Deckers gab einen niedrigeren Ausblick als erwartet für das laufende Quartal ab und schränkte seine Prognose für das Geschäftsjahr ein. Die Gründe: Zölle verursachen zusätzliche Unsicherheiten und das Wachstum der Marke Hoka lässt langsam nach.
Schuhhersteller erwarten durch die Zölle höhere Kosten
Der Schuhhersteller, zu dem auch Ugg und Teva gehören, gab am 22.05.2025 bekannt, dass er aufgrund makroökonomischer Unsicherheiten aufgrund der globalen Handelspolitik keinen Ausblick für das Geschäftsjahr 2026 geben werde. Viele Schuhhersteller erwarten höhere Kosten durch neue Zölle, da sie im Ausland produzieren, und sind zudem besorgt über die Zurückhaltung der Verbraucher bei ihren Ausgaben für nicht benötigte Produkte angesichts makroökonomischer Turbulenzen. Die Aktien fielen im nachbörslichen Handel um rund 17 % auf 106 USD.
Die Zahlen im Überblick
Der Gesamtumsatz wuchs um 6,5 % auf 1,02 Mrd. USD. Von FactSet befragte Analysten prognostizieren einen Umsatz von 1,01 Mrd. USD. Der Umsatz von Ugg stieg um 3,6 % auf 374,3 Mio. USD und lag damit ebenfalls über den erwarteten 343,5 Mio. USD. Der Gewinn von Decker belief sich im Quartal bis zum 31. März auf 151,4 Mio. USD bzw. 1,00 USDpro Aktie, verglichen mit 127,5 Mio. USD bzw. 82 Cent pro Aktie im Vorjahr. Analysten hatten laut FactSet mit 64 Cent pro Aktie gerechnet. Die Zahlen waren demnach zufriedenstellend, das Problem war jedoch der Ausblick für das laufende Quartal.
Die Umsatzerwartungen für das laufende Quartal verfehlen die Schätzungen der Analysten
Deckers erwartet für das laufende 1. Quartal 2026 einen Umsatz von 890 bis 910 Mio. USD und liegt damit unter den Analystenprognosen von 925,3 Mio. USD. Der Gewinn pro Aktie wird voraussichtlich zwischen 62 und 67 Cent liegen, während die Wall Street mit 79 Cent gerechnet hatte. "Wir gehen davon aus, einen Teil der Auswirkungen der Zölle abzufedern", sagte Finanzvorstand Steven Fasching am 22.05.2025 in einer Telefonkonferenz. "Wir gehen außerdem davon aus, dass aufgrund der Kombination aus Preiserhöhungen und einem allgemein schwachen Konsumumfeld ein Nachfragerückgang möglich ist."
Deckers rechnet mit steigenden Kosten aufgrund der Zölle
Deckers rechnet im Geschäftsjahr 2026 aufgrund der Zölle mit zusätzlichen Kosten von 150 Mio. USD für Waren, so Fasching. Das Unternehmen bereitet sich zudem auf eine Verschlechterung der Verbraucherstimmung vor, die seiner Einschätzung nach die Nachfrage dämpfen könnte. Weniger als 5 % der Produktion des Unternehmens aus Goleta, Kalifornien, stammen aus China, der Rest aus südostasiatischen Ländern, hauptsächlich Vietnam. Deckers erwägt, einige Preise zu erhöhen und mit den Fabrikpartnern über eine Kostenteilung zu verhandeln, um die Mehrkosten zu minimieren.
Die Sneaker-Marke Hoka beginnt zu schwächeln
Deckers verzeichnet unterdessen ein verlangsamtes Wachstum seiner Sneaker-Marke Hoka, deren Popularität in den letzten Quartalen etwas an Aufwind verloren hat. Der Umsatz von Hoka stieg im 4. Quartal um 10 % auf 586,1 Mio. USD und blieb damit hinter den Erwartungen der Wall Street von 609,4 Mio. USD zurück. Die Marke entwickelte sich für Deckers in den vergangenen Jahren zu einem explosionsartigen Umsatztreiber. Der Jahresumsatz stieg von 2019 bis 2024 um mehr als das Achtfache. Im 3. Quartal begannen die Hoka-Umsätze jedoch nachzulassen, was bei Investoren die Sorge auslöste, dass Deckers' Stärke sich abschwächen könnte.