Deere zieht nach einem turbulenten 2025 eine gemischte Bilanz. Der Konzern spricht von einem Jahr voller Unsicherheiten, das dennoch die strukturelle Stärke des Unternehmens sichtbar gemacht habe. Mehr als 5 Mrd. USD Nettogewinn, robuste Margen und eine spürbare Weiterentwicklung der eigenen Technologieplattform – von präziser Assistenz bis hin zu autonomen Funktionen – bilden aus Sicht des Managements das Fundament für die kommenden Jahre.
Gewinnprognose sinkt spürbar
Der Ausblick für das kommende Geschäftsjahr fällt deutlich verhaltener aus. Deere erwartet 4 Mrd. bis 4,75 Mrd. USD Nettogewinn und damit weniger als im Vorjahr. Besonders ins Gewicht fällt die prognostizierte Zollbelastung von 1,2 Mrd. USD, die die Margen in allen Bereichen drückt. Auch höhere Produktionskosten belasten das Ergebnis. Die operative Marge in Production & Precision soll 2026 nur noch zwischen 11 % und 13 % liegen, nach zuvor deutlich höheren Zielmarken.
Nachfrage in Nordamerika bleibt schwach
Die Branche für große Maschinen in den USA und Kanada dürfte 2026 erneut um 15 % bis 20 % schrumpfen. Deere kalkuliert daher vorsichtig und setzt weiterhin auf niedrige Produktionsvolumina, um Überbestände zu vermeiden. In Q1 2026 sollen die Umsätze in Production & Precision zwar stabil bleiben, die Margen aber klar unter dem Vorjahr liegen. Beim Landschaftsbau-Geschäft stützt laut Management ein leicht steigender Wohnungsbau die Nachfrage, während Südamerika ein Bild aus vorsichtiger Zuversicht und gelegentlicher Zurückhaltung zeigt.
Strategie bleibt technologiegetrieben
Trotz Kostendruck hält Deere an seiner technologischen Agenda fest. Autonome Systeme, digitale Vernetzung und präzise Erntelösungen sollen langfristig die Produktivität der Kunden steigern und neue Margenquellen erschließen. Auch beim See-&-Spray-System sieht das Unternehmen stabile Übernahmeraten. Die Führung betont, dass die strukturellen Verbesserungen der vergangenen Jahre nicht verschwunden sind, auch wenn 2026 von Gegenwind geprägt bleibt.
Fazit: Vorsichtiger Kurs mit klaren Prioritäten
Deere geht in ein Jahr, das durch Zölle, Kosten und Nachfrageschwäche im Großmaschinensegment geprägt sein dürfte. Gleichzeitig richtet der Konzern seine Kräfte stärker auf stabilere Sparten aus und setzt auf Technologie, Effizienz und schlanke Bestände. Der neue Ausblick signalisiert Vorsicht, aber auch Vertrauen in jene Bereiche, die selbst in einem schwierigeren Umfeld Wachstum beisteuern können.







