Der Umsatz der Stuttgarter lag damit etwas unter der Erwartung von 34 Mrd. Euro. In der PKW-Sparte belief sich die EBIT-Marge auf 7,3 % nach 9,0 % im Vorjahr. Im Bereich Mercedes-Benz Vans fiel die bereinigte Marge auf 11,6 % gegenüber 16,3 % im Vorjahresquartal. Hingegen konnte der Free Cash Flow die Schätzungen der Analysten mit 2,36 Mrd. Euro übertreffen (Vorjahresquartal: 2,23 Mrd. Euro). Als Grund für den Gewinneinbruch wird vor allem ein schwaches Geschäft auf dem chinesischen Markt genannt.
Mit dem neuen CLA und dem MB.OS-System will Mercedes in die Offensive gehen
Die Einführung des neuen CLA soll eine Trendwende einleiten. Mit diesem Modell begänne "eine mehrjährige Produkt- und Technologieoffensive", so CFO Harald Wilhelm. Hinzu käme, dass man die Elektrifizierung weiterhin ausbaut. Dies würden der Vision V und der elektrische GLC belegen. Besonderen Wert legt man bei Mercedes auf die Etablierung des MB.OS, eines herstellereigenen Systems, das auf einer Chip-to-Cloud-Architektur basiert. Es integriert alle Software- und Hardwarekomponenten des Fahrzeugs, begonnen bei den Fahrerassistenzsystemen über das Infotainment bis hin zur Fahrzeugsteuerung. Die Entkoppelung von Hardware und Software ermöglicht schnellere Innovationszyklen und Over-the-Air-Updates (OTA), um neue Funktionen und Verbesserungen für die Kunden zu liefern. An dem System wird unter anderem in Kooperation mit Google gearbeitet. Ziel ist es, den Insassen ein völlig neues Kundenerlebnis zu bieten, indem MB.OS die Funktionen des Fahrzeugs nahtlos integriert und kontinuierlich optimiert.
Bei Mercedes gibt es Überlegungen, die auf einen Ausbau der Produktion in den USA hindeuten
Der Autobauer hält an seiner Prognose für 2025 fest, aber nur unter der Ausklammerung eventueller Zolleffekte. Denn man könne noch nicht genau vorhersehen, welchen Einfluss die Handelspolitik der USA auf die Nachfrage ausübe. Allerdings befürchten die Stuttgarter, dass wenn sich im Handelskonflikt nicht in naher Zeit eine Lösung abzeichne, sowohl die Profitabilität als auch die Finanzmittel und das operative Ergebnis in Mitleidenschaft gezogen würden. Bliebe es bei der gegenwärtigen Zollpolitik, so würde die Umsatzrendite um 3 % geringer ausfallen als erwartet. Das Management von Mercedes denkt deshalb darüber nach, wie man auf die Zölle reagieren könne. Eventuelle Preiserhöhungen würden wahrscheinlich eine geringere Nachfrage bedeuten. Deshalb plane man, die Herstellungskapazitäten in Amerika unter Umständen zu erweitern. Sollte es dazu kommen, könnte US-Präsident Trump dies als Erfolg seiner Zollpolitik verbuchen. Über eventuelle konkrete Schritte wollte man sich bei Mercedes bisher nicht äußern.