OpenAI und AMD haben eine strategische Partnerschaft geschlossen, die den Wettbewerb um technologische Dominanz im Zeitalter der KI neu definiert. Das Abkommen im Wert von mehreren Dutzend Mrd. USD gehört zu den größten der Halbleiterbranche. Ziel ist es, OpenAI mit beispielloser Rechenleistung für kommende Modellgenerationen auszustatten und AMD als führenden Anbieter von Hochleistungsprozessoren im KI-Sektor zu positionieren.
6 Gigawatt AMD-Leistung für OpenAI
Der Vertrag verpflichtet AMD, OpenAI über mehrere Jahre mit insgesamt 6 Gigawatt Rechenleistung auf Basis der kommenden MI450-Grafikprozessoren zu versorgen. Die Lieferungen sollen im 1. Halbjahr 2026 beginnen. Zusätzlich erhält OpenAI eine Warrant-Option, mit der das Unternehmen bis zu 160 Mio. AMD-Aktien zu einem symbolischen Preis erwerben kann. Dies entspräche einer Beteiligung von etwa 10 %. Diese Option ist an technologische Fortschritte und Kursziele gekoppelt. Parallel dazu wollen beide Firmen die Entwicklung und Architektur künftiger Hardware- und Softwaregenerationen eng verzahnen, um Effizienz und Leistungsfähigkeit zu maximieren.
AMD-Aktie explodiert
Für OpenAI bedeutet die Kooperation den entscheidenden Schritt, um die Infrastruktur für die nächste Generation von Sprach- und Multimodell-Systemen zu sichern. AMD-Chefin Lisa Su bezeichnete das Abkommen als "transformativ" und als Signal für den Beginn einer neuen Ära der KI-Innovation. Die Investoren reagieren begeistert: Der AMD-Kurs steigt im vorbörslichen Handel um über 23 %. Analysten erwarten ein Umsatzpotenzial im hohen zweistelligen Milliardenbereich über die Laufzeit des Vertrags.
AMD greift NVIDIAs Vormachtstellung im KI-Chipmarkt an
Mit diesem Schritt rückt AMD in ein Terrain vor, das bisher von NVIDIA beherrscht wurde. OpenAI, bislang ein Großkunde des Marktführers, wird künftig einen erheblichen Teil seiner Trainings- und Inferenzkapazitäten auf AMD-Systeme verlagern. Die neue MI450-Serie, basierend auf der CDNA-4-Architektur, soll deutlich mehr Leistung pro Watt bieten und tiefer in OpenAIs Softwareumgebung integriert werden. Branchenbeobachter sehen darin den Beginn eines neuen Kräfteverhältnisses – ein Duopol, das NVIDIA erstmals ernsthafte Konkurrenz beschert.
Starkes Umsatzwachstum trotz Exportbeschränkungen
Im 2. Quartal 2025 erzielte AMD einen Umsatz von 7,7 Mrd. USD, ein Plus von 32 % gegenüber dem Vorjahr. Trotz Exportrestriktionen und einer Abschreibung von 800 Mio. USD blieb das Unternehmen profitabel und verbuchte einen Nettogewinn von 872 Mio. USD. Bereits im 1. Quartal 2025 hatte der Umsatz um 36 % auf 7,4 Mrd. zugelegt. Über die zwölf Monate bis Juni 2025 summierte sich der Umsatz auf 29,6 Mrd. USD, der Nettogewinn auf 2,83 Mrd. USD – ein Wachstum von 109 % gegenüber dem Vorjahr!
AMD könnte vom Herausforderer zum Taktgeber im KI-Zeitalter mutieren
Die Vereinbarung zwischen AMD und OpenAI ist eine strategische Allianz mit Signalwirkung. AMD gewinnt Zugang zu einem der einflussreichsten KI-Unternehmen der Welt, während OpenAI sich eine unabhängige, skalierbare Infrastruktur auf höchstem technologischen Niveau sichert. Sollte das Projekt wie geplant verlaufen, könnte es den Beginn einer neuen Marktordnung markieren. So würde AMD das zentrale Gegengewicht zu NVIDIA.