Der Black Friday 2025 hat mit einem Online-Umsatz von 11,8 Mrd. USD einen neuen Meilenstein gesetzt. Laut Daten von Adobe Analytics, die über eine Bio. Webseitenbesuche auswerten, lagen die Ausgaben deutlich über den 10,8 Mrd. USD des Vorjahres. Besonders zwischen 10 und 14 Uhr amerikanischer Zeit wurde kräftig geshoppt: Kunden gaben in dieser Phase im Schnitt 12,5 Mio. USD pro Minute aus.
Die Stimmung zeigt klar, dass sich der Black Friday weiter zu einem dominanten E-Commerce-Event entwickelt, da immer mehr Verbraucher lieber online einkaufen, statt sich in überfüllte Geschäfte zu wagen. Adobe erwartet außerdem, dass in diesem Jahr auch der Cyber Monday (1. Dezember) neue Rekorde brechen wird, mit prognostizierten 14,2 Mrd. USD Umsatz.
Globale Trends und unterschiedliche Wachstumstreiber
Auch internationale Zahlen bestätigen den Aufwärtstrend. Salesforce erfasste weltweit 79 Mrd. USD Umsatz am Black Friday, davon 18 Mrd. USD in den USA. Allerdings stieg das Umsatzwachstum nur moderat: 6 % global und 3 % in den USA. Salesforce führte dies zu einem großen Teil auf höhere Preise zurück, die im Schnitt um 7 % zulegen, während die Bestellmengen leicht um 1 % sanken. Das deutet darauf hin, dass zumindest ein Teil der Rekordzahlen auf Inflation statt auf steigende Nachfrage zurückzuführen ist.
Der Einfluss von KI
Ein spannender Aspekt des diesjährigen Shopping-Wochenendes ist laut Adobe und Salesforce der zunehmende Einfluss von KI. Zwischen Thanksgiving und Black Friday sollen KI-gestützte Produktempfehlungen und automatisierte Shopping-Assistenten weltweit 22 Mrd. USD an Verkäufen beeinflusst haben. Was genau darunter fällt, bleibt zwar unklar, aber die Tendenz ist eindeutig: KI optimiert Produktempfehlungen, unterstützt personalisierte Angebote und beeinflusst somit das Kaufverhalten stärker als je zuvor.
Händler nutzen KI zudem, um Lagerbestände präziser zu steuern und Rabatte automatisiert anzupassen. Ein Trend, der angesichts der intensiven Rabattschlachten noch weiter an Bedeutung gewinnen dürfte.
Unklare Lage im stationären Handel
Weniger eindeutig sind die Zahlen zum klassischen Einzelhandel. Während RetailNext berichtet, dass der stationäre Kundenverkehr um 3,4 % zurückgegangen sei, meldet pass_by ein gegenteiliges Bild: Demnach stiegen die Besucherzahlen insgesamt um 1,17 % und in Warenhäusern sogar um fast 8 %. Diese widersprüchlichen Daten lassen darauf schließen, dass sich die Lage stark nach Region und Geschäftsmodell unterscheidet.
Fest steht jedoch, dass der stationäre Handel weiter unter Druck steht, während der Online-Handel seinen Vorsprung ausbaut, besonders an einem Tag, der sich immer stärker im digitalen Raum abspielt.






