Amazon wächst stärker als erwartet!

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Der weltgrößte Online-Händler Amazon hat den Umsatz im zweiten Quartal trotz hoher Inflation und Rezessionssorgen deutlich steigern können.

Die Erlöse legten im Jahresvergleich um 7 % auf 121,2 Mrd. USD zu, wie der Konzern am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Betriebsgewinn halbierte sich zwar von 7,7 Mrd. auf 3,3 Mrd. USD, übertraf damit dennoch die Erwartungen der Experten.

Trotz der Tatsache, dass sich der von der Pandemie beflügelte Online-Shopping-Boom im Internet enorm abschwächte, erhöhten Amazons Abo-Dienste die Umsätze um starke 10 % auf 8,7 Mrd. USD. Trotz Preiserhöhungen konnte der Konzern neue Kunden für seinen Prime-Service mit kostenlosem Versand und Streaming-Diensten anlocken. Prime Nutzer geben in der Regel deutlich mehr Geld auf der E-Commerce-Plattform ausgeben als "normale" Nutzer.

An der Börse wurde der Quartalsbericht sehr positiv aufgenommen. Die Aktie stieg nachbörslich zeitweise um mehr als 16 %. Besonders der Ausblick auf das laufende Vierteljahr erfreute die Anleger. Amazon stellte ein Umsatzwachstum von bis zu 17 % auf 125 Mrd. bis 130 Mrd. USD in Aussicht.

Unterm Strich musste Amazon in den drei Monaten bis Ende Juni einen Nettoverlust von 2 Mrd. USD hinnehmen. Dafür verantwortlich ist noch immer die Beteiligung am Elektroautobauer Rivian. Diese wurde um 3,9 Mrd. USD abgewertet. Das Unternehmen wurde im allgemeinen Abwärtstrend der Tech-Werte nahezu pulverisiert und hatte bei Amazon bereits im vorherigen Quartal eine 7,6 Mrd. USD schwere bilanzielle Wertkorrektur und rote Zahlen verursacht.

Der anhaltende Inflationsdrucks bei Benzin, Energie und Transport setzt natürlich auch Amazon zu. Die Betriebsausgaben stiegen gegenüber dem Vorjahreswert um rund 12 % auf 117,9 Mrd. USD an. Damit fiel die Zunahme zwar höher als beim Umsatz aus, aber geringer als von Finanzexperten befürchtet. Dennoch konnte das Unternehmen Fortschritte bei der Kostenkontrolle machen, erklärte Vorstandschef Andy Jassy. Speziell die Produktivität im Lager- und Liefernetzwerk konnte verbessert werden.

Stark entwickelt sich nach wie vor das für Amazon wegen seiner hohen Profitmargen äußerst lukrative Cloud-Geschäft mit Speicherplatz und Anwendungen im Internet. Das Flaggschiff Amazon Web Services steigerte die Erlöse um knapp ein Drittel auf 19,7 Mrd. USD. Der Betriebsgewinn der Cloud-Plattform nahm um rund 36 % auf 5,7 Mrd. USD zu. Auch das immer bedeutsamere Online-Werbegeschäft erhöhte die Erlöse um 18 % auf 8,8 Mrd. USD.

Amazon.com Inc.
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