Dienstleistungen, Medien & Unterhaltung), einen zyklischen Nachzügler (Werkstoffe/Materialien) und zwei zinssensitive, defensive Sektoren (Versorger, Immobilien), die tendenziell besser abschneiden, wenn die Fed ihren Zinssenkungszyklus wieder aufnimmt.

Obwohl sowohl die Basiskonsumgüter als auch der Gesundheitssektor zu historisch niedrigen Bewertungen gehandelt werden, liegen sie im Modell noch knapp unterhalb der Empfehlungsgrenze.

Empfehlungen des Goldman Sachs-Sektormodells

Empfehlungen des Goldman Sachs-Sektormodells

2. Alternative Asset Manager:

Banken und alternative Vermögensverwalter erholten sich nach den US-Präsidentschaftswahlen. Sie schnitten dabei besser ab, als es ihre typische Abhängigkeit von makroökonomischen Faktoren nahegelegt hätte, da der Markt den Rückenwind der Deregulierung und der zunehmenden Kapitalmarktaktivität würdigte.

 Während beide Gruppen dann während des zollbedingten Marktrückgangs hinterherhinkten, haben die Banken in jüngster Zeit dank der vom Markt als vorteilhaft interpretierten Deregulierungsschritte wieder eine Outperformance erzielt.

Die Verwalter alternativer Anlagen hinkten jedoch weiterhin ihren makroimplizierten Performancemöglichkeiten hinterher. Während einige Anleger strukturelle Bedenken hinsichtlich der privaten Märkte äußern, ist Goldman Sachs der Ansicht, dass diese Titel eine Chance für Anleger darstellen, wenn sich die makroökonomischen Aussichten und die Kapitalmarktaktivitäten weiter erholen.

Im Juni erreichte die Emission von US-Aktien den höchsten Stand seit Oktober 2024, und das hausinterne IPO-Barometer steht derzeit bei 118 (100 = durchschnittlicher Stand der IPO-Emissionen).

Performance des Finanzsektors im Vergleich zu den makroökonomisch erwarteten Renditen

Performance des Finanzsektors im Vergleich zu den makroökonomisch erwarteten Renditen

3. Unternehmen mit hoher variabel verzinslicher Verschuldung:

Unternehmen mit einem hohen Anteil an variabel verzinslichen Schulden sollten von den Zinssenkungen der Fed profitieren, da dies den Druck auf ihre Bilanzen und Gewinne verringert.

Ein Korb von Aktien mit hoher variabel verzinslicher Verschuldung hat gegenüber dem gleich gewichteten S&P 500 im Jahresverlauf um 17 Prozentpunkte schlechter abgeschnitten. Die Gruppe sollte jedoch von sinkenden Zinsen und der Erhöhung der Zinsabzugsfähigkeit profitieren.

Goldman Sachs schätzt, dass jeder Rückgang der Anleiherenditen um 100 Basispunkte die Gewinne dieser Unternehmen um etwas mehr als 5 % steigern würde. Dieser Korb handelt derzeit mit einem KGV-Abschlag von 37 % gegenüber dem gleich gewichteten S&P 500, was im 8. Perzentil der letzten fünf Jahre liegt.

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