Lufthansa-Großaktionär Thiele widersetzt sich der Sanierung mit Staatshilfe!

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der Lufthansa Großaktionär Heinz Hermann Thiele ist derzeit mit 15 % an der Lufthansa-Aktie beteiligt. Thiele stellt sich klar gegen die Sanierung durch Staatshilfe und damit auch gegen Politiker und Gewerkschaftler. Laut Thiele handele es sich dabei um einen "faulen Kompromiss zulasten der Aktionäre". Am 25. Juni ist die außerordentliche Hauptversammlung der Lufthansa. Das Sanierungskonzept mittels Staatshilfe könnte tatsächlich scheitern, da mindestens eine Zweidrittelmehrheit nötig ist. Thiele kann mit einer Beteiligung von 15 % das Ergebnis der Abstimmung maßgeblich beeinflussen.

Heinz Hermann Thiele - Multi-Unternehmer widersetzt sich Staat und Gewerkschaften

Heinz Hermann Thiele ist Mehrheitseigentümer des Zulieferbetriebs Knorr-Bremse. Knorr-Bremse ist Weltmarktführer für Lkw- und Zugbremsen. In seiner Karriere hat Thiele durchaus Konfliktfähigkeit bewiesen. Laut dem Handelsblatt bezeichnet ein Konkurrent Thieles den Aufstieg des Großunternehmers als "wahnwitzigen, aber erfolgreichen" Ritt. Das erste mal ist Thiele im März diesen Jahres in die Lufthansa-Aktie eingestiegen. Thieles Annahme war, dass es Grippewellen schon immer gab und diese auch stets wieder verschwanden. Die Lufthansa als profitables Unternehmen würde auch weiterhin fliegen. Zu diesem Zeitpunkt ist er noch nicht von einem möglichen Einstieg des Staates in das Unternehmen ausgegangen.

Trotz hoher Liquiditätsreserve sind die Kosten deutlich zu hoch

Die Lufthansa besitzt liquide Mittel in Höhe von 5 Mrd. Euro. Das ist mehr als die meisten anderen Fluggesellschaften. Trotzdem reichen die Mittel nicht aus. Im Schnitt "verbrennt" die Lufthansa eine Million Euro je Stunde. Schätzungen zufolge benötigt die Lufthansa 10 Mrd. Euro an Liquidität, um das operative Geschäft aufrecht erhalten zu können. Derzeit wird über staatliche Finanzhilfen in Höhe von 9 Mrd. Euro gesprochen. Ob diese am Ende tatsächlich ankommen, wird sich am 25. Juni entscheiden. Erste Maßnahmen zur Sanierung wurden bereits ergriffen. Die Flugzeug-Flotte wurde um 100 Flugzeuge verkleinert und man spricht über die Streichung von mehreren Tausend Stellen. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen derzeit mehr als 130.000 Mitarbeiter. Seit dem Corona-Abverkauf ist die Lufthansa-Aktie wieder um 50 % gestiegen. Bei einem Einstieg des Staats in die Lufthansa kann man von einer Verwässerung der Aktien ausgehen.

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