Amazon erhöht trotz kartellrechtlicher Bedenken Preise für Drittanbieter

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Amazon intensiviert seine Bemühungen im Kostenmanagement. Der E-Commerce-Riese erhebt zukünftig eine zusätzliche Gebühr von zwei Prozent für Drittanbieter, die nicht die logistischen Dienstleistungen des Unternehmens nutzen. Diese Gebühr wird ab Oktober neben der bestehenden 15-prozentigen Provision fällig. Dies geschieht trotz des ohnehin starken Wachstums.

Einige von Bloomberg befragte Händler sehen diese Gebühr als Druckmittel von Amazon, um die hauseigenen Logistikdienste zu nutzen. Schon seit geraumer Zeit steht Amazon in der Kritik, zu viel Macht über seine Händler auszuüben.

"Wir warten darauf, dass die FTC aufgrund kartellrechtlicher Bedenken gegen Amazon vorgeht", erklärte Jason Boyce von Avenue7Media, einem E-Commerce-Beratungsunternehmen, gegenüber Bloomberg. "Aber diese Gebühr zeigt, dass Amazon keinerlei Angst hat."

Für Amazon stellen diese Gebühren eine bedeutende Einnahmequelle dar. Im zweiten Quartal erzielte die Sparte Verkäuferservices Einnahmen in Höhe von 32,3 Mrd. USD, was einem Anstieg von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Dies ist deutlich mehr als bei AWS. Die Cloud-Sparte erwirtschaftete einen Umsatz von 22,1 Mrd. USD.

Die Wachstumsraten steigen auf Jahresbasis seit Jahren an: 2017 verzeichnete die Sparte Verkäuferservices einen Umsatzzuwachs von 18 Prozent, während es 2022 bereits 23 Prozent waren. Gleichzeitig verlangsamte sich das Umsatzwachstum im Kerngeschäft E-Commerce von 60 auf 40 Prozent.

Da die meisten Drittanbieter auf Amazon als Plattform angewiesen sind, bleibt ihnen kaum eine andere Wahl, als diese Gebühr zu akzeptieren und auf eine mögliche Intervention der FTC zu hoffen. Amazon erhöht seine Einnahmen ohne großen Aufwand und geht einen weiteren Schritt, um seine Profitabilität zu steigern. Die Aktie hat seit Jahresbeginn einen steilen Aufwärtstrend verzeichnet und konnte um etwa 50 % zulegen.

Amazon.com Inc.
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