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Oracle-Aktie bricht ein: Milliardenschwere KI-Wette jagt Anlegern Angst ein

Bildherkunft: AdobeStock_1669324077

Oracle wollte mit seinen neuen Quartalszahlen zeigen, dass die gigantische KI-Offensive des Konzerns auf Kurs ist. An der Börse kam das Signal jedoch alles andere als euphorisch an: Die Aktie brach im nachbörslichen Handel um rund 11 Prozent ein, nachdem der Software- und Cloudkonzern die Umsatzschätzungen knapp verfehlte und gleichzeitig seine Investitionspläne für KI-Rechenzentren drastisch nach oben schraubte. 

Im zweiten Geschäftsquartal, das am 30. November endete, stieg der Umsatz um etwa 14 Prozent auf rund 16,06 Mrd. USD und blieb damit leicht unter den Erwartungen. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 2,26 USD deutlich über dem Konsens, wurde aber maßgeblich durch einen Vorsteuergewinn von 2,7 Mrd. USD aus dem Verkauf der Beteiligung am Chipdesigner Ampere nach oben getrieben. Ohne diesen Einmaleffekt sähe die Ertragslage deutlich nüchterner aus. 

Cloud-Boom trifft auf Margendruck

Operativ liefert Oracle genau das, was der Markt in der KI-Story sehen will: Die Cloud-Erlöse kletterten auf knapp 8 Mrd. USD, die Cloud-Infrastruktur legte um rund 68 Prozent auf gut 4,1 Mrd. USD zu. Die Cloud macht inzwischen fast die Hälfte des Gesamtumsatzes aus – ein bemerkenswerter Wandel für ein Unternehmen, das lange vor allem als Datenbankanbieter wahrgenommen wurde. 

Allerdings bezahlen die Aktionäre diesen Wachstumskurs mit sinkenden Margen. Die operative Marge ging zurück, obwohl der ausgewiesene Nettogewinn durch den Ampere-Verkauf glänzt. Das klassische Softwaregeschäft schwächelt, die Profitabilität der schnell wachsenden Cloud-Sparte liegt unter den Erwartungen und jeder zusätzliche Dollar Umsatz scheint mehr Investitionen zu erfordern, als vielen Anlegern lieb ist. Der Ausblick auf das dritte Geschäftsquartal – 19 bis 21 Prozent Umsatzwachstum und ein bereinigter Gewinn je Aktie zwischen 1,70 und 1,74 USD – ist solide, aber nicht spektakulär genug, um die hohen KI-Fantasien des Marktes zu tragen. 

Auftragsbuch explodiert – dank OpenAI, Meta und Nvidia

Das vielleicht beeindruckendste Signal kommt aus der Zukunft: Die sogenannten Remaining Performance Obligations – also vertraglich zugesicherte, aber noch nicht realisierte Umsätze – schossen auf 523 Mrd. USD hoch. Das entspricht einem Anstieg um 438 Prozent im Jahresvergleich und plus 15 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Haupttreiber sind neue Verpflichtungen von Schwergewichten wie Meta und Nvidia sowie der Mega-Deal mit OpenAI.

Das Herzstück der Story: ein Cloud-Deal über 300 Mrd. USD mit OpenAI, dem Entwickler von ChatGPT. Über fünf Jahre ab 2027 will OpenAI diese Summe für Rechenleistung und Infrastruktur bei Oracle ausgeben. Der Vertrag ist eingebettet in das Megaprojekt "Stargate", bei dem OpenAI, Oracle und Partner wie SoftBank eine neue Generation von KI-Rechenzentren in den USA hochziehen – mit einem Gesamtvolumen von bis zu einer halben Billion bis hin zu einer Billion USD.

Genau hier beginnt allerdings die Skepsis: OpenAIs aktueller Umsatz liegt deutlich unter dem, was ein Cloud-Budget von 60 Mrd. USD pro Jahr erfordern würde. Analysten weisen darauf hin, dass Oracle massiv in Infrastruktur investiert, deren Amortisation stark an die Zahlungsfähigkeit eines Kunden gekoppelt ist, dessen Geschäftsmodell selbst noch im Aufbau ist. Einige Beobachter sprechen inzwischen offen davon, dass sich hier die Konturen einer möglichen KI-Blase abzeichnen. 

50 Milliarden Dollar Capex – und Milliarden-Cashflow im Minus

Besonders nervös macht den Markt die neue Investitionsplanung. Oracle hebt seine Prognose für die diesjährigen Sachinvestitionen von rund 35 Mrd. auf etwa 50 Mrd. USD an – ein Sprung um mehr als 40 Prozent, größtenteils für neue KI-Rechenzentren und Hardware. Allein im jüngsten Quartal lagen die Investitionen bei rund 12 Mrd. USD – deutlich mehr als von Analysten erwartet. 

Die Kehrseite: Der freie Cashflow war im Quartal massiv negativ – je nach Definition im Bereich von rund 10 bis 13 Mrd. USD. Auf rollierender Sicht über zwölf Monate summiert sich der negative freie Cashflow inzwischen auf mehrere Milliarden und zahlreiche Analysten rechnen damit, dass Oracle über Jahre hinweg mehr Geld ausgeben als einnehmen wird, bevor sich der KI-Ausbau rechnet. 

Parallel ist der Schuldenberg deutlich angewachsen. Je nach Quelle liegt die verzinste Verschuldung inzwischen nahe oder sogar im dreistelligen Milliardenbereich; im Jahresvergleich entspricht das einem Anstieg um 20 bis 25 Prozent. Die Absicherungskosten gegen einen Ausfall von Oracle am Kreditmarkt steigen – ein Zeichen dafür, dass Investoren den KI-Ausbau nicht mehr als reinen Selbstläufer sehen, sondern als ernstzunehmendes Finanzrisiko. 

CFO Doug Kehring gibt sich dennoch betont gelassen und verweist darauf, dass Oracle das Investment-Grade-Rating unbedingt halten wolle. Man arbeite mit Modellen, bei denen Kunden eigene Chips in Oracles Rechenzentren einbringen oder Lieferanten ihre GPU-Bestände verleasen statt verkaufen. So sollen Zahlungsströme aus Kundenverträgen und eigene Ausgaben besser synchronisiert und der zusätzliche Finanzierungsbedarf begrenzt werden. 

Neue Führung, neue Strategie: Von eigenen Chips zur "Chip-Neutralität"

Auch auf Management- und Technologieebene stellt sich Oracle neu auf. Mit Clay Magouyrk und Mike Sicilia hat der Konzern eine Doppelspitze installiert, während Langzeitchefin Safra Catz in eine übergeordnete Rolle gewechselt ist. Für das neue Führungsduo sind die aktuellen Zahlen und die heftige Marktreaktion der erste große Lackmustest. 

Technologisch verabschiedet sich Oracle parallel von der Idee, eigene Serverchips zu entwickeln. Der Verkauf der Beteiligung am Chipdesigner Ampere an SoftBank für 6,5 Mrd. USD brachte zwar einen einmaligen Gewinn, markiert aber auch den Strategiewechsel hin zu einer "Politik der Chip-Neutralität". Chairman und Mitgründer Larry Ellison betont, Oracle wolle künftig die jeweils modernsten Grafikprozessoren von Nvidia und anderen Anbietern einkaufen und jene Hardware einsetzen, die die Kunden bevorzugen – statt selbst ins Chipdesign einzusteigen. 

Der "Fluch von ChatGPT": Wenn Mega-Deals Börsenwerte vernichten

Anfangs wurde der 300-Milliarden-Deal mit OpenAI als Triumph gefeiert. Im September katapultierte die Ankündigung Oracle kurzzeitig in neue Bewertungssphären. Inzwischen ist der Spieß umgedreht: Seit dem Hoch im Herbst hat die Aktie rund 40 Prozent verloren. Ein erheblicher Teil des damals gewonnenen Börsenwerts ist wieder verpufft – Beobachter sprechen bereits davon, der Deal sei an der Börse zu einer Art "negativer Position" geworden. 

Investoren ringen um eine Neubewertung: Handelt es sich um eine einmalige Gelegenheit, sich frühzeitig in die Infrastruktur für das KI-Zeitalter einzukaufen? Oder hat Oracle sich mit einem überdimensionierten, fremdfinanzierten KI-Projekt übernommen, dessen Erträge nur auf dem Papier existieren? 

Zudem sehen skeptische Analysten eine ungesunde Verflechtung: Nvidia ist gleichzeitig einer der größten Chip-Lieferanten für Oracles Rechenzentren und über neue Cloud-Verträge auch ein bedeutender Kunde. Kritiker warnen vor "zirkulären" Deals, in denen Umsatz und Auftragsbestand zwar steigen, die wirtschaftliche Substanz aber weniger klar ist.

Zwischen Jahrhundertchance und Hochrisiko-Wette

Strategisch bleibt die Mission klar: Oracle will sich vom klassischen Datenbankhaus zum Schwergewicht für KI-Infrastruktur wandeln und im Wettlauf mit Amazon, Microsoft und Google eine zentrale Rolle spielen. Das schnell wachsende Cloudgeschäft, der dramatisch angeschwollene Auftragsbestand und Großkunden wie OpenAI, Meta und Nvidia zeigen, wie massiv die Nachfrage nach Rechenleistung für KI-Anwendungen inzwischen ist. 

Doch je stärker die Investitionen in Beton, Stahl und GPUs steigen, desto deutlicher rückt eine simple Frage in den Fokus: Reichen die künftigen Cashflows aus diesen KI-Verträgen aus, um den aktuellen Kapitalhunger zu rechtfertigen oder baut Oracle gerade die teuerste Wette seiner Unternehmensgeschichte?

Für Anleger bedeutet das: Oracle ist kein defensiver IT-Klassiker mehr, sondern eine hochgehebelte Wette auf das KI-Zeitalter. Wer an dauerhaft explodierende Nachfrage nach KI-Rechenleistung glaubt, könnte im aktuellen Kursrückschlag eine Einstiegsgelegenheit sehen. Wer dagegen eine mögliche KI-Blase und überzogene Fremdfinanzierung fürchtet, dürfte die jüngsten Zahlen eher als Warnsignal interpretieren, dass selbst ein prall gefülltes Auftragsbuch keine Garantie für ruhige Nächte an der Börse ist.

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