Der Zollkrieg ist Gift für Apple! Die Aktie erlitt vergangenen Donnerstag ihren größten Tagesverlust seit fünf Jahren

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Die gesamte Tech-Branche spürt den Druck der jüngsten Zölle von Präsident Donald Trump und des eskalierenden globalen Handelskriegs. Doch kein Unternehmen ist in einer schwierigeren Lage als Apple. Die Aktie des Unternehmens ist seit der Ankündigung der jüngsten Zölle am Mittwoch um knapp 20 % gefallen.

Apple sieht insbesondere in der Geopolitik und im Handel wachsende Risiken

Jedes Unternehmen hat seine eigenen, individuellen Risiken, die sich aus dem radikalen Kurswechsel der US-Politik ergeben, doch Apple steht an mehreren Fronten vor Herausforderungen. Tatsächlich weist das Unternehmen bereits seit Beginn von Trumps erster Amtszeit auf potenzielle Probleme hin. Im Jahr 2017 konzentrierten sich diese Warnungen auf Krieg, Terrorismus und globale Pandemien. Doch nach der ersten Runde der Trump-Zölle im Jahr 2018 rückten Handelsstreitigkeiten in den Mittelpunkt dieses Abschnitts. Nachdem Präsident Joe Biden 2021 die meisten Zölle in Kraft ließ, rückte Apple die Warnung in seinem Jahresbericht stärker in den Vordergrund. Geopolitik und Handel belegen nun Platz 2 der Risikokategorie des Unternehmens, direkt hinter "ungünstigen wirtschaftlichen Bedingungen".

Ein Großteil des Umsatzes von Apple wird im Ausland verdient

Angesichts der jüngsten Ereignisse wirkt Apples Warnung geradezu prophetisch: "Das Unternehmen ist ein großes, globales Unternehmen, dessen Umsätze außerhalb der USA den Großteil des gesamten Nettoumsatzes ausmachen, und das Unternehmen ist davon überzeugt, grundsätzlich vom Wachstum des internationalen Handels zu profitieren." Tatsächlich stammten 64 % des Umsatzes von Apple im Geschäftsjahr 2024 außerhalb der USA – ein relativ konstanter Wert im letzten Jahrzehnt. Anders ausgedrückt: Die Mehrheit der Apple-Kunden lebt in Ländern, die nun möglicherweise eigene Zölle erheben.

Die Besteuerung von Dienstleistungen könnte zu einem Problem für Apple werden

Inmitten eines Handelskriegs hätte Apple die Wahl zwischen Preiserhöhungen, einer geringeren Bruttomarge oder einer Kombination aus beidem. Dabei geht es nicht nur um iPhone- und Mac-Verkäufe. Länder könnten auch mit der Besteuerung von Dienstleistungen, einer sogenannten Digitalsteuer, Vergeltungsmaßnahmen ergreifen. Digitale Dienstleistungssteuern gibt es bereits in mehreren Ländern, die Sätze liegen jedoch in der Regel zwischen 2 % und 5 %. Die Zahl der Länder mit solchen Steuern könnte leicht steigen, ebenso wie die Sätze, da Trumps jüngste Zölle auf Waren mittlerweile zwischen 10 % und 50 % liegen. Ein französischer Regierungssprecher hat bereits die Idee einer digitalen Dienstleistungssteuer der Europäischen Union für Apple, Alphabet, Amazon.com, Meta Platforms und Microsoft ins Spiel gebracht.

Diese Steuern würden sich direkt auf Apples Dienstleistungssegment auswirken, den zweitgrößten Geschäftsbereich des Unternehmens, dessen wachstumsstärkster Geschäftsbereich mit einer Bruttomarge von 74 %. Apple stünde erneut vor der Wahl, die Preise für Produkte wie iCloud und Apple Music zu erhöhen oder mit niedrigeren Margen zu leben. Das größte Risiko eines Handelskriegs für Apple ist möglicherweise nicht einmal quantifizierbar. Eine nationalistische Gegenreaktion weltweit könnte zu Boykotten führender US-Marken führen. Apple dürfte neben Unternehmen wie Nike, Coca-Cola und McDonald’s ganz oben auf der Liste stehen.

Der Handelskrieg wird die Lieferketten empfindlich stören

In seiner Warnung vor geopolitischen Risiken widmet Apple den Lieferproblemen noch mehr Aufmerksamkeit. Und das aus gutem Grund, denn die Fertigung des Unternehmens erfolgt im Wesentlichen ganz oder teilweise durch Outsourcing-Partner, die hauptsächlich in China, Indien, Japan, Südkorea, Taiwan und Vietnam ansässig sind. Beschränkungen des internationalen Handels, wie Zölle und andere Kontrollen beim Import oder Export von Waren, Technologie oder Daten, bergen das Risiko, das Geschäft und die Lieferkette des Unternehmens erheblich zu beeinträchtigen.

Apple warnt zusätzlich vor seiner doppelten Bedrohung in China

Ein Großteil der Apple-Produkte wird in China gefertigt. Großchina erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2024 17 % des Umsatzes. Apple versucht seit Jahren, sein China-Risiko zu reduzieren. Angesichts der Größe des Unternehmens ist es jedoch schwierig, einen Ersatz für die chinesischen Arbeitskräfte zu finden, insbesondere in kurzer Zeit. Apple hat einen Teil der Fertigung nach Vietnam verlagert, doch der größte Teil von Apples Diversifizierungsplan ist Indien, das einzige Land, das Chinas Lieferkette und Kundenbasis auch nur annähernd ersetzen kann.

Die ersten iPhones liefen 2017 in Indien vom Band. Apple produziert mittlerweile etwa jedes siebte iPhone dort. Doch selbst diese Diversifizierungsstrategie wird durch Zölle untergraben. Nach der neuesten Politik des Weißen Hauses werden Produkte, die aus Indien in die USA importiert werden, mit einer Abgabe von mindestens 26 % belegt. Für Vietnam sind es 46 %. Apple kann sich somit kaum verstecken. Als Apple-Aktionär muss man dieses Risiko im Blick behalten.

Apple Inc.
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