Die drei spannendsten Aktien im chinesischen E-Commerce

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Hinter den USA ist China die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Dies liegt neben der Tatsache, dass China als "Werkbank der Welt" bezeichnet werden kann, auch an dem Umstand, dass die Kaufkraft im Reich der Mitte selbst immer mehr zunimmt. Auch für europäische Produzenten wird China immer attraktiver und es vergeht in der aktuellen Berichtssaison kaum ein Tag, an dem nicht irgendein CEO eines großen Produzenten von der wachsenden chinesischen Mittelschicht schwärmt. Dennoch gibt es einen Bereich, indem China nach wie vor hinterherhinkt, der jedoch zugleich auch eines der größten Wachstumspotentiale des Reiches wiederspiegelt: Das Internet.

Offiziellen Statistiken zufolge nutzen lediglich rund 53% der chinesischen Population das Internet, was gegenüber den rund 89% der USA noch einiges an Aufholpotential bietet. Dass dies für den wachsenden E-Commerce Bereich des Landes rosige Zeiten bedeutet, dürfte auf der Hand liegen. Im Folgenden möchte ich Ihnen drei der spannendsten trendstabilen Aktien im chinesischen E-Commerce vorstellen, die von dieser Entwicklung profitieren:

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  1. Alibaba
Dass Jack Mas Alibaba in dieser Aufzählung nicht fehlen darf, ist wohl selbstverständlich. Die größte IT-Gruppe Chinas mit der B2B Palttform Alibaba.com und dem chinesischen Ebay-Pendant Taobao, die B2C Plattformen AliExpress (Europa und Amerika) und Lazada (Südostasien), dem Bezahldienstleister AliPay, dem Cloud- und Webservice-Dienstleister AliYun und weiteren Tochterfirmen ist zugleich eine der bekanntesten Erfolgsgeschichten Chinas mit Wachstumsraten, von denen andere E-Commerce Unternehmen dieser Größenordnung nur träumen können. Im Ende September abgelaufenen Quartal konnten die E-Commerce Umsätze von Alibaba um 63% im Vergleich zum Vorjahr auf 6,98 Milliarden USD zulegen. Die Cloud-Umsätze des Internetgiganten stiegen sogar um unglaubliche 99% auf über 447 Millionen USD an. Um weiter stark wachsen zu können, will Jack Ma nun vermehrt in die Weiterentwicklung der Geschäftsfelder investieren. Rund 15 Milliarden USD sollen in den nächsten fünf Jahren zur Verfügung gestellt werden, um das globale Logistiknetzwerk auszuweiten, und so mehr Kunden direkt erreichen zu können. Vor allem der Ausbau des B2C Bereiches könnte dadurch schneller fortgesetzt werden. Dass Alibaba der chinesische E-Commerce König ist, zeigt auch der alljährlich am 11.11. stattfindende Singles’ Day. Im letzten Jahr erwirtschafteten Händler hierbei über Alibaba.com fast 18 Milliarden USD! Zum Vergleich: An Amazons Prime Day wurden 2017 rund eine Mrd. USD umgesetzt. Man darf gespannt sein, was für ein Transaktionsvolumen Alibaba in diesem Jahr am Singles’ Day erreichen kann.

alibaba

  1. Baozun
Baozun kann man getrost als das chinesische Gegenstück zum in der letzten Woche vorgestellten amerikanischen Shopify bezeichnen. Wie sein amerikanischer Zwilling schließt auch Baozun bisherige Offline-Geschäfte mit Hilfe von einfach erstellbaren Webshops, Marketingunterstützung, IT-Services und vielem mehr ans Netz an. Dass dieses Geschäft weiter an Fahrt zulegen sollte, liegt auf der Hand. Goldman Sachs erwartet ein Umsatzwachstum des chinesischen Onlinehandels von 750 Mrd. USD auf über 1,7 Billionen USD zwischen 2016 und 2020! Neben der eigenen Digitalisierung des Geschäfts hilft Baozun seinen Kunden außerdem dabei, Shops auf den größten chinesischen B2C Plattformen Alibaba Tmall sowie JD.com aufzubauen, mit denen Baozun Partnerschaften unterhält (ähnlich wie bei Amazon und Shopify).

Um die Zielgruppe zu erweitern, stellt Baozun die Shopdog Plattform aktuell auf eine neue "Software as a Service" (SaaS) Plattform mit dem Namen Nebula um. Dadurch sollen die Vertriebskanäle der Kunden noch stärker erweiterbar werden und den Zulauf an Kunden verstärken. Der aktuell größte Vorteil gegenüber Shopify dürfte bei Baozun  sein, dass das Unternehmen jetzt schon profitabel ist und ein Wachstum der Nettoeinkünfte im Q2/2017 auf 4,5 Millionen USD verbuchen konnte. Für 2018 erwarten die Analysten ein Umsatzwachstum über 22%. Die Gewinne sollen sogar dank der SaaS Plattform um 62% steigen.

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  1. JD.com
JD.com ist, wenn man es genau nimmt, das eigentliche Amazon Chinas. Während das aufgrund der Größe hier oft genannte Alibaba das Hauptgeschäft im B2B Bereich abwickelt, liegt der Fokus bei JD.com und Amazon zurzeit noch hauptsächlich beim Endkundengeschäft. Wenn man die Zahlen von Amazon und JD.com vergleicht, fällt auf, dass JD.com in 2016 bei 27,55% der Umsätze von Amazon lag, aktuell jedoch nur ein Fünftel der Marktkapitalisierung aufweist. Die genannten, positiven Entwicklungen in Chinas E-Commerce könnten dazu führen, dass dieses Verhältnis bald noch mehr zugunsten von JD.com ausfällt. Der Grund für die Differenz zwischen Umsätzen und Börsenwert liegt hierbei in der fehlenden Profitabilität von JD.com, die das Unternehmen Schätzungen zufolge erst in 2018 erreichen dürfte. Die Analysten gehen jedoch davon aus, dass JD.com bereits in 2021 Umsatzerlöse erwirtschaften kann, die denen von Amazon im letzten Jahr sehr nahekommen. Während in diesem Jahr insgesamt rund 54,5 Mrd. USD erwartet werden, sollen in 2021 schon 125 Mrd. USD möglich sein, bei einem Gewinn von fast 4 Mrd. USD. Wer also aktuell eine Aktie sucht, die er die nächsten fünf bis 10 Jahre liegen lassen kann, ohne auf kurzfristige Rücksetzer Rücksicht nehmen zu müssen, ist bei JD.com wohl sehr gut aufgehoben. Für kurzfristig orientierte Anleger dürften die Quartalszahlen am 13. November Aufschluss darüber geben, ob das Unternehmen, an dem auch der US-Riese Wal-Mart beteiligt ist, mit Amazons Wachstumsraten mithalten kann.

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Disclaimer: Der Autor dieses Artikels hält aktuell Aktien der im Text genannten Unternehmen Alibaba und JD.com. Der Autor plant nicht, die genannten Titel innerhalb der nächsten 24 Stunden nach Veröffentlichung des Artikels zu veräußern.

 

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