Der europäische Flugzeughersteller gab am 18.06.2025 bekannt, seine Dividendenausschüttungsquote von derzeit 30 bis 40 % auf 30 bis 50 % anzuheben. Sonderdividenden und Aktienrückkäufe seien weiterhin geplant, um den Aktionären zusätzliches Kapital zurückzugeben.
Optimistischer Ausblick: Hohe Nachfrage und neue Aufträge
Die Ankündigung erfolgte im Rahmen der Paris Air Show, auf der Airbus mehrere Flugzeugbestellungen verbuchen konnte. Dies unterstreicht die starke Nachfrage nach Flugzeugen im Zuge des Kapazitätsausbaus der Fluggesellschaften. Die polnische Fluggesellschaft LOT bestellte 20 Schmalrumpfflugzeuge des Typs A220-100 und A220-300, während die saudi-arabische Fluggesellschaft Riyadh Air 25 Großraumflugzeuge des Typs A350-1000 bestellte.
Airbus geht zwischen 2025 und 2044 von einem Bedarf von mehr als 43.000 Passagier- und Frachtflugzeugen aus und rechnet mit einem höheren Anteil an Auslieferungen, die ältere, weniger treibstoffeffiziente Flugzeuge ersetzen sollen.
Herausforderungen in der Lieferkette und Zollfragen
Dennoch befindet sich der Konzern weiterhin in einer schwierigen Lage: Airbus muss die Unsicherheiten durch die von Präsident Trump verhängten Zölle sowie Hürden in der Lieferkette bewältigen, die die Beschaffung der für die Flugzeugmontage benötigten Teile erschweren. Das Unternehmen bestätigte trotzdem seine Flugzeugauslieferungs- und Finanzziele für das laufende Jahr, die etwaige Auswirkungen von Zöllen ausklammern. Vorstandsvorsitzender Guillaume Faury erklärte im April, Airbus werde die Kosten für Zölle auf Flugzeuge, die aus seinen ausländischen Fabriken in die USA importiert werden, nicht übernehmen.
Produktionsziele und Strategien zur Lieferkettenstabilisierung
Der Konzern rechnet damit, in diesem Jahr rund 820 Verkehrsflugzeuge auszuliefern. Das sind mehr als die 766 Flugzeuge, welche man 2024 übergeben hat. Bis Ende Mai hatte das Unternehmen 243 Flugzeuge an die Kunden ausgeliefert, warnte aber, dass der Großteil der Auslieferungen aufgrund von Lieferkettenengpässen erst später im Jahr erfolgen werde.
Airbus hat kürzlich die Übernahme einiger Werke von Spirit AeroSystems Holdings vereinbart, die in den USA, Europa und Afrika Teile für Airbus-Jets herstellen. Damit übernimmt Airbus die direkte Kontrolle über die Produktion, um die Lieferketten nach monatelangen Störungen zu stabilisieren. Faury hatte zuvor erklärt, dass Herausforderungen, insbesondere mit Spirit, die Pläne zur Produktionssteigerung der Schmalrumpfflugzeuge A220 und der Großraumflugzeuge A350 unter Druck setzten.
Das Unternehmen erklärte außerdem, die Zusammenarbeit mit Lieferanten habe ihm geholfen, die Auswirkungen von Lieferkettenengpässen abzumildern. Die Beschaffung von Triebwerken und Kabinenausstattung sei jedoch weiterhin schwierig, hieß es.
Ausblick auf Produktionsraten und Finanzprognosen
Airbus rechnet damit, im Jahr 2026 monatlich 14 A220-Flugzeuge und im Jahr 2027 75 A320-Schmalrumpfflugzeuge zu produzieren. Für das größere Modell peilt das Unternehmen weiterhin 12 A350 pro Monat im Jahr 2028 an. Airbus musste die Inbetriebnahme der A350-Frachtervariante von 2026 auf die 2. Jahreshälfte 2027 verschieben.
Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern wird in diesem Jahr voraussichtlich rund 7 Mrd. Euro betragen, während der Free Cashflow vor Kundenfinanzierung, eine von Analysten und Investoren genau beobachtete Kennzahl auf rund 4,5 Mrd. Euro geschätzt wird.