Das chinesische Robotaxi-Unternehmen Pony.ai legte bei seinem Börsendebüt in Hongkong einen Fehlstart hin. Doch das bringt den CEO nicht aus der Fassung. "Die kurzfristige Volatilität des Aktienkurses ist mir persönlich völlig egal", sagte James Peng, Gründer und CEO von Pony.ai, dem Wall Street Journal. Die Aktien des in Guangzhou ansässigen Unternehmens fielen am ersten Handelstag an der Hongkonger Börse um 13 %. Der Konkurrent WeRide erlebte ein ähnliches Debüt und sank um 14 %, was möglicherweise die Zweifel der Anleger an der Rentabilität des Robotaxi-Geschäfts widerspiegelt.
Wachstum und die Herausforderung der Rentabilität
Chinesische Robotaxi-Unternehmen haben in diesem Jahr zunehmend an Stärke gewonnen, expandieren ins Ausland und unterzeichnen Partnerschaften mit großen Namen wie Uber und Lyft. Sie müssen jedoch noch Gewinne erzielen, und es bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der Vorschriften für fahrerlose Fahrzeuge und der Akzeptanz durch die Verbraucher. All dies hat Pengs Zuversicht nicht geschmälert, dass Pony.ai seine Flotte fahrerloser Autos auf die Größe bringen kann, die zur Erzielung von Rentabilität erforderlich ist.
Er glaubt, dass das Unternehmen 2028 oder 2029 profitabel wird, wenn seine Flottengröße voraussichtlich etwa 50.000 Einheiten erreicht haben wird. Pony.ai hat seine Robotaxi-Flotte von 270 Autos im letzten Jahr auf 726 erweitert. Das Unternehmen hofft, die 1.000er-Marke noch vor Jahresende zu knacken.
Verlangsamung der F&E-Ausgaben und Hongkong-Notierung als Treiber
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung, ein wesentlicher Belastungsfaktor für die Finanzen des Unternehmens, sollen sich in den nächsten Jahren ebenfalls verlangsamen, sagte Peng, der einen Doktortitel von der Stanford University besitzt. Die F&E-Ausgaben von Pony.ai haben sich 2024 fast verdoppelt und sind auch in der ersten Hälfte dieses Jahres gestiegen. Obwohl Innovation weiterhin eine Top-Investitionspriorität bleiben wird, erwartet der CEO, dass sich das Ausgabenwachstum in den nächsten Jahren auf etwa 15 % bis 20 % verlangsamen wird.
Die Notierung in Hongkong wird ebenfalls helfen und ist Teil des Plans des Unternehmens, mehr Kapital zu beschaffen, um die groß angelegte Kommerzialisierung von Robotaxis zu finanzieren und die Markenbekanntheit in Asien zu steigern. "Wir halten es für entscheidend, in Hongkong gelistet zu sein, denn eine Notierung nur in den USA würde uns beim Zugang zu Investoren in Asien oder unseren Branding-Bemühungen in der Region nicht viel helfen", sagte Peng. Pony.ai ging 2024 in den USA an die Börse und wird am technologieorientierten Nasdaq-Index gehandelt. Die Aktien sind in New York in diesem Jahr bisher um 13 % gestiegen.
Strategischer Fokus auf chinesische Großstädte
Die Strategie des Unternehmens, sein Arsenal um genügend Robotaxis zu erweitern, um kritische Skaleneffekte zu erzielen, wird sich auf den Ausbau seiner Präsenz in vier großen chinesischen Städten konzentrieren: Peking, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen. Peng erwartet, dass dies im nächsten Jahr zu einem enormen Anstieg der Flottengröße führen wird.
Das ermögliche Kosteneffizienz, bringe aber auch eigene Herausforderungen mit sich, sagte er, wie die Sicherung der staatlichen Unterstützung für den Betrieb seiner Robotaxis in weiteren Gebieten, der Aufbau der Markenbekanntheit bei einem größeren Nutzerkreis und die Sicherstellung, dass die Qualität gleichbleibend hoch bleibt.
Regulatorische Risiken und Marktprioritäten
Die chinesische Regierung hat den Sektor des autonomen Fahrens unterstützt und weitere Testzonen für Robotaxis eröffnet, um die Entwicklung anzukurbeln, doch Sicherheitsbedenken bleiben ein Risiko. Unfälle könnten den Prozess verlangsamen, mehr Robotaxis auf die Straße zu lassen. Vorerst dürfen sie nur in Gebieten fernab der Stadtzentren verkehren. Pony.ai hat Dienstleistungen in Südostasien, dem Nahen Osten und Europa eingeführt, konzentriert sich aber stärker auf den chinesischen Markt.
Das bedeute nicht, dass Pony.ai keine anderen Märkte ins Auge fasse, sondern dass es Priorität habe, seine Dienstleistungen in China zu verfeinern, wo es bessere Chancen habe, profitabel zu werden, sagte Peng. Danach werde man sehen, ob dieser Erfolg anderswo dupliziert werden könne, fügte er hinzu. "Unser nächstes großes Ziel ist einfach die Skalierung."








