Anthropic stellt mit Claude Sonnet 4.5 sein neuestes Spitzenmodell vor und schärft damit sein Profil als Anbieter produktiver, unternehmensnaher KI-Lösungen. Das Modell adressiert praktische Geschäftsanforderungen und zeigt deutliche Fortschritte beim Programmieren, bei der Computernutzung sowie in spezialisierten Feldern wie Cybersicherheit, Finanzen und Forschung. Sonnet 4.5 ist in der Claude-App, über die API sowie in führenden Cloud-Umgebungen verfügbar.
Claude Sonnet 4.5 arbeitet 30 Stunden am Stück
In internen Tests zeigte Sonnet 4.5, dass es mehr als 30 Stunden ohne Unterbrechung an komplexen Aufgaben arbeiten kann – ein Quantensprung gegenüber Vorgängermodellen, die nach spätestens sieben Stunden an Grenzen stießen. In einem Test entwickelte das System eigenständig eine komplette Anwendung mit über 11.000 Zeilen Programmcode. Laut Benchmarks wie SWE-Bench Verified gilt Sonnet 4.5 als das derzeit leistungsstärkste Modell für Programmieraufgaben. Es schreibt qualitativ hochwertigeren Code, erkennt Verbesserungsmöglichkeiten schneller und befolgt Anweisungen zuverlässiger. Co-Gründer Jared Kaplan bringt den Fortschritt auf den Punkt: "Menschen bemerken mit diesem Modell, dass es klüger ist und sich mehr wie ein Kollege anfühlt – es macht einfach Spaß, mit ihm zusammenzuarbeiten, wenn es darum geht, Probleme zu lösen und Dinge zu verbessern."
Claude Sonnet 4.5 findet seinen Weg in Amazon Bedrock Google Cloud und Microsoft 365
Das neue Modell ist ab sofort in Amazon Bedrock verfügbar und seit Kurzem auch in Google Cloud Vertex AI, wo es Unternehmen ermöglicht, die Technologie direkt in ihre eigenen Anwendungen und Workflows einzubinden. Auch Microsoft setzt auf Anthropic: In Microsoft 365 Copilot sowie in Copilot Studio können Nutzer Claude Sonnet 4.5 auswählen und so Office-Anwendungen wie Word, Excel oder Outlook durch die neue Modellgeneration unterstützen lassen. Parallel dazu baut Anthropic seine internationale Präsenz aus und verstärkt die Teams in Indien, Australien und Europa, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.
Anthropic behauptet sich im Wettbewerb mit OpenAI und positioniert Claude Sonnet 4.5 als neuen Standard
Der Konkurrenzkampf im Markt verdeutlicht die Dynamik: Anthropic wurde 2021 von ehemaligen OpenAI-Forschern gegründet und steht seither in direkter Konkurrenz zu dem Rivalen, der mit ChatGPT 2022 den globalen Boom rund um generative KI auslöste. OpenAI präsentierte im August 2025 sein Modell GPT-5, hatte dabei jedoch mit technischen Problemen im Rollout zu kämpfen. Anthropic hingegen verfolgt einen klaren Kurs und empfiehlt Claude Sonnet 4.5 nun als Standardmodell für nahezu jeden Einsatzbereich. Chief Product Officer Mike Krieger unterstreicht dies: "Wir empfehlen dieses Modell im Grunde für jeden Anwendungsfall – Claude Sonnet 4.5 ist unser neues Herzstück."
Anthropic sichert sich 13 Mrd. USD frisches Kapital
Finanziell untermauert Anthropic seine Ambitionen mit einer Serie-F-Finanzierungsrunde über 13 Mrd. USD, die das Unternehmen auf 183 Mrd. USD bewertete. Die Umsatz-Run-Rate stieg 2025 von rund 1 Mrd. USD Anfang des Jahres auf über 5 Mrd. USD im August. Besonders stark entwickelte sich das Produkt Claude Code, das inzwischen eine Run-Rate von über 500 Mio. USD erreicht und dessen Nutzung sich innerhalb von nur drei Monaten verzehnfacht hat. Analysten verweisen jedoch darauf, dass fast ein Viertel der Umsätze auf nur zwei Großkunden entfällt.
Fazit
Mit Claude Sonnet 4.5 beweist Anthropic, dass die eigene Technologie inzwischen nicht nur zu OpenAI aufschließt, sondern in Bereichen wie Codierung und Langzeitleistung Maßstäbe setzt. Während OpenAI mit GPT-5 zuletzt mit Startproblemen zu kämpfen hatte, nutzt Anthropic den Moment, um seine Modelle in zentrale Plattformen von Amazon, Google und Microsoft einzubringen. Getragen von 13 Mrd. USD frischem Kapital und einer Umsatz-Run-Rate von über 5 Mrd. USD zeigt sich das Unternehmen als ernstzunehmender Rivale, der im Herbst 2025 nicht mehr als Herausforderer, sondern als gleichwertiger Gegenspieler im globalen KI-Wettlauf antritt.