Berkshire Hathaway sorgt mit einer Milliardenwette auf Alphabet (i)(GOOG/GOOGL) für Aufsehen und das zu einem Zeitpunkt, an dem der Google-Konzern sein Geschäft radikal in Richtung KI, autonome Mobilität und Quantencomputing ausbaut. Die Enthüllung der jüngsten 13F-Filings offenbart nicht nur einen seltenen Technologieschwenk aus Omaha, sondern markiert auch einen Wendepunkt im Wettbewerb um die Zukunft der Künstlichen Intelligenz. Die Aktie klettert vorbörslich um fast 4 % nach oben.
Alphabets Imperium - Von der Suchmaschine bis zur KI-Zukunft
Alphabet hat sich von einem Suchmaschinenanbieter zu einem breit aufgestellten Technologieimperium entwickelt. Google dominiert weiterhin die globale Online-Suche und erzielt enorme Werbeerlöse, während Produkte wie YouTube, Android und Maps ein gewaltiges digitales Ökosystem bilden. Mit Gemini hat Alphabet ein zentrales KI-Modell geschaffen, das im Wettlauf gegen OpenAI, Meta und Microsoft eine Schlüsselrolle spielt. Waymo treibt parallel die Zukunft autonomer Robotaxi-Dienste voran und gehört in den USA zu den führenden Anbietern. Zudem zählt Alphabet im Quantencomputing mit seinem Willow-System zur Weltspitze. Damit verfügt der Konzern über mehrere starke Zukunftssäulen, die das nächste Jahrzehnt prägen könnten.
Berkshires überraschende Tech-Wende
Die jüngsten 13F-Filings offenbarten eine unerwartete Großwette. Berkshire Hathaway kaufte Alphabet-Aktien im Wert von 4,3 Mrd. USD und hält nun 1,6 % seines Portfolios in dem Titel. Gleichzeitig wurden Apple- und Bank-of-America-Positionen deutlich reduziert. Dass Berkshire so stark in einen Techkonzern investiert, ist außergewöhnlich, da Warren Buffett lange einen Bogen um technologiegetriebene Geschäftsmodelle machte. Apple galt als Ausnahme, weil es für ihn ein Konsumgüterunternehmen war. Alphabet jedoch steht für Hightech, KI und langfristige Unsicherheit, Bereiche, die Buffett traditionell skeptisch beurteilte. Der Kauf markiert daher eine klare strategische Verschiebung.
Generationswechsel und strategische Neuausrichtung
Mit Buffets schrittweisem Rückzug und der Übergabe an Greg Abel rückt die Frage in den Fokus, wer die Alphabet-Entscheidung traf. Abel gilt als technologieoffener und könnte hinter dem Schritt stehen, auch weil Buffett selbst mehrfach bedauerte, Alphabet nie gekauft zu haben. Gleichzeitig deutet die starke Reduktion der Apple-Position auf eine mögliche Umschichtung innerhalb des Tech-Sektors hin, um das Klumpenrisiko zu verringern. Ob Abel, Buffett oder die Portfoliomanager Todd Combs und Ted Weschler verantwortlich waren, der Kauf trägt die Handschrift einer neuen Ära und zeigt, dass Berkshire bereit ist, auf kommende Technologiewellen zu setzen.
40 Mrd. USD für texanische KI-Rechenzentren
Alphabet plant parallel gigantische Investitionen in KI-Infrastruktur. Bis 2027 sollen rund 40 Mrd. USD in drei neue Rechenzentren in Texas fließen, zwei nahe Abilene und eines im Armstrong County. Texas hat sich zum Hotspot für Rechenzentren entwickelt, begünstigt durch niedrige Energiekosten, ein unternehmensfreundliches Umfeld, großzügige Flächen und steuerliche Vorteile. Alphabet will damit die Grundlage für die nächste Generation seiner KI-Modelle schaffen und den Standort zu einer zentralen Drehscheibe seiner weltweiten Cloud- und KI-Strategie machen. Die Projekte sollen Tausende Jobs schaffen und die Region langfristig stärken.
Steigende Skepsis gegenüber der KI-Investitionswelle
Trotz immensem Zukunftspotenzial wächst bei Investoren die Sorge, dass die KI-Ausgaben der Tech-Giganten zu hoch sind und sich erst spät in Umsatz und Gewinn niederschlagen. Besonders die massiv steigenden Abschreibungen belasten die Bilanzen, da viele Unternehmen die Nutzungsdauer von Hardware inzwischen auf fünf bis sechs Jahre verlängern, um die enormen Kosten abzufedern. Das drückt kurzfristig die Margen und nährt Zweifel, ob die KI-Infrastruktur so schnell Erträge generiert wie erhofft. Alphabet steht dank seines Cloudgeschäfts zwar stabiler da als manche Wettbewerber, bleibt jedoch Teil einer Branche, deren Kapitalbedarf rasant steigt.
Berkshire setzt ein Zeichen für das KI-Zeitalter
Der Einstieg von Berkshire Hathaway in Alphabet markiert einen Wendepunkt. Er zeigt, dass selbst ein traditionell konservativer Investor wie Berkshire nicht länger an der Zukunft der Künstlichen Intelligenz vorbeikommt. Alphabet steht mit Suchmaschine, Gemini, Waymo und Quantum Computing für gleich vier Zukunftsindustrien, die das Potenzial haben, Technologien und Geschäftsmodelle neu zu definieren. Die Investition in gigantische Rechenzentren in Texas unterstreicht die langfristige Ausrichtung des Konzerns. Gleichzeitig mahnt der Kapitalbedarf der KI-Welle zur Vorsicht, denn die erwarteten Erträge müssen erst noch beweisen, dass sie die gewaltigen Kosten rechtfertigen. Für Berkshire ist Alphabet sowohl ein strategischer Neustart als auch eine Antwort auf die Frage, wie das Portfolio unter Greg Abel aussehen wird. Für den Markt ist es ein deutliches Zeichen. Alphabet wird zur Schlüsselwette auf das KI-Zeitalter.








