Fed schickt die Märkte in den Keller! Dow verliert mehr als 1.100 Punkte und erlebt die schlimmste Verlustserie seit 50 Jahren!
Die US-Aktienkurse brachen am Mittwoch, den 18. Dezember 2024, deutlich ein, nachdem die Federal Reserve wie erwartet seine dritte Zinssenkung in diesem Jahr angekündigt hatte und den Leitzins um einen Viertelprozentpunkt auf einen Zielzinssatz von 4,25 % bis 4,5 % senken wird. Die Angst der Fed vor einer höheren Inflation und die Aussicht auf weniger Zinssenkungen für das Jahr 2025 schickten die Märkte auf Talfahrt.
Eine 10-Tages-Verlustserie des Dow Jones gab es seit 1974 nicht mehr
Der technologielastige Nasdaq Composite brach um 3,56 % ein und schloss bei 19.392,69 Punkten, seinem schlechtesten Tag seit dem 24. Juli. Der Benchmark S&P 500 fiel um 2,95 % und schloss bei 5.872,16 Punkten, seinem schlechtesten Tag seit dem 5. August. Der Bluechip-Index Dow Jones Industrial Average büßte mehr als 1.100 Punkte ein und verlor 2,58 %. Er beendete den Tag bei 42.326,87 Punkten. Dieser Tag war ein sehr denkwürdiger und brutaler Tag an den Börsen. Der Dow Jones Industrial markierte den zehnten Tag in Folge Verluste und eine solche Negativserie gab es seit 1974 zum ersten Mal. Alle 11 S&P-Sektoren schlossen ausnahmslos im Minus und der breite Markt gab nach, wobei der Wachstumssektor Consumer Discretionary einen überproportionalen Verlust von 4,7 % verzeichnete.
Sehr heiß gelaufene Technologiewerte verlieren am stärksten
Insbesondere große Technologieunternehmen verzeichneten starke Verluste. In einem positiven Marktumfeld haben die Tech-Unternehmen die Kursgewinne in den letzten Wochen und Monaten angeführt und tendenziell besser abgeschnitten. Die Wachstumsbedingungen wurden nun durch die Aussagen der Fed etwas eingebremst und am stärksten vom Ausverkauf betroffen waren risikoreichere Unternehmen. Tesla (TSLA) konnte seinen Kurs seit November in kürzester Zeit fast verdoppeln und erlebte mit -8,3 % den stärksten Rückgang seit Donald Trumps Sieg bei den US-Präsidentschaftswahlen im November. Micron Technology (MU) veröffentlichte nach Börsenschluss ihre Geschäftszahlen und enttäuschte die Analysten bei ihrem Ausblick für die nächsten Quartalsumsätze, die mit 7,9 Mrd. USD um mehr als 1 Mrd. unter den Schätzungen lagen. Der Hersteller von Speicherchips gab um mehr als 15 % nach.
Fed rechnet 2025 nur noch mit zwei statt vier Zinssenkungen
Obwohl die Fed eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte vornahm, war die Gesamtbotschaft der Zentralbank ein viel langsameres Tempo der geldpolitischen Lockerung im Jahr 2025. Der Dot Plot, die aktualisierte Zusammenfassung der Wirtschaftsprognosen der Fed, sah im September noch einen prognostizierten Leitzins von 3,4 % bis Ende 2025 und damit vier Senkungen vor. Die jetzigen Prognosen im Dezember erwarten einen Leitzins von 3,9 % Ende 2025 und gehen von lediglich zwei geplanten Zinssenkungen im nächsten Jahr aus. Die Kerninflation des PCE soll Ende 2025 immer noch bei 2,5 % liegen, gegenüber vorherigen Schätzungen von 2,2 %.
Straffere Geldpolitik wegen erhöhtem Inflationsrisiko erforderlich
Vorsitzender Jerome Powell betonte auf der Pressekonferenz, dass das von der Zentralbank prognostizierte langsamere Tempo der Zinssenkungen hauptsächlich darauf zurückzuführen sei, dass die Inflation weiterhin hoch sei. Powell sagte auch, dass der Verlauf der zukünftigen Inflation ungewiss sei und in einer solchen Situation Vorsicht in Bezug auf die geldpolitische Lockerung angebracht sei. Diese Aussagen und die Aussicht auf eine straffere Geldpolitik drückten auf die Stimmung an den Märkten und ließen die Jahresendrallye etwas ins Stocken geraten. Wieder einmal zeigt sich, dass die Bewegungen der Börsenkurse von den Prognosen bestimmt werden und nicht von den aktuellen Umständen, denn die Zinssenkungen bedeuten geringere Kreditkosten und ein besseres Umfeld für Investitionen der Unternehmen, die zu Arbeitsplätzen und weiterem Wachstum führen sollte. Doch die jetzige Zinssenkung war mit einer 98%igen Wahrscheinlichkeit bereits in die Kurse eingepreist. Man wird sehen, ob die Wirtschaft weiter aufrecht stehen kann oder umfallen wird. Die Wirtschaft liegt nun in den Händen von Donald Trump, der ab dem 20. Januar 2025 das Ruder übernehmen wird.