Zwischen Parteigründung und Führungschaos! Führt Elon Musk ein gefährliches Doppelspiel?

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Elon Musk sorgt erneut für Schlagzeilen – diesmal nicht mit Robotern oder Raketen, sondern mit politischem Paukenschlag. Der CEO von Tesla (TSLA) gründet eine eigene Partei, die "America Party". Während Investoren Alarm schlagen und die Verkaufszahlen bei Tesla schwächeln, stellt sich die folgende Frage: Lenkt sich Musk gerade selbst und sein Unternehmen vom Kurs ab? Ein Bericht über Machtambitionen, politische Zerwürfnisse und die Risiken eines CEO, der wieder einmal alle Regeln bricht.

Politisches Vorleben: Musk und die "DOGE"-Initiative

Elon Musk war in der zweiten Amtszeit von Donald Trump ein prominenter politischer Unterstützer und Berater. Besonders bekannt wurde er durch seine Rolle bei der sogenannten "Department of Government Efficiency" DOGE, einem umstrittenen Reformprojekt zur radikalen Verschlankung staatlicher Strukturen. Musk setzte sich dabei für harte Budgetkürzungen und Deregulierung ein, was bei konservativen Wählern Anklang fand, jedoch zunehmend als technokratisch und elitär kritisiert wurde. DOGE schadete letztlich auch Tesla. Während Musk als Regierungsberater auftrat, geriet das Unternehmen ins Kreuzfeuer ideologischer Debatten. Linksliberale Kunden, einst Kernzielgruppe für Teslas nachhaltige E-Mobilität, wandten sich teilweise ab. Die Marke verlor an Image und Authentizität, da Musk zunehmend mit polarisierten politischen Positionen identifiziert wurde.

Bruch mit Trump und Kritik am "One Big Beautiful Bill"

Im Mai 2025 endete Musks offizielle Tätigkeit für DOGE. Kurz darauf kam es zum Bruch mit Trump. Anlass war das von Trump unterzeichnete Steuer- und Ausgabenpaket – von Musk sarkastisch als "Porky Pig Bill" verspottet. Musk kritisierte das Gesetz scharf als "wahnsinnig" und "verantwortungslos", insbesondere wegen der geplanten Staatsverschuldung von über 5 Bio. USD und der Kürzung von Subventionen für Elektrofahrzeuge – ein direkter Schlag gegen Teslas Interessen. Trump reagierte umgehend. Er warf Musk "politischen Größenwahn" vor, drohte mit dem Entzug staatlicher Aufträge und nannte Musks Verhalten einen "Train Wreck". Der politische Bruch zwischen beiden ist inzwischen öffentlich, tiefgreifend – und potenziell geschäftsschädigend.

Die "America Party" – Musks neue politische Mission

Am 6. Juli kündigte Musk offiziell die Gründung einer neuen US-Partei an, der "America Party". Sie soll laut Musk "den Amerikanern ihre Freiheit zurückgeben" und sich zunächst auf wenige, aber strategisch wichtige 2 bis 3 Sitze im US-Senat und 8 bis 10 im Repräsentantenhaus konzentrieren. Ziel ist, durch knappe Mehrheiten politischen Einfluss auszuüben – als "Zünglein an der Waage". Musk stellte in einer Umfrage auf X fest, dass rund 65 % seiner Follower eine neue Partei befürworten. Konkrete Inhalte und Parteistrukturen sind bislang jedoch unklar. Bisher gibt es keine Registrierung bei der US-Wahlkommission FEC. Dennoch lässt sich erkennen, dass Musk seine Partei als Alternative zu einem seiner Meinung nach "korrupten Zwei-Parteien-System" versteht.

Ablenkung mit Folgen - Kritik von Investoren und Politik

Musks Ankündigung stieß auf heftige Kritik – nicht nur aus Trumps Umfeld, sondern auch von Investoren. Der US-Finanzminister Scott Bessent forderte Musk öffentlich auf, sich wieder auf seine Unternehmen zu konzentrieren. Auch James Fishback, CEO des Investmenthauses Azoria Partners und Trump-Unterstützer, sprach sich dagegen aus und verschob den Start eines Tesla-basierten ETFs aufgrund der Unsicherheit um Musks politische Ambitionen. Besonders brisant ist, dass Tesla sich aktuell in einer sensiblen Wachstumsphase befindet, mit Projekten wie selbstfahrenden Taxis und humanoiden Robotern, die bis 2026 Marktreife erreichen sollen. Analyst Dan Ives von Wedbush Securities bezeichnet Musks Politikfokus als "völlig falsches Signal an Investoren" – in einem Moment, in dem Tesla Führung und Konzentration besonders dringend braucht.

Tesla in der Krise - Nachlassende Verkäufe und Innovationsdruck

Teslas Absatzzahlen im 1. Halbjahr 2025 lagen mit 721.000 Fahrzeugen deutlich unter den erwarteten 970.000. Ein Rückgang von 13 % im Vergleich zum Vorjahr lässt Zweifel an der Strategie aufkommen. Analysten gehen inzwischen davon aus, dass Tesla im Gesamtjahr nur rund 1,7 Mio. Fahrzeuge verkaufen wird – weit entfernt vom ursprünglich angepeilten Ziel von 2,1 Mio. E-Autos. Zudem gibt es Verzögerungen bei neuen Produkten wie humanoiden Robotern oder dem vollautonomen Robotaxi – alles Projekte, die erheblichen Führungsfokus und technologische Detailarbeit verlangen. Musks Abwesenheit als CEO in strategischen Schlüsselphasen erhöht die Unsicherheit. Hinzu kommt ein Reputationsverlust bei linksorientierten Konsumenten, die Tesla zunehmend kritisch sehen – nicht zuletzt aufgrund Musks politischer Eskapaden.

Politisches Abenteuer mit hohem Risiko

Die Gründung der "America Party" ist Ausdruck von Elon Musks zunehmender Politisierung – und ein Zeichen dafür, dass er bereit ist, politische Gestaltung über unternehmerische Führung zu stellen. Während Musk das Projekt als "Rückgabe der Freiheit" an die Bürger bezeichnet, sehen viele in Wirtschaft und Politik vor allem eine riskante Ablenkung. Für Tesla bedeutet Musks politisches Engagement derzeit mehr Unsicherheit, sinkende Verkaufszahlen und mögliche langfristige Imageschäden. Die kommenden Wochen – inklusive der nächsten Quartalszahlen am 23. Juli – werden zeigen, ob Musk die Balance zwischen Ideologie und Industrie noch meistern kann. Klar ist eine Tatsache. Die Marke Tesla steht und fällt mit Elon Musk. Und dieser scheint gerade in eine andere Richtung unterwegs zu sein.

Chart der Tesla Aktie

 

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