AMD: Schwacher Quartalsausblick, doch der neue KI-Chip MI300 sorgt für langfristige Wachstumsfantasie
AMD konnte im dritten Quartal 2023 die Markterwartungen übertreffen, mit einem Umsatz von 5,8 Mrd. USD (gegenüber einer Schätzung von 5,69 Mrd. USD) und einem normalisierten EPS von 0,7 USD (gegenüber einer Schätzung von 0,68 USD). Im nachbörslichen Handel reagierte die Aktie zunächst mit einem leichten Rückgang, erholte sich jedoch, als CEO Lisa Su positive Aussichten für das Data-Center-Geschäft und den neuen MI300-Chip präsentierte.
Im vierten Quartal 2023 erwartet AMD einen Umsatz von 6,1 Mrd. USD, was einem Wachstum von etwa 9 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Konsensschätzungen für das vierte Quartal lagen jedoch vor dem Bericht bei 6,4 Mrd. USD. Daher lief es für die Aktie in der ersten Reaktion auf die Quartalsergebnisse abwärts. Als CEO Lisa Su jedoch ankündigte, dass der Umsatz mit GPUs für Datenzentren im vierten Quartal voraussichtlich bei 400 Mio. USD liegen und AMD für das Gesamtjahr 2024 einen Umsatz von 2 Mrd. USD mit diesen Produkten erzielen wird, drehte der Aktienkurs ins Plus.
Wie Lisa Su weiter ausführte, werden die GPUs hauptsächlich für das Training von künstlicher Intelligenz eingesetzt. Die CEO schätzt, dass das Unternehmen in diesem Segment in den kommenden drei bis vier Jahren jährlich um rund 50 % wachsen könnte. Sollte es AMD gelingen, 2024 einen Umsatz von 2 Mrd. USD zu erzielen, könnten es 2025 bereits 3 bis 4 Mrd. USD sein. CEO Lisa Su betonte, dass der MI300, ein auf Künstliche Intelligenz spezialisierter Chip, das Produkt in der Geschichte von AMD sein wird, das am schnellsten die Marke von über 1 Mrd. USD Jahresumsatz erreichen wird. Leider schwächeln die Geschäftsbereiche Gaming und Embedded (Xilinx) von AMD, und es wird erwartet, dass sie im vierten Quartal 2023 so bleiben oder sich sogar verschlechtern werden.
Fazit: Zusammenfassend hat AMD die Erwartungen mit seinen Zahlen übertroffen, allerdings enttäuschte der Ausblick zunächst die Anleger. Die Ankündigung der neuen KI-Chips und das damit verbundene Umsatzpotenzial konnten jedoch den Kursverlust wieder wettmachen. Mit den neuen Produkten besteht nun die Hoffnung, dass AMD im Wettbewerb mit Nvidia aufholen kann.