Keurig Dr Pepper (KDP) steht unmittelbar vor einer Übernahme von JDE Peet’s, dem in Amsterdam ansässigen Kaffeekonzern, zu einem Wert von rund 18 Mrd. USD. Damit würde einer der größten Zusammenschlüsse im globalen Getränke- und Kaffeemarkt Realität werden. Ziel ist es, nach der Integration beide Geschäftsbereiche wieder zu trennen – Getränke und Kaffee sollen künftig separat geführt werden. Im Kern bedeutet dies eine teilweise Rückabwicklung der Fusion von Keurig und Dr Pepper aus dem Jahr 2018, die damals den Grundstein für die heutige Konzernstruktur gelegt hatte.
Starke Ausgangslage beider Konzerne
Mit einer Marktkapitalisierung von rund 50 Mrd. USD ist Keurig Dr Pepper einer der Schwergewichte im US-Konsumgütermarkt, während JDE Peet’s mit einem Wert von etwa 15 Mrd. USD in Europa eine zentrale Rolle im Kaffeesegment spielt. Der Deal würde beiden Seiten neue Dimensionen eröffnen, da er den Vertrieb und die Markenpräsenz auf zwei Kontinenten vereint und damit den internationalen Wettbewerb intensiviert.
Schwächen im Kaffeegeschäft
Hintergrund der geplanten Übernahme ist vor allem die unterschiedliche Dynamik in den Sparten. Während Keurig Dr Pepper in den USA zuletzt einen Umsatzanstieg im Getränkebereich von knapp 11 % auf 2,7 Mrd. USD verzeichnete, stagnierte das Kaffeegeschäft. Marken wie Green Mountain oder die Keurig-Maschinen kamen nur auf ein flaches Wachstum, was im direkten Vergleich die Notwendigkeit einer Neuaufstellung im Kaffeesektor unterstreicht.
Die Rolle von JAB Holding
Eine Schlüsselfigur im Hintergrund ist JAB Holding, die sowohl Mehrheitsaktionär von JDE Peet’s als auch Investor bei Keurig Dr Pepper ist. Bereits die Fusion von Keurig und Dr Pepper im Jahr 2018 wurde maßgeblich von JAB vorangetrieben. Nun zieht die Investmentgesellschaft erneut die Fäden und könnte mit diesem Schritt beide Portfolios besser strukturieren und langfristig höhere Renditen realisieren.
Chancen und Ausblick
Für Investoren bedeutet der mögliche Deal eine Neujustierung der Investmentstory von Keurig Dr Pepper. Das wachstumsstarke US-Getränkegeschäft könnte eigenständig stärker zur Geltung kommen, während das neu gebündelte Kaffeegeschäft in Europa und Nordamerika eine klarere Marktstellung erhält. Sollte der Plan aufgehen, stünde nicht nur ein weiterer Milliardenkonzern, sondern auch eine potenziell attraktive Neuordnung des globalen Getränkemarktes bevor.