Eli Lilly hat neue Studienergebnisse zum oralen GLP‑1-Kandidaten Orforglipron vorgelegt. In einer Phase‑III-Studie verloren übergewichtige Teilnehmer ohne Diabetes innerhalb von 72 Wochen im Durchschnitt 12,4 % ihres Körpergewichts. Diese Ergebnisse markieren einen wichtigen Schritt in der Entwicklung nicht-invasiver Behandlungsoptionen gegen Adipositas.
Nebenwirkungen überschaubar – Zulassungsprozess läuft an
Die höchsten Effekte wurden bei der 36‑mg-Dosierung beobachtet, während bei der niedrigsten getesteten Dosis (6 mg) im Schnitt 7,8 % Gewichtsreduktion erreicht wurden. Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen traten vor allem in den höheren Dosisgruppen auf; etwa 10 % der Teilnehmenden brachen die Studie infolgedessen ab. Die Leberwerte blieben unauffällig und es wurden zusätzliche positive Effekte auf Blutdruck, Triglyzeride und Cholesterin dokumentiert. Lilly plant, die Zulassungsanträge noch im Laufe des Jahres einzureichen und hat bereits mit der hochskalierbaren Fertigung begonnen.
Tablette statt Spritze
Orforglipron unterscheidet sich maßgeblich von bisherigen Behandlungsoptionen, da es als orale Tablette im Gegensatz zu injizierbaren GLP‑1‑Medikamenten verabreicht wird. Damit bietet es eine potenziell bequemere und wirtschaftlich attraktivere Alternative – insbesondere für Menschen, die Nadeln vermeiden möchten – und stellt einen wichtigen Schritt für eine breitere Verfügbarkeit solcher Therapien dar.
Aktie unter Druck – doch das Marktpotenzial bleibt riesig
Eli Lillys Kurs verlor vorbörslich bis zu 13 %, da Analysten höhere Gewichtsreduktionsraten in Höhe von 13–15 % erwartet hatten. Dennoch wird Orforglipron als strategisch bedeutender Kandidat erachtet, der das Potenzial hat, jährlich Milliarden-Umsätze zu generieren, falls er gegen Adipositas zugelassen werden sollte.
Neue Perspektiven für die Adipositasbehandlung
Orforglipron zeigt eine solide Wirksamkeit als tägliche, orale GLP‑1‑Therapie und eröffnet innovative Optionen für die Adipositasbehandlung. Obgleich die Resultate hinter den höchsten Erwartungen zurückbleiben, stellt der Wirkstoff einen bedeutsamen Fortschritt dar, der mit Blick auf seine Zulassung und Markteinführung großes Potenzial in sich birgt.